Auch bei unserem Family-Trip nach Paris stand der Louvre auf dem Programm. Der wurde aber genau an unserem Besuchstag bestreikt und wir kamen (in unserem Zeitslot) nicht rein ins Museum. Dass das für meine Kinder, meinen Mann und mich letztlich ein großes Glück war, haben wir unserer wunderbaren Reiseführerin Helga zu verdanken. Sie hat uns gezeigt, was es rund um den Louvre Spannendes zu entdecken gibt. Unsere 5 Highlights für Kids verraten wir euch hier.
Foto-Shooting mit Pyramide

Vielleicht habt ihr keine Eintrittskarten mehr bekommen (die müsst ihr für den Louvre unbedingt im Vorfeld buchen) oder die Menschenmassen erschlagen euch? Dann könnt ihr (erst mal) im Innenhof des Louvre ein cooles Fotoshooting machen mit euren Kids. Dafür stellt ihr die Kleinen auf ein freies Podest hinter dem Glaspyramiden-Eingang, lasst sie den Arm anheben und mit den Fingern etwas nach unten zeigen. Schon habt ihr ein tolles Andenken an den Louvre mit Pyramide in der Hand.
Metro-Station wie aus Tausendundeiner Nacht

Wenn ihr den Louvre verlasst (über den Ausgang weg von der Seine) könnt ihr schon fast den wunderschönen Metroeingang Palais Royal – Musée du Louvre sehen. Die Station ist wirklich wie gemacht dafür, die Welt mit Kinderaugen zu betrachten, denn die funkelnden Glasperlen des Pavillons sind einfach märchenhaft schön. Bestimmt freuen sich eure Kids auch, wenn ihr ihnen an diesem sogenannten „Kiosque des Noctambules“ (Kiosk der Nachtschwärmer) ein kleines Rätsel aufgebt: Welche der Kuppeln steht wohl für den Tag, welche für die Nacht? (Antwort: Die Kuppel mit den warmen Farbtönen in Rot und Gelb soll an den Tag erinnern, die Kuppel mit blauen und grünen Perlen steht für die Nacht).
Erwünscht: Klettern und Zocken auf Marmor-Säulen
Gleich daneben im Innenhof des Palais Royal wartet ein begehbares Kunstwerk darauf, von euren Kindern erobert zu werden. Denn die 260 Säulen aus schwarzem und weißem Marmor sind wirklich zum Herumklettern gemacht, sozusagen als Gegenentwurf zum altehrwürdigen Palastleben.

Zu dem Kunstwerk gehört übrigens auch ein unterirdischer Brunnen, für den ihr auf jeden Fall etwas Kleingeld bereithalten solltet. Denn es heißt: Wessen Münze auf der Säule oben liegen bleibt, wird reich!

Und noch ein echter Knaller

Im angeschlossenen Garten könnt ihr gerade in den Sommermonaten (wie die Pariser*innen übrigens auch) Schatten und ein bisschen Ruhe finden. Wenn die Kids dann aber schon bald wieder Lust auf Abenteuer haben, lasst sie im Jardin du Palais nach einer kleinen Kanone suchen. Die hat zwar nie als Waffe fungiert, war für die Pariser*innen im 18. Jahrhundert aber dennoch äußerst wichtig. Über der Bronzekanone hing damals nämlich ein Brennglas. Wenn die Sonne dann den höchsten Stand erreicht hatte, löste das Brennglas die Kanone aus. Für die Pariser*innen hieß das: Es ist 12 Uhr mittags und sie konnten ihre Taschenuhren danach stellen.
Schokolade und Eis schleckern wie Emmanuel Macron

Nach so viel Spaß und Kultur haben sich alle eine Leckerei verdient. Helga hat uns dafür in die Manufaktur von Alain Ducasse entführt. Im „Le Chocolat“ (11 Rue des Petits Champs) schlagen die Herzen von Schoko-Feinschmeckern höher und sogar Emmanuel Macron ordert seine Lieblingsschokolade dort.
Wir haben uns, weil es so warm war, die leckeren Eiskreationen im „Le Chocolat“ schmecken lassen. Für Experimentierfreudige gibt es zum Beispiel die aufregende Sorte „Frische Kräuter“ in Knallgrün, aber auch Vanille und natürlich Schoko sind im Angebot. Die kühle Erfrischung hat nur leider auch ihren Preis: 7 Euro die Kugel, aber es lohnt sich wirklich, ausnahmsweise! BITTE!
Ein paar Eckdaten zu unserer Guide
Ja, Helga Sturzenegger weiß, wo es in Paris Spannendes zu entdecken gibt und wovon sie spricht. Sie ist ausgebildete Reiseführerin der World Federation of Tourist Guide Associations (WFTGA) und bildet auch selbst Guides aus. Sie hat Kunstgeschichte studiert, spricht sechs Sprachen fließend und ist, wie könnte es anders sein, wegen der Liebe nach Frankreich gekommen.

Wenn ihr Helga als Guide bei eurem nächsten Paris-Besuch dabei haben wollt: Ihr findet sie auf Insta @helga_inparis.
Und jetzt noch ein Tipp für euren Louvre-Besuch mit Kids
Warum der Louvre bestreikt wurde? Die Mitarbeitenden kämpfen nach massiven Stellenkürzungen um mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Denn der Ansturm auf das Museum wächst stetig und es kommt regelmäßig zu regelrechten Rangeleien vor der Mona Lisa.
Ihr solltet euch daher gut überlegen, ob ihr gerade mit kleinen Kindern wirklich in den Louvre gehen wollt. Wenn ja, hat Helga auch da noch einen wertvollen Tipp: „Ich empfehle Familien gerade in den Sommermonaten die Ägypten-Ausstellung im Untergeschoss des Louvre. Dort ist es auch schon für jüngere Kinder interessant und es gibt eine echte Mumie zu sehen. Die Räume sind außerdem nicht ganz so überfüllt und auch angenehm temperiert.“