Was ist eigentlich eine Sonnenallergie?
Alle Welt spricht von einer Sonnenallergie oder Lichtallergie, wenn die Haut mit einem juckenden Ausschlag auf die Sonne reagiert. Tatsache ist, dass dieser Begriff in der Medizin so gar nicht existiert. Zum einen weil es sich bei der sogenannten Sonnenallergie um unterschiedliche Überempfindlichkeitsreaktionen handelt, zum anderen weil wissenschaftlich noch gar nicht geklärt ist, ob es sich bei den Reaktionen überhaupt um eine echte Allergie handelt.

Wichtig: Guter Sonnenschutz für kleine und große Kinder
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Die meisten Kinder, die mit Juckreiz und Rötungen auf Sonnenlicht reagieren, leiden unter einer Polymorphen Lichtdermatose, auch PLD oder im Volksmund Sonnenallergie genannt. Hier handelt es sich um eine Unverträglichkeit von Sonnenlicht. Eine Krankheit mit ähnlichen Symptomen ist als „Mallorca-Akne“ bekannt. Sie tritt allerdings häufiger bei Jugendlichen als bei kleinen Kindern auf.
Für Eltern ist es schwierig die Krankheitsbilder der Polymorphen Lichtdermatose und der Mallorca-Akne voneinander zu unterscheiden – in beiden Fällen helfen aber diese Tipps
Polymorphe Lichtdermatose
Hinter dieser komplizierten Bezeichnung verbirgt sich die häufigste der sogenannten „Sonnenallergien“. Sie zeigt sich vor allem nach einer ungewohnt hohen Sonnendosis: Nach dem ersten ausgedehnten Spielplatzbesuch im Frühling oder nach dem ersten Tag am Meer im Sommerurlaub treten Stunden oder auch erst ein, zwei Tage später Rötungen oder kleine juckende Bläschen auf. Betroffen sind vor allem die Stellen, die die meiste Sonne abbekommen: Gesicht, Hals, Dekolleté, Arme und Schultern. Die Polymorphe Lichtdermatose kommt besonders häufig bei Kindern vor.
Therapie
Wenn Sie die betroffenen Stellen mit Sonnenschutzmittel oder – noch besser! - mit dünner Kleidung schützen, verschwinden die Symptome meist schnell wieder. Wer seine Haut langsam an die Sonne gewöhnt, hat kaum Probleme mit den allergischen Reaktionen: Die Haut verstärkt dann automatisch ihren natürlichen Schutzmechanismus und produziert mehr Melanin, das UV-Strahlen abhält.
Wenn der Juckreiz arg quält, kann der Arzt eine entzündungshemmende, kortisonhaltige Creme verschreiben. Auch Antihistaminika können den Juckreiz lindern.
Prophylaxe
Kalzium wird nachgesagt, dass es einer Sonnenallergie vorbeugen kann. Wissenschaftlich ist das nicht eindeutig belegt, im Zweifel ist die vorbeugende Therapie aber einen Versuch wert. Sprechen Sie Ihren Kinderarzt darauf an. Dasselbe gilt für die Prophylaxe mit Beta-Carotin (Provitamin A), mit der viele Eltern gute Erfahrungen gemacht haben. Mit der Prophylaxe sollten Sie unbedingt zwei bis drei Monate vor der Sonnen-Saison starten.

Da die empfindliche Babyhaut noch nicht über einen Eigenschutz gegenüber UV-Strahlung verfügt, muss sie vor zu viel Sonne geschützt werden.
Auch bei der sogenannten Mallorca-Akne ist die Sonne der „Übeltäter“ - in Wechselwirkung mit fetthaltigen Inhaltsstoffen in Sonnencremes oder Körperlotionen. In vielen Fällen hilft es, von Sonnencreme auf ein Sonnengel zu wechseln, denn in Sonnengels sind keine Emulgatoren und Fette enthalten.
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