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Achtsamkeit kommt nicht von alleine: So lernen Kids diese Fähigkeit

Fragen, die Kinder empowern: Papa und Tochter spielen Gitarre
© Getty Images/ PeopleImages

Eine achtsame und liebevolle Beziehung zu ihren Eltern ist für Kinder enorm wichtig, denn sie legt den Grundstein für ihren Selbstwert und ihre Resilienz. Gefördert werden diese Eigenschaften auch dadurch, dass unsere Kids lernen, achtsam mit sich selbst umzugehen. Wie wir beides im Familienalltag vereinen? Diese 5 Fragen helfen euch, auch an stressigen Tagen schnell für ein paar Minuten eine tiefe Verbindung aufzubauen und so eure Eltern-Kind-Bindung zu stärken. Probiert es aus!

Was habt ihr heute in der Schule gemacht? Was möchtest du zum Abendessen? Hast du schon Zähne geputzt? Fragen gehören einfach zu unserem Tagesablauf in der Familie dazu. Aber während einige von ihnen die alltäglichen Routinen am Laufen halten, stellen wir andere, um am Leben unserer Kids teilzunehmen.

Weil wir einfach wissen wollen, wie ihr Tag war, ob jemand mies zu ihnen war, ob es ihnen einfach gut geht. Hier die richtigen Worte zu finden, auf die wir auch mehr als eine einsilbige Antwort oder ein "Hab ich vergessen." bekommen, ist nicht immer leicht.

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Je älter unsere Kinder werden und je mehr Zeit sie ohne uns verbringen, umso öfter kann es sich manchmal für uns Eltern anfühlen, dass wir die Verbindung zueinander ein wenig verlieren. Hier sind einige gezielte Fragen richtig gut, weil wir aus ihrer Antwort auch das emotionale Innenleben unserer Kinder besser ablesen können.

Auch für unsere Kinder sind die Fragen hilfreich, denn sie zeigen ihnen, dass sie uns am Herzen liegen. Und helfen ihnen, mehr in sich selber hineinzulauschen und ihren Tag, das Geschehene, ihren Fokus und ihre Gefühle zu reflektieren.

Denn Selbstreflexion und Achtsamkeit gehen Hand in Hand. Nur, wenn wir achtsam sind, können wir herausfinden, was wir gerade fühlen, brauchen, uns wünschen. Und nur, wenn wir das für uns beantworten und unseren Bedürfnissen nachgehen können, gehen wir auch achtsam mit uns selbst um.

5 Fragen, die unsere Kinder stärken

#1 Was liebst du an dir am meisten? 

So oft werden wir in unserem Alltag kritisiert. Und schon unsere Kids bekommen viel zu viel Kritik ab: von uns (Beeil dich!, Mach bitte leiser. Schon wieder?! ...), in Kita (Das sollte er/sie langsam können.) und Schule (Bist du schon wieder zu spät?). Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Kids helfen, sich ihre positiven Eigenschaften immer und immer wieder abrufen zu können. Sie dienen als innerer Kompass, der uns hilft, all das andere "Rauschen" einzuorden. Die einfache Frage: Was liebst du an dir am meisten? hilft ihnen, für sich selber zu definieren, was ihnen besonders wichtig ist. 

#2 Was kannst du richtig, richtig gut?

Auch diese Frage knüpft dort an. Sie hilft unseren Kids, sich auf ihre Stärken zu besinnen. Und gleichzeitig darüber nachzudenken, was sie vielleicht gerne üben würden, wo ihre Interessen liegen und wo sie sich vielleicht unsere Unterstützung wünschen. 

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#3 Was machst du am liebsten?

Die Frage nach Hobbys und Vorlieben ist gerade bei kleinen Kids sehr von der Tagesform abhängig – und das ist völlig richtig so! Denn trotzdem hilft sie uns, unsere Kinder in ihren Interessen zu unterstützen oder neue Impulse zu geben.

Und sie selbst können sich daran erinnern, was ihnen Freude bringt, wenn es vielleicht mal nicht so doll läuft und was ihnen eigentlich wichtig ist. So bekommen sie Schritt für Schritt immer mehr ein Gespür für ihre eigene Persönlichkeit, was umso wichtiger ist, um ihren eigenen Selbstwert zu stärken.

#4 Wie fühlst du dich heute und warum?

Nicht immer haben wir genügend Zeit, uns unseren Gefühlen zu widmen, vor allem, wenn wir glauben, dass sie gerade nicht in die Situation oder den Tagesplan passen. Dann werden sie manchmal so intensiv, dass sie uns überwältigen.

Auch Kinder werden oft von ihren Gefühlen überrascht, dabei sind sie noch gar nicht in der Lage, sie rein körperlich zu regulieren. Deshalb ist es eine schöne Übung für unsere Kids, in sich hineinzuhören und ihre Gefühle zu benennen. Und wir können mit ihnen zusammen herausfinden, was sie gerade von uns brauchen. Dazu können wir auch geradeheraus fragen: Was brauchst du gerade?

#5 Wer sind deine Freunde und warum?

Freundschaften im Kindesalter können kommen und gehen – aber sie haben immer einen gewissen Einfluss auf unsere Kids. Die Beziehungen, die unsere Kinder außerhalb der Familie pflegen, sind wichtig, weil sie sich mit ihnen ihre sozialen Fähigkeiten aneignen, sich ausprobieren, andere Perspektiven wahrnehmen und auch mehr über sich selber erfahren. Ein Gespräch darüber kann helfen, Situationen und Konflikte zu hinterfragen oder neue Möglichkeiten für Freundschaften zu entdecken. Oder einfach, um unseren Kids zu zeigen, dass sie ein Netzwerk haben, auf das sie bauen können und in das es wichtig ist, zu investieren. 

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Jennifer Kober

Altersfrage

Kleinere Kinder haben auf einige der Fragen vielleicht noch keine konkreten Antworten, aber sie sind eine schöne Übung für sie, sich mit sich selbst, ihren Erfahrungen und Bedürfnissen zu beschäftigen. Und für uns Eltern, etwas mehr ins Köpfchen unserer Kids zu blicken.

Wichtig ist, mit den Fragen aufzuhören, wenn wir merken, unser Kind ist damit oder mit der Situation gerade überfordert. Und unsere Erwartungen nicht zu hochzustecken. Denn manchmal sind und bleiben Eis essen!, Tablet! oder Weiß ich nicht! einfach die einzigen Antworten, die zurückkommen. Aber die sagen uns ja ebenfalls genau, was unsere Kids gerade von uns brauchen. Und manchmal sind sie aufschlussreicher als jeder lange Diskurs ;-) 

Jennifer Kober

Auch Montessori legt einen großen Wert auf Achtsamkeit. Die Grundprinzipien der Lehre in unserem Video sind eine tolle Inspiration, um etwas mehr davon in euren Alltag zu bringen.

​​Die 7 Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik auf einen Blick
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Ihr sucht nach noch mehr Wegen, eure Kids zu empowern? Dann könnt ihr bei uns weiterlesen, wie die Bettgeh-Routine vielleicht etwas besser klappt, welche Tipps wir für Wutanfälle haben, wie ihr Geduld in euren Kids fördern könnt, was ihre Empathie stärkt und wie ihr ihren Selbstwert aufbauen könnt. Manchmal hilft es auch, euer Kinderzimmer nach Montessori umzugestalten oder eure Küche und Haushalt so einzurichten, dass die Kids selbstständig mitmachen können. Und auch Kinderbücher helfen, ihre Welt zu verstehen und Gefühle besser auszudrücken. Viel Spaß beim Weiterlesen!

Welche Sportart passt zu deinem Kind?

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