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Kleine Gesten

Nutze diese 6 Tricks, um das Selbstvertrauen deines Kindes zu stärken

Kinder Selbstvertrauen stärken: Papa hat Kind auf den Schultern
© Getty Images/ PeopleImages

Selbstvertrauen bedeutet, dass wir uns unserer Fähigkeiten sicher sind. Wir vertrauen darauf, dass wir Hürden meistern können und haben keine übermäßige Angst davor zu scheitern – eine Fähigkeit, die sich Kinder durch ganz alltägliche Erfahrungen aneignen können, wenn wir Eltern sie liebevoll darin unterstützen. Sechs Wege, wie wir unseren Nachwuchs durch unser Verhalten und unsere Sprache dazu empowern können, sich selbst zu vertrauen.

Um das Selbstvertrauen von Kindern zu stärken, brauchen wir keine komplizierten Strategien. Wir haben uns sechs Beispiele aus dem Alltag geschnappt, in denen uns schnell mal die Worte fehlen. Oder in denen wir Dinge im Affekt sagen oder tun, die unbewusst den Selbstwert unserer Kids schwächen können, wenn wir regelmäßig so reagieren. Dabei gibt es tolle Alternativen aus dem Gentle Parenting und Montessori, die  unsere Kids sogar aktiv stärken.

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6 Situationen, in denen wir das Selbstvertrauen unserer Kinder stärken können

#1 Teilen

Der Klassiker: Auf dem Spielplatz oder in der Spielgruppe schnappt unser Kind einem anderen das Spielzeug weg. Oder es möchte seine Sachen nicht mit den anderen teilen. Für uns Erwachsene ist das manchmal unangenehm, denn wir wollen doch, dass unsere Kids großzügig und liebevoll mit anderen umgehen.

Aber statt vorzuschlagen, dass sie ihre Sachen mit anderen teilen oder sich abwechseln sollen, können wir ihr Selbstbewusstsein stärken, indem wir neutral beschreiben, was gerade los ist: "Finn, du spielst mit deinem Laster und Elli möchte ihn gerne haben. Oh, jetzt hat sie ihn." Oder: "Elli, möchtest du Finn sagen, dass du gerne sein Spielzeug haben möchtest. Er möchte noch damit spielen. Vielleicht wenn er damit fertig ist."

Spielsachen wegzunehmen ist ein normaler Prozess für kleine Kids, in dem sie lernen, aufeinander zuzugehen und miteinander zu kommunizieren. Statt sie zu kritisieren, können wir ihnen Rückenwind geben, indem wir ihnen helfen, die Situation einzuordnen und ihre Wünsche und Gefühle auszudrücken.

Denn indem sie üben, die Verbindung zu anderen Kids zu suchen, lernen sie auch solche Konflikte selber zu lösen oder verstehen die Reaktionen der anderen mit der Zeit. Klar weint mal jemand, aber oft beginnt das Drama erst, wenn wir Erwachsene Stellung beziehen und unsere Gedanken auf sie projizieren.

In der Montessori-Pädagogik geht es sehr viel darum, unsere Kids zu stärken. Im Video haben wir die wichtigsten Grundsätze auf einen Blick:

​​Die 7 Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik auf einen Blick
Vom Kleinkind zum Teenager: So funktioniert harmonisches Einführen von Regeln Abonniere uns
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#2 Sprechen lernen

Wenn unsere Kids sprechen lernen, sprechen sie viele Wörter "falsch" aus, verwechseln Begriffe und ihre Bedeutung. So bezaubernd das ist: Es liegt uns oft auf der Zunge, sie zu korrigieren: "Das ist ein Apfel, keine Banane!" oder "KKKKatze!"

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Wichtig ist aber, dass wir unseren Kids genauso viel Respekt entgegenbringen, wie wir ihn uns selber wünschen, wenn wir uns versprechen. Schließlich lernen sie Sprache komplett neu und es braucht einiges an Mut und Selbstvertrauen, die ersten Wörter auszusprechen und auf eine Reaktion zu warten.

Meistens kennen Kinder den Unterschied zwischen Dingen ganz genau, aber können ihn mit ihrem Wortschatz einfach noch nicht ausdrücken. Besser ist es also, sie indirekt zu korrigieren und ihnen zu zeigen, dass wir sie trotzdem super verstehen: "Ja, ich seh die Katze auch!" oder "Stimmt, der Apfel ist auch ein Obst, wie die Banane."

#3 Weinen

Unsere Kids bauen Selbstvertrauen auf, wenn sie die Erfahrung machen, dass sie auf ihre eigene Wahrnehmung vertrauen können. Darin können wir sie unterstützen, indem wir ihre Gefühle bestätigen und ernst nehmen.

Statt einem gut gemeinten, tröstenden "Alles gut.""Nichts passiert!" oder "Das ist doch nicht so schlimm.", zeigt ihnen ein "Du bist erschrocken.", "Dein Knie tut weh." oder "Du bist wütend.", dass ihre Gefühle wertvoll und gerechtfertigt sind. Und sie merken auch, dass sie für uns keine Erwartungen erfüllen müssen, sondern sich authentisch ausdrücken können, ohne dass es unsere Beziehung zu ihnen verändert.

#4 Ermutigen

Egal ob die ersten Schritte, das Radfahren oder ein Projekt in der Schule: Ein "Du schaffst das!" ist toll gemeint, aber kann auch unter Druck setzen. Oder zu großer Enttäuschung führen, wenn es dann eben doch nicht klappt.

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Dagegen drückt ein "Wow, du hast so hart daran gearbeitet." oder "Ich weiß, dass du dein Bestes geben wirst." noch besser aus, wie sehr wir an unsere Kids glauben. Und bestärkt sie darin, sich Herausforderungen zu stellen und keine Angst vorm Ergebnis zu haben.

#5 Lob

Dasselbe gilt für Lob: Klar wollen wir unseren Kids gerne sagen, wie toll sie etwas gemacht haben. Und Lob kann durchaus das Selbstwertgefühl stärken. Besonders empowernd kann es sein, wenn wir die Mühen loben, statt dem Resultat, und ehrlich bleiben.

Statt "Was für ein schönes Bild!" oder "Du weißt schon so viel!" kann ein "Danke, dass du mir geholfen hast.", "Das hast du ganz alleine gemacht!" oder "Das war schwer und du hast nicht aufgegeben!" unseren Kindern zeigen, dass es nicht darum geht, andere zu beeindrucken oder einer Norm zu entsprechen.

Sondern um ihre individuellen Stärken, die sich an nichts messen müssen, auch nicht an ihren vorherigen Erfolgen. Das stärkt ihre innere Motivation und hilf ihnen, ihre eigenen Erfolge wertzuschätzen. Und das schafft Selbstvertrauen, dass nicht an andere gebunden ist.

Loben muss auch nicht ständig passieren: Wir können einfach unser Kind nach seiner Meinung fragen: "Was magst du an deinem Bild?". Auch so zeigen wir ihm ehrliches Interesse und dass wir es als Person wertschätzen, nicht wegen bestimmten Handlungen.

#6 Unfälle

Wir kennen es alle: Das Kind fällt hin und wir bekommen einen riesigen Schrecken. Gut ist es, nur innerlich zu schreien und erst einmal ruhig zu bleiben. Wenn wir kurz warten, bis unser Kind reagiert, können wir die Situation selbst besser einschätzen. Gleichzeitig geben wir unserem Kind die Chance, dasselbe für sich zu tun, statt unsere Einschätzung zu verinnerlichen. Reagieren wir mit (verständlicher) Panik, kann sich das aufs Kind übertragen, obwohl es die Situation vorher vielleicht gar nicht so schlimm fand.

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Dazu haben unsere Kids extrem feine Antennen für unsere Gefühle. Reagieren wir mit Angst, kann das durchaus Ängste und Hemmungen in ihnen auslösen. Wenn wir es schaffen, ruhig zu bleiben, können wir unseren Kids zeigen, dass wir an ihre Fähigkeiten glauben. Und wir geben ihnen Raum, sich selbst besser kennenzulernen und aus der Situation zu lernen. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und ihre Resilienz.

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