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Widerstandskraft

Resilienz: Bedeutung des Begriffs und wie wir zu innerer Stärke finden

Resilient Bedeutung: Mama umarmt Kind
© Getty Images/PeopleImages

Resilienz ist in aller Munde, ob es um Selbsthilfe-Ratgeber oder Erziehungsblogs geht. Kein Wunder, denn in der heutigen Welt können wir alle mehr als nur ein bisschen Resilienz gebrauchen. Aber wofür steht das Buzzword eigentlich genau? Alles zur Bedeutung von Resilienz und warum sie so einen hohen Stellenwert für Kinder und Erwachsene einnimmt.

Stark sein, keine Emotionen zeigen, cool bleiben ... viele von uns kennen diese Mantras, die wir schon während unserer Kindheit verinnerlicht haben. Sei es, weil sie vorgelebt oder beigebracht wurden – oder weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass wir so leichter durchs Leben kommen. Denn wer keine Schwäche oder Emotionen zeigt, kann auch nicht verletzt werden, richtig?

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Mit der Weiterentwicklung der frühkindlichen Pädagogik, der Gesundheitswissenschaften und Entwicklungspsychopathologie wissen wir, dass das so nicht stimmt. Nicht ob und welche Emotionen wir fühlen ist wichtig, sondern wie wir mit ihnen umgehen. Und indem wir sie ignorieren oder verstecken, verlieren sie nicht an Macht über uns, sondern gewinnen dazu. Aber wie schaffen wir es dann, einschneidende und negative Gefühle und Erlebnisse zu verarbeiten?

Was bedeutet Resilienz?

Resilienz – auch wenn es uns in den letzten Jahren als Buzzword erscheint – ist keine Neuheit, sondern wird schon lange in der Psychologie (sowie z. B. Ökologie und Technik) verwendet. Der Begriff Resilienz (engl. resilience, resiliency) steht für Widerstandskraft, Robustheit und Elastizität.

Resiliente Menschen haben die Fähigkeit, extreme Belastungen auszuhalten und abzufedern. Das kann sich aufs Körperliche, Geistige und vor allem auch Emotionale beziehen.

In der Psychologie ist die Bedeutung von Resilienz, dass wir uns trotz widerer Umstände nicht selbst verlieren. Sie steht für emotionale Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit, mit Stress umgehen zu können und so auch Trauma standzuhalten.

Resilienz ist keine eine Eigenschaft, die man eben hat oder nicht. Vielmehr ist sie die Summe an Faktoren, die unsere Widerstandskraft erhöhen und die situationsabhängig einen unterschiedlichen Stellenwert einnehmen.

Warum ist Resilienz so wichtig?

Wer resilient ist, kommt mit Rückschlägen besser zurecht. Resiliente Menschen besitzen Auffangmechanismen, die ihnen helfen, schwere Zeiten durchzustehen. Das ist wichtig, denn wir können nicht kontrollieren, welche körperlichen, geistigen und emotionalen Herausforderungen im Leben auf uns zukommen.

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Genauso hilft uns Resilienz, gesund und glücklich durch unseren Lebensalltag zu gehen. Die Eigenschaften, die resiliente Menschen auszeichnen, leisten Studien zufolge einen wichtigen Beitrag zur Verbeugung von akuten und chronischen Krankheiten. Das heißt nicht, dass wir nicht krank werden, wenn wir resilient sind. Aber dass sich das Ausmaß beeinflussen lässt, wie stark uns etwas belastet. Resilienz beeinflusst unsere innere Einstellung zu uns selbst und unseren Umständen, unsere Perspektive und Stress-Resistenz.

Wie kann man Resilienz lernen?

Die gute Nachricht: Resilienz ist nicht angeboren, wir können sie im Laufe unseres Lebens erlernen. Um resilienter zu werden, sind vor allem innere Prozesse verantwortlich, die wir stärken können. Dazu können auch einige äußere Faktoren beeinflussen, wie resilient wir sind. Ein berühmtes Resilienz-Modell ist das der 7 Säulen der Resilienz, sie werden auch Resilienzfaktoren genannt. Resiliente Menschen können auf persönliche und soziale Schutzfaktoren bauen, die ihnen ermöglichen, Rückschläge besser abzufedern. Diese 7 Eigenschaften spielen dabei die größte Rolle:

Was sind die 7 Säulen der Resilienz?

  1. Optimismus
  2. Akzeptanz
  3. Lösungsorientierung
  4. Bindungen/Netzwerke
  5. Selbstfürsorge
  6. Verantwortung übernehmen
  7. Positive Zukunftsplanung

Die Resilienzfaktoren können bei uns allen unterschiedlich stark ausgeprägt sein und auch wie relevant sie in einer speziellen Situation sind, ist individuell verschieden.

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Wie fördern wir Resilienz bei Kindern?

Schon Kinder können Resilienz lernen bzw. sie sich aneignen. Wir als Bezugspersonen können sie dabei unterstützen, indem wir auf bindungsorientierte Ansätze setzen, auf ihre Bedürfnisse eingehen, ihnen selbstständiges Lernen ermöglichen und ihre persönliche, individuelle Entwicklung unterstützen. Toxische Verhaltensweisen können ihre Resilienz hingegen langfristig schwächen.

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Dabei müssen wir als Eltern alles andere als perfekt – oder selber resilient sein. Viele von uns ringen schließlich noch weit ins Erwachsenenalter hinein mit unseren eigenen Kindheitswunden. Wenn wir das aber erkennen und anfangen, uns resiliente Verhaltensweisen anzueignen (sh. Conscious Parenting), können wir sie unseren Kindern super vorleben.

Jennifer Kober

Schon früh Resilienz in Kids stärken

Resilienz ist für uns alle wichtig. Mittlerweile wissen wir aber, dass es schon in der frühen Kindheit tolle Möglichkeiten gibt, Resilienz zu erlernen. Aber leider auch viele Dinge, die Resilienz in Kindern schwächen können. Nicht alle Erziehungsmethoden helfen dabei, Kinder zu stärken. Wir haben jede Menge tolle Tipps, wie ihr die Resilienz in euren Kindern fördern könnt:

Jennifer Kober

Welche resilienten Eigenschaften sind bei Kindern besonders wichtig?

Die 7 Säulen der Resilienz sind auch für Kinder sehr wichtig und helfen ihnen durch schwierige Zeiten. Allerdings gibt es Eigenschaften, die gerade für Kinder eine besonders schützende Wirkung haben und viele spätere Risikofaktoren abmildern können.

Deshalb wird empfohlen, dass wir äußere Stressfaktoren zu Hause, in Schule und Kita mit einem möglichst stabilen Umfeld, bindungsorientierter Erziehung und klaren Regeln gering halten. So können unsere Kids sich resiliente Eigenschaften aneignen und bis ins Erwachsenenalter stärken:

  • Positive Selbstwahrnehmung
  • Selbstregulation
  • Soziale Kompetenz
  • Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit
  • Gesunder Umgang mit Stress
  • Problemlösungskompetenz
Jennifer Kober

Macht euch keinen Druck!

Auch wenn Resilienz in aller Munde ist, haben wir oft das Gefühl, uns wird selber alles zu viel. Haben wir also nicht genügend Resilienz trainiert oder ist es unsere eigene Schuld, wenn alles schiefläuft?

Die Bedeutung von Resilienz ist nicht, dass wir nicht (sehr) traurig, wütend oder krank werden können. Und auch vor Mental Load und Eltern-Burnout schützt sie uns nicht sicher. Wenn ihr euch überwältigt fühlt, heißt das also nicht, dass ihr "nicht resilient genug" seid. Sondern eher, dass eure Reserven derzeit aufgebraucht sind und euch Unterstützung guttun würde. Hier ist dann die soziale Säule der Resilienz gerade besonders gefragt.

Wenn ihr Hilfe oder jemanden zum Reden braucht, kontaktiert ProFamilia oder die Nummer gegen Kummer. Auch bei Redezeit für Familien findet ihr Expert*innen, die euch mit eurem Anliegen zur Seite stehen können.

Jennifer Kober
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Resilienz ist wundervoll, aber kann uns vor tiefer Trauer leider nicht beschützen. Wir haben Tipps, die Zeiten des Verlusts etwas erleichtern können.

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Pubertäts-Quiz: Ist euer Kind schon mittendrin?

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