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Schluss mit Schimpfen! 4 geniale Gedanken-Tricks, die jeden Eltern-Stress in Luft auflösen

Eltern Geduld: Mama verzweifelt mit Kindern
© Getty Images / NataliaDeriabina

Kennst du das auch? Der Morgen ist chaotisch, die Kinder brauchen ewig und plötzlich merkst du, wie deine Geduld schneller schwindet als Schokolade im Kühlschrank? Dein Puls steigt, die Stimme wird lauter, die Uhr tickt ... Dabei hattest du dir vorgenommen, alle gelassen und positiv durch die Routine zu bringen. Mit dieser Strategie kommst du durch diese stressigen Momente.

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Die gute Nachricht: Geduld ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die wir üben und trainieren können. Und wir Eltern haben da wohl besonders viele Gelegenheiten, denn an stressigen Situationen mangelt es uns nie. Mit diesen einfachen Strategien kann es gelingen, geduldiger zu werden und den Familienalltag entspannter zu gestalten. Stell dir das nächste Mal (oder auch rückblickend, wenn dich immer dieselbe Situation verzweifeln lässt) eine dieser vier Fragen:

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Frage 1: Was braucht mein Kind gerade wirklich?

Die Frage hilft bei uns besonders, wenn gerade mehrere Bedürfnisse aufeinander krachen: Die Kids fragen abends zum dritten Mal in fünf Minuten nach Wasser, obwohl du selber kaum die Augen auflassen kannst? Oder noch schlimmer: du eigentlich noch Papierkram & Co. fertigmachen musst, wenn sie schlafen? Was hilft, ist die Frage nach dem eigentlichen Bedürfnis. Vielleicht geht es gar nicht ums Wasser, sondern um Aufmerksamkeit oder darum, das Zubettgehen hinauszuzögern?

Diese Perspektivübernahme wird von Psychologen als "kognitive Neubewertung" bezeichnet und hilft wirklich, gelassener zu bleiben. Probiere es selbst aus: Wenn dein Kind das nächste Mal etwas tut, was dich auf die Palme bringt, halte kurz inne und frage dich, was es wirklich brauchen könnte. Oft liegt die Antwort jenseits des offensichtlichen Verhaltens.

Frage 2: Wie wichtig ist dieses Problem im großen Ganzen?

Wenn Kinder beim Frühstück die Milch verschütten oder ihre Spaghetti Bolognese in der ganzen Küche verteilen, spüren viele Eltern sofort den Impuls, genervt zu reagieren. Die Frage, die uns rettet: Wird diese verschüttete Milch in einer Stunde, einem Tag oder gar in einem Jahr noch wichtig sein?

Diese Frage hilft, Situationen in einen größeren Kontext einzuordnen und Abstand zu schaffen. Die fünf Minuten, die durch das Aufwischen verloren gehen, sind im großen Ganzen unseres Lebens bedeutungslos. Was aber bleibt, ist die Erinnerung des Kindes daran, wie auf seinen Fehler reagiert wurde.

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Frage 3: Was sind meine persönlichen Auslöser für Ungeduld?

Eigentlich können wir genau benennen, wann unser Geduldsfaden besonders dünn ist: wenn wir hungrig sind, zu wenig geschlafen haben, unter Zeitdruck stehen – oder alles zusammenkommt. Leider fehlt uns im Familienchaos oft die Zeit, das für uns zu reflektieren. Aber: Die Selbsterkenntnis ist Gold wert, denn mit ihr können wir viel vorausschauender handeln und unsere Trigger identifizieren (und mit uns selber liebevoller umgehen).

Wann wirst du besonders schnell ungeduldig? Ist es morgens beim Anziehen, wenn alle aus dem Haus müssen? Oder abends beim Zähneputzen, wenn du selbst schon erschöpft bist? Sobald du deine Muster erkennst, kannst du gegensteuern: Vielleicht bedeutet das, morgens 15 Minuten früher aufzustehen, eine Kleinigkeit zu essen, bevor du die Kinder abholst, oder den/die Partner*in zu bitten, bestimmte Routinen ganz zu übernehmen. Und nie vergessen: den eigenen Notfall-Snack in der Tasche!

Frage 4: Welche Werte möchte ich meinem Kind vermitteln?

In besonders herausfordernden Momenten – wenn dein Kind im Supermarkt einen Wutanfall hinlegt, weil du die falschen Cornflakes gekauft hast – hilft die Frage nach den langfristigen Erziehungszielen. Was für eine Erinnerung sollen die Kinder an ihre Kindheit haben? Welche Werte möchtest du ihnen mitgeben?

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Wenn uns bewusst wird, dass wir Respekt, Einfühlungsvermögen und emotionale Intelligenz weitergeben möchten, wird klar: Unsere Reaktion in diesem Moment ist ein wichtiger Teil dieser Lektion. Denn Kids lernen nicht durch das, was wir sagen, sondern durch das, was wir tun. Das gibt uns Kraft, auch in schwierigen Situationen ruhiger zu bleiben. Oder danach, mit unserem Kind darüber zu sprechen, was wir vorhin vielleicht hätten anders machen wollen.

Frage dich in angespannten Momenten: "Was lernt mein Kind gerade durch meine Reaktion?" Das schafft Bewusstsein und hilft dir, im Einklang mit deinen Werten zu handeln – selbst wenn du innerlich bis zehn zählen musst.

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Achtsamkeit im Alltag: Der Schlüssel zu mehr Geduld

Neben diesen vier Schlüsselfragen kann eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis helfen, insgesamt geduldiger zu werden. Keine Angst, du brauchst nicht stundenlang zu meditieren – es können auch kleine Strategien im Alltag sein, mit denen du dich kurz sammelst: Schnell ein Kaugummi, ein Schluck kaltes Getränk, dreimal tief durchatmen oder einfach eine fünf Sekunden lange Pause, bevor du reagierst – das alles können Anker sein, die dein Nervensystem beruhigen. Und dich wieder von der Palme runterholen.