Wenn dein Hund dich ständig ableckt, kann das verschiedene Gründe haben. Was dahinter steckt und wie du reagieren solltest, erklären wir dir gern.
Warum leckt mein Hund mich ab?
Wie Hundeexpertin Sabine Reincke erklärt, kann das Ablecken verschiedene Bedeutungen haben. Meistens möchte er dir zeigen, dass er dir vertraut und dass er sich bei dir sicher und gut aufgehoben fühlt. Er kann aber auch deine Aufmerksamkeit suchen, unter Stress stehen oder einfach neugierig sein.
Zuneigung und Fürsorge
Der häufigste Grund ist Zuneigung. Dein Hund möchte dir durch das Ablecken zeigen, wie gern er dich hat. Welpen lernen dieses Verhalten von ihrer Mutter, die durch Lecken deren Fell säubert und pflegt. Es ist ein tief verwurzeltes soziales Verhalten. Das Ablecken ist ein Zeichen von Vertrauen und ein Ausdruck von Fürsorge.
Suche nach Aufmerksamkeit
Wenn dein Hund dich ableckt, ist er sich deiner Aufmerksamkeit sicher. Er möchte dich zu auffordern, das Handy wegzulegen und dich mit ihm zu beschäftigen. Das Ablecken kann deshalb ein Zeichen von Langeweile sein. Das ist die tierische Art, dir zu sagen: „Spiel mit mir!“ oder „Ich möchte raus“.
Beschwichtigung
Hunde lecken über die Schnauze eines ranghöheren Tieres, um es zu beschwichtigen. Diese Geste baut Stress ab. Möglicherweise versucht dein Hund, eine angespannte Situation zu deeskalieren und die Harmonie wiederherzustellen. Das Ablecken dient in diesem Fall dem sozialen Frieden. Leckt dein Hund deine Hände oder Füße ab, kann das bedeuten, dass er sich unterwirft oder einfach deine Nähe genießen möchte.
Neugier
Durch Riechen und Schmecken erkunden Hunde ihre Umgebung. Dabei ist die menschliche Haut ein besonders spannendes Untersuchungsobjekt. Sie enthält viele Geruchspartikel und schmeckt leicht salzig. Deine Finger riechen vielleicht noch nach dem letzten Essen oder nach dem, was du zuletzt in der Hand hattest. Da ist es richtig spannend, auf Erkundungstour zu gehen und diese Informationen mit der Zunge aufzunehmen.
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Ist das Lecken ein Problem?
Wenn dein Hund dich ständig sehr ausgiebig und ohne erkennbaren Grund ableckt, kann das auf Stress, Langeweile oder eine Zwangsstörung hindeuten. Hast du den Eindruck, dass das Verhalten auffällig und zwanghaft ist, ist es wichtig, die Ursache dafür zu finden und zu beheben. Frage in einer Tierarztpraxis oder bei einem Hundetrainer oder einer Hundetrainerin um Rat.
Im Maul eines Hundes siedeln jede Menge Bakterien. Leckt der Hund über eine offene Wunde, kann das zu einem ernsthaften Problem werden, denn es besteht die Gefahr einer Zoonose, wie das MSD Tiergesundheitsportal warnt.
Wie soll ich reagieren?
Wann das Lecken zu viel, ist, wird nicht von jedem Menschen gleich empfunden. Findest du es unangenehm oder störend, ist es wichtig, deinem Hund dies zu zeigen und ihm Grenzen zu setzen. Hast du den Eindruck, dass dein Hund durch das Lecken deine Aufmerksamkeit sucht, rät Hundetrainerin Sabine Reincke zum Ignorieren.
Gehe nicht auf den Annäherungsversuch ein, sondern drehe dich zur Seite oder geh weg. Sorge dafür, dass deinem Hund nicht langweilig wird und er sich gezwungen sieht, deine Aufmerksamkeit zu erbetteln. Biete ihm Kauspielzeug, Suchspiele und mentale Herausforderungen. Sorge für die geistige und körperliche Auslastung deines Hundes.
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