Der Duden enthält etwa 18 Millionen deutsche Wörter. Tatsächlich gebrauchen wir davon in unserem Alltag jedoch nicht einmal ein Prozent. Diese 17 vergessenen Wörter kennt heute fast niemand mehr. Du vielleicht?
#1 Brimborium, das
Als "Brimborium" bezeichnete man früher abwertend ein "überflüssiges Drumherum" oder auch einen "unverhältnismäßigen Aufwand".
#2 Depesche, die
Als "Depesche" wurden Eilsendungen oder auch Telegramme bezeichnet. Mit der Instant-Messanging-App "Telegram" hat das allerdings nichts zu tun.
#3 Fisimatenten, die
Unter "Fisimatenten machen" verstand man umgangssprachlich "Sperenzchen" (noch so ein schönes altes Wort) oder auch "Ausflüchte".
#4 Gesichtserker, der
Kaum zu glauben, aber wahr: Die Nase bezeichnete man scherzhaft auch als "Gesichtserker". Wahrscheinlich hört sich das nur für mich irgendwie abwertend an ...
#5 Dösbaddel, der
Vielleicht auch nur in Süddeutschland vergessen: Ein "Dummkopf" war / ist im Norden auch ein "Dösbaddel". Persönlich finde ich das Wort viel zu witzig, um darauf zu verzichten.
#6 hanebüchen
Wenn etwas "hanebüchen" ist, dann ist es "skandalös", "unerhört" oder auch "empörend". Wie man da wohl drauf gekommen ist?
#7 Kinkerlitzchen, die
Kleinig- oder Nichtigkeiten bezeichnete man im Deutschen früher auch als "Kinkerlitzchen".
#8 Latüchte, die
Ja, auch als Journalistin muss ich gestehen – dieses Wort habe ich tatsächlich noch nie gehört. Eine "Latüchte" bedeutet nichts weiter als "Laterne", im übertragenen Sinne auch mal "Licht".
#9 Muckefuck, der
Klingt irgendwie unschicklich, ist es aber nicht: Als "Muckefuck" bezeichnete man umgangssprachlich einen "dünnen, schlechten Kaffee" oder auch schlicht den "Kaffee-Ersatz".
#10 Kokolores, der
Mit Kokosnüssen hat "Kokolores" natürlich nichts zu tun, stattdessen meint das Wort so viel wie "Unsinn", "Unfug", "Getue" oder auch "Blödsinn".
#11 Lümmeltüte, die
Wirklich zum Lachen gebracht hat mich die "Lümmeltüte", ein veraltetes, scherzhaftes Wort für "Kondom". Das wäre doch mal ein lustiger Werbespot zur HIV-Prävention.
#12 Schnurre, die
Der Duden beschreibt die "Schnurre" als "kurze unterhaltsame Erzählung von einer spaßigen oder wunderlichen Begebenheit".
Eine ganz ähnliche Bedeutung trägt wohl das verwandte Wort "Schnurrpfeiferei", das seinen Ursprung in der "schnurrenden Pfeife der Kinder und Straßenmusikant*innen" hat. Wie man sich sowas ausdenkt, erschließt sich mir trotzdem nicht.
#13 Vatermörder, der
Damit ist normalerweise kein*e kaltblütige*r Mörder*in gemeint, der bzw. die es ausschließlich auf Väter abgesehen hat. Stattdessen ist der "Vatermörder" ein "hoher, steifer Kragen an Herrenhemden mit aufwärts bis an die Wangen ragenden Spitzen". Auch wenn das heutzutage nicht mehr in Mode ist, frage ich mich schon, wie man es nennt, wenn ich mir so ein Teil anziehe ...
#14 schwofen
"Schwofen" ist ein herrliches Synonym von "tanzen", das auch "steppen", "twisten" oder "schieben" bedeutet. Am ehesten hört man das wahrscheinlich noch gegen Mitternacht auf den Münchner Wiesn.
#15 meschugge
Wollt ihr jemanden (vorzugsweise aus der Generation Y oder Z) als "verrückt", "behämmert" oder "bekloppt" bezeichnen, ohne, dass die Person euch auf die Schliche kommt, probiert es mal mit "meschugge". Aber keine Garantie! ;)
#16 Tausendsassa, der / (die)
Ein "Tausendsassa" ist ein "vielseitig begabter Mensch, dem man Bewunderung zollt". Gibt es auch eine weibliche Tausendsassa? Wir alle sind Tausendsassa(s)!
#17 bauchpinseln
Man könnte meinen, der internationale Trend des Bellypaintings habe sich schon vor Jahrhunderten in Deutschland abgezeichnet. Tatsächlich wird beim "Bauchpinseln" allerdings kein Bauch bemalt, sondern stattdessen einer Person stark geschmeichelt.
Video: Die 20 besten Kinderfilme der 90er
Lust auf mehr Retro-Themen? Im Video verraten wir euch die Top 20 Kinderfilme der 90er-Jahre. Schaut doch mal wieder rein!
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