Das Statistische Bundesamt hat neue Zahlen bezüglich der Berufstätigkeit von Eltern mit Kindern unter drei Jahren veröffentlich. Und siehe da: In den vergangenen zehn Jahren hat sich hier etwas verändert...
Der Vater geht Vollzeit zur Arbeit und die Mutter bleibt zu Hause und versorgt die Kinder - zumindest in den ersten Jahren: Dieses Modell war lange, lange Zeit in Deutschland Standard. Ausnahmen bestätigten natürlich schon immer die Regel.
Doch in Sachen Berufstätigkeit von Eltern mit kleinem Kind hat sich jetzt offenbar etwas getan: Wie das Statistische Bundesamt im Dezember 2019 mitteilte, arbeiten inzwischen in 35 Prozent der Familien mit einem Kind unter drei Jahren, in der Mutter und Vater auch zusammenleben, beide Elternteile. Das macht immerhin ein Plus von sechs Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre!
Alter des Kindes macht einen großen Unterschied für die Berufstätigkeit
Unterschiede gibt es bezüglich des Alters des Kindes: Bei Babys unter einem Jahr sind es nur sieben Prozent der Eltern, die beide berufstätig sind. Ab einem Kindesalter von zwei Jahren arbeiten in fast zwei Drittel der Familien wieder Mutter und Vater.
Doch bevor wir jetzt allzu laut "Hurra!" schreien: Die Rollenverteilung bei der Berufstätigkeit ist nach wie vor sehr traditionell. Auch das belegt die Statistik. Denn noch immer sind es die Mamas, die überwiegend Teilzeit arbeiten – nur in neun Prozent der Familien arbeiten beide Vollzeit.
Immer noch Unterschiede bei der Berufstätigkeit zwischen Ost- und Westdeutschland
In Ostdeutschland sind in jeder fünften Familie mit einem Kind unter drei Jahren beide Eltern Vollzeit beschäftigt, im Westen sind es nur sieben Prozent. Noch krasser ist der Unterschied hier: Westdeutsche Väter sind mit 34 Prozent fast doppelt so oft die Alleinverdiener der Familie. Zum Vergleich: Im Osten bringen nur 18 Prozent der Väter alleine das Geld nach Hause.
Quelle: dpa
Meine persönliche Erfahrung:
Was positiv ist: Es verändert sich etwas! Mir sind die Schritte in Richtung Gleichberechtigung aber noch entschieden zu klein und zu langsam. Vielleicht auch, weil mein Partner und ich es schon geschafft haben, uns die Kinderbetreuung beinahe 50:50 aufzuteilen: Wir sind beide in völlig unterschiedlichen Berufen selbstständig und jetzt arbeiten beide etwas weniger als in der Zeit ohne Kind. Das Ergebnis: Eltern zufrieden, Kind zufrieden! Aber natürlich weiß ich auch, dass das in manchen Familien nicht so einfach umsetzbar ist.
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