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Signale deuten

Körpersprache des Babys verstehen

Babys können nicht sprechen und drücken sich daher rein über ihre Körpersprache aus. So könnt ihr die Signale wie Gähnen oder Weinen entschlüsseln und ganz ohne Worte rausfinden, was in Babys Körper vorgeht.

Babys geben ihren Eltern gerade in den ersten Wochen jede Menge Rätsel auf: Auch wenn sie noch nicht sprechen können, kommunizieren sie doch mit vielen kleinen Signalen – und das meist unwillkürlich. Ob sie lachen, gähnen oder Gänsehaut bekommen, alles hat eine Bedeutung. Was sich in Körper, Gehirn und Seele von Babys abspielt, zeigt unsere Bilderstrecke hier.

Babysprache: Signale deuten und verstehen lernen

Babysprache: Signale deuten und verstehen lernen
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Babys Körpersprache deuten: Gähnen macht munter

Gähnen macht wach. Ein feines Kräuseln des Näschen kündigt es an. Wenn ein Baby den Mund weit aufreißt und herzhaft gähnt, denken wir, dass es gleich in Schlaf versinkt. Lange Zeit galt Gähnen nur als Zeichen von Müdigkeit. Das hat evolutionsbedingte Gründe. Mit dem Gähnen signalisierten sich Menschenaffen den Übergang zur Ruhephase. Damit alle Sippenmitglieder Bescheid wussten, dass es Schlafenszeit ist, kam der Ansteckungseffekt hinzu.

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Und morgens? Diente das Gähnen umgekehrt als kollektiver Wachmacher! Diese erfrischende Wirkung haben auch Wissenschaftler der US-Universität Albany bestätigt: Gähnen macht munter und steigert die Aufmerksamkeit. Denn das tiefe Einatmen kühler Luft bei weit geöffnetem Mund reguliert den Temperaturhaushalt in unserem Gehirn. Gerade Babys können dadurch die vielen neuen Eindrücke effektiver verarbeiten. Das Gähnen hat aber noch eine weitere effektvolle Funktion: Mamas oder Papas Aufmerksamkeit zu sichern!

Babys Körpersprache deuten: Rülpsen schafft Erleichterung

Babys dürfen, was unter Erwachsenen als unfein gilt: nach dem Essen herzhaft aufstoßen. Denn wenn Babys ein Bäuerchen gemacht haben, schlafen sie meistens ruhiger. Tatsächlich bedeutet es fürs Baby eine große Erleichterung, wenn die Luft wieder entweicht, die es beim hastigen Trinken geschluckt hat. Dabei passiert Folgendes: Der Magenzugang wird durch einen Muskel verschlossen, die Luft flieht durch die Speiseröhre nach oben. Der Laut beim Rülpsen entsteht durch die Vibrationen des Kehlkopfdeckels und der Stimmbänder.

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Das Bäuerchen muss aber nicht unbedingt geräuschvoll passieren. Es genügt, das Baby nach der Mahlzeit auf den Arm zu nehmen und ihm sanft den Rücken zu massieren. Kommt dennoch keine Luft hoch, sollte man das Baby auf die Seite in sein Bettchen legen. Dann kann nichts passieren, falls es im Schlaf erbricht.

Babys Körpersprache deuten: Schluckauf hilft beim Trinken

Hicksen schützt. Es klingt putzig, wenn Babys einen Schluckauf haben. Und doch würde man sie gerne davon befreien. Dabei erfüllt das Hicksen in den ersten Lebensmonaten eine wichtige Aufgabe: Es hilft beim Milchtrinken, wenn das Baby hektisch ist. Der Schluckauf verschließt die Luftröhre, damit keine Flüssigkeit in die Lunge fließt - und umgekehrt der Rückfluss nach oben gestoppt wird. Zwerchfell und Rippenmuskeln ziehen sich unwillkürlich zusammen und „zwingen“ das Baby so zum Einatmen. Tausendstelsekunden später verschließt der Kehldeckel die Luftröhre des Babys. Gegen diese Barriere prallt der Luftstrom und erzeugt dabei das typische Geräusch.

Französische Forscher gehen davon aus, dass Schluckauf ebenfalls ein Überbleibsel der Zeit ist, als die Vorfahren unserer Vorfahren noch Kiemen hatten. Der Reflex, so die Wissenschaftler der Pariser Klinik Pitié-Salpêtrière, stamme aus der Zeit der Lungenfische, deren geschlossene Stimmritze sie vor Wasser in der Lunge schützte.

Babys Körpersprache deuten: Babys erstes Lächeln

Lachen ist gesund. Das Lachen unseres Babys entschädigt uns für vieles: die schlaflosen Nächte, die Unsicherheit, den kräftezehrenden Alltag. Schon sechs Wochen nach der Geburt beschenken Babys ihre Eltern mit dem ersten bewussten Lächeln. Später lachen Babys durchschnittlich 400-mal pro Tag, Erwachsene tun es nur noch 15-mal! Dabei ist es ein fantastisches Muskeltraining: Fast 300 Muskeln werden dabei aktiviert.

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Für die Fröhlichkeit gibt es viele gute Gründe: Lachen verbessert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und schützt das Herz-Kreislauf-System. Einer Studie des Moriguchi-Keijinkai Hospitals im japanischen Osaka zufolge hilft es sogar gegen Hauterkrankungen. Danach zeigten Babys, die an Hautekzemen litten, seltener Symptome, wenn ihre Mütter vor dem Stillen herzhaft gelacht hatten. In der Muttermilch konnten die Wissenschaftler dann einen deutlich erhöhten Melatoninspiegel nachweisen. Dem Hormon Melatonin wird eine entspannende Wirkung nachgesagt.

Babys zeigen mit ihrer Freude aber auch ihre Bindungsfähigkeit. Lächelt das Kind, hat es seine Zugehörigkeit zur Familie erkannt: Mama, Papa, Großeltern, Geschwister - die sind wie ich.

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Körpersprache deuten: Gänsehaut soll vor Kälte schützen

Gänsehaut als Schutzinstinkt. Kälte, Angst oder auch ein schöner Schauer lassen uns die Haare zu Berge stehen. Während früher eine sehr dichte Körperbehaarung unsere Urahnen vor rauem Wind und schneidender Kälte schützen sollte, hat der inzwischen nur noch zarte Flaum, der unsere Haut und die der Babys überzieht, eigentlich keinen Sinn mehr. Doch noch immer sitzt an jedem Härchen ein winziger Aufstellmuskel. Ist uns kalt oder fürchten wir uns, zieht sich der Muskel zusammen, das Haar richtet sich auf und ein kleiner Höcker entsteht: die Gänsehaut.

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Bei unseren Vorfahren bildete sich zwischen den aufgestellten Haaren ein Luftpolster, das vor Kälte schützte. Auch unser Körper versucht noch, mit der Gänsehaut Wärmedämmung zu schaffen, bewirkt aber das Gegenteil: Die Hautoberfläche wird vergrößert und wir frieren sogar noch leichter. Bekommen Mütter heute beim Schreien ihrer Babys Gänsehaut, so ist auch das offenbar eine urzeitliche Reaktion. Forscher vermuten: Wenn die Kleinen damals nach Mama weinten, gingen deren Haare in die Höhe - und weckten so die Verantwortung, nach dem Nachwuchs zu suchen.

Körpersprache deuten: Weinen – Universalsprache des Babys

Weinen ist die Mutter Aller Baby-Reaktionen. Wenn beim Kind Tränchen kullern, geht das nicht nur Eltern nahe. Und Ursachen fürs Weinen gibt es viele: Hunger, Bauchweh, eine nasse Windel, Einsamkeit. Weinen ist immer ein Signal, dass etwas nicht stimmt.

Auch Stress kann ein Grund sein: Grelles Licht, laute Geräusche oder einfach zu viel Trubel überreizen ein Kind. Die Tränen bringen dann die nötige Entspannung, sie spülen auch einen Teil der Stresshormone aus dem Körper. Die in den salzigen Tropfen enthaltenen Stoffe sind sogar in der Lage, Bakterien zu beseitigen. Und landet beispielsweise Staub auf der Linse, spülen Tränen die Fremdkörper einfach weg.

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Babys Körpersprache deuten: Jedes Kitzeln ein Training

Kitzeln ist Training. Mit etwa fünf Monaten wird aus dem Erkennungslächeln ein fröhliches Glucksen, wenn man den Nachwuchs am nackten Bauch berührt, darauf pustet oder ihn sanft krault. Babys sind am Bauch extrem kitzlig. Manchmal pinkeln sie dabei auch in die Windel. Zwar sind 80 Muskeln aktiv, wenn wir gekitzelt werden, aber ausgerechnet die Blasenmuskeln machen schlapp. Die meisten Menschen sind auch an der Fußsohle kitzlig, denn dort sitzen besonders viele Tastsensoren. Psychologen der Universität im kalifornischen San Diego vermuten dahinter einen Schutzreflex. Er sollte die sensiblen Körperstellen unserer Vorfahren, Taille und Füße, vor Gefahren bewahren. Schließlich lief man früher barfuß und trat auf allerlei Getier. Vermutet wird, dass die Reaktion durch Kitzeln in der Gruppe trainiert wurde. Inzwischen hat die Kitzelei ausschließlich eine soziale Funktion.

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Bildquelle: Getty Images