Wenn bei diesem Bild Kindheitserinnerungen wach werden, bist du 100 % in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Vielleicht hast du das Gericht ja auch früher als Mama selber gekocht? Die Rezepte von früher entsprechen sicherlich nicht mehr völlig heutigen Ernährungsgewohnheiten. Aber sie sind immer noch echte Klassiker und genauso lecker wie damals. Wir möchten euch in unsere DDR-Kindheit führen: Habt ihr diese 6 Gerichte auch so gern gegessen? Vielleicht mögen eure Kinder sie heute auch wieder!
Karlsbader Schnitte
Wenns mal schnell gehen muss, ist eine belegte Schnitte die beste Idee. Die Karlsbader Schnitte kommt noch dazu mit leckerem geschmolzenen Käse daher. Woher sie ihren Namen hat? Der Name Karlsbad geht auf die tschechische Kurstadt Karlovy Vary (zu Deutsch Karlsbad) zurück. Sie stammt aus der böhmisch-sächsischen Küche und wurde in der DDR häufig in Gaststätten und Betriebskantinen, aber auch zu Feiern serviert.
Man belegt einfach ein leicht getoastetes oder geröstetes Toast oder Mischbrot mit Schinken oder Fleischwurst. Darunter kann man noch Tomatenmark oder Ketchup streichen. Auf die Wurst kommt eine Scheibe Käse und nach Belieben etwas Paprikapulver. Im Ofen überbäckt man das Ganze, bis der Käse zerläuft. Ihr könnt dazu noch eine saure Gewürzgurke servieren.
Moderne Variante: Wer keine Wurst mag, lässt sie weg oder nimmt vegane Wurst.
Jägerschnitzel
Das Jägerschnitzel ist auch so ein Klassiker, der gern im Alltag auch für Kinder serviert wurde. Dazu gab es meist Spirelli-Nudeln mit Tomatensauce. Dieses Gericht gibt es auch in Österreich. Die DDR-Variante hat ihren Namen von Jagdwurst.
Dafür nehmt ihr 4 fingerdicke Scheiben Jagdwurst, die ihr in Mehl, Ei und Semmelbröseln wendet. Dann drückt ihr die Panade gut an und bratet sie in der Pfanne von beiden Seiten goldbraun und so knusprig, wie ihr mögt. Viele Kinder mögen das gern, versucht es mal. Es ist lecker und schnell gemacht.
Ukrainische Soljanka
Mhm Soljanka ist ein klassisches osteuropäisches Gericht. Davon gibt es viele Varianten. Aus dem DDR-Kochbuch "Kochen" vom Verlag für die Frau stammt das Rezept für die Ukrainische Soljanka. Man kann Soljanka gut aus Wurstresten machen, die noch da sind.
Für die Ukrainische Soljanka nehmt ihr 200 gehackte Zwiebeln, die ihr in 100 g Speck anbratet. Dazu kommen 2 geriebene Knoblauchzehen, Tomatenmark, Paprika-Edelsüß und die Wurstreste in Streifen geschnitten (Würstchen, Schinken, Aufschnitt, Bratenreste, was so übrig ist). Zudem gebt ihr 2 klein geschnittene saure Gurken dazu. Das Ganze kocht ihr in 1,5 Liter Brühe auf (früher war das Fleischbrühe, geht aber auch Gemüsebrühe) und lasst das mindestens 5 Minuten köcheln.
Danach würzt ihr alles mit Pfeffer und Salz und gebt ein paar Kapern dazu, gehackter Dill und Petersilie sowie zwei Zitronenscheiben runden das Ganze ab. Und vor dem Servieren kommt etwas saure Sahne (alternativ griechischer Joghurt) dazu.
Bauernfrühstück
Mh lecker, Bauernfrühstück gab es bei uns sehr häufig und ich hab es als Kind geliebt. Das deftige Pfannen-Gericht aus Kartoffeln und Ei hat seinen Ursprung in der ländlichen Küche, wo man einfach aus Kartoffel- und Gemüseresten, Wurst und Ei eine sättigende Mahlzeit zubereitet hat. Sehr einfach und schmackhaft.
Am besten schmeckt es mit gekochten Kartoffeln vom Vortag, ihr könnt aber auch die Kartoffeln frisch kochen. Wenn ihr sie frisch kocht, dann nach dem Kochen in Scheiben schneiden und zusammen mit klein gehackten Zwiebeln in einer Pfanne anbraten. Dazu könnt ihr Wurstreste, Speck oder Schinkenwürfel geben, es schmeckt aber auch ohne Fleisch super.
Bratet die Kartoffeln von allen Seiten schön braun und knusprig. Am Ende würzt ihr alles mit Salz, Pfeffer und Majoran. Danach gebt ihr je nach eurer Menge verquirlte Eier darüber, reduziert die Hitze und lasst das Ganze mit Deckel maximal 8 Minuten stocken. Wird ebenfalls mit Petersilie oder sauren Gurken serviert – deftig und sehr sättigend!
Strammer Max
Abschließend noch ein absoluter Hit aus der Kategorie belegte Brote: Der stramme Max gehört auch in die DDR-Alltagsküche und wurde wie die Karlsbader Schnitte gern in Betriebsstätten und Autobahnraststätten serviert. Die Namensherkunft ist nicht ganz jugendfrei und etwas eigenartig – sie soll aus dem Sächsischen stammen und eine Bezeichnung für den erigierten Penis sein. Was das mit dem Brot zu tun hatte, steht in den Sternen ... Es könnt damit zu tun haben, dass es ein sehr kräftigendes Gericht war ... Naja.
Auf jeden Fall ist es super einfach und schnell zubereitet: Ihr röstet Brot in der Pfanne (könnt es mit Butter bestreichen) und legt danach Schinken darauf. Darauf verteilt ihr Gewürzgurken, soviel ihr mögt. Dann bratet ihr in der Pfanne Spiegeleier, würzt sie mit Salz und Pfeffer. Diese werden noch heiß auf das Schinkenbrot gelegt und darauf könnt ihr Paprikapulver, gehackte Kräuter und Lauchzwiebeln legen. Das ist lecker und deftig. Guten Appetit bei dieser kulinarischen Reise in die Deutsche Demokratische Republik!