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Neue Studien

Von Matheangst bis Liebesglück: Wie Väter die Zukunft ihrer Kinder formen

Studie über Väter
© Getty Images / E+/ Frazao Studio Latino

Wenn dein Kind abends nur von Papa ins Bett gebracht werden will oder ihr als Eltern bemerkt, dass euer Nachwuchs plötzlich genauso auf Herausforderungen reagiert wie sein Vater – dann erlebst du live, was Wissenschaftler längst bestätigt haben: Väter prägen ihre Kinder auf einzigartige Weise. Aktuelle Studien zeigen, wie tiefgreifend dieser Einfluss wirklich ist.

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Wir wissen: Lange standen Mütter im Fokus der Erziehungsforschung. Und das leider nicht immer positiv. Inzwischen widmet sich die Wissenschaft zunehmend der besonderen Rolle der Väter.

Die gute Nachricht, die sich aus den verschiedenen Studien direkt ableiten lässt: Jeder Vater kann seinen Einfluss auf den Nachwuchs positiv nutzen, unabhängig davon, wie viel Zeit er mit seinen Kindern verbringen kann.

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1. Väter prägen die Beziehungsfähigkeit ihrer Söhne

Wie dein Sohn später mit Partner*innen umgehen wird, entscheidet sich früh – und Papa spielt die Hauptrolle. Söhne, die ihren Vater als emotional warm erlebten, investieren laut einer Studie im Evolutionoary Psychological Sciene später mehr in ihre Beziehungen.

Dabei geht es nicht um physische Anwesenheit, sondern um die emotionale Qualität der Beziehung. Ein liebevoller Papa vermittelt seinem Sohn ein Beziehungsmodell, das dieser später selbst anwendet.

2. Nicht nur biologische Väter zählen – gemeinsame Zeit macht's

Gute Nachricht für Patchwork-Familien: Die Forschenden einer Studie, die im Magazin Human Nature veröffentlicht wurde, kamen zu der Erkenntnis, dass gemeinsam verbrachte Zeit wichtiger ist als die biologische Verbindung! Stiefväter, die während der prägenden Jahre mit dem Kind zusammenlebten, boten später ähnlich viel Unterstützung wie leibliche Väter. Das zeigt: Die alltäglichen Momente schaffen Bindungen, die ein Leben lang halten.

3. Papas Einfluss auf die Matheangst – überraschend stark!

Eine starke Vater-Kind-Bindung kann die Matheangst deines Kindes reduzieren. Forschende haben eine langfristige Studie durchgeführt und im Fachmagazin "Learning and Individual Differences" veröffentlicht. Die Erkenntnis: Kinder, die sich ihrem Vater emotional nahe fühlten, zeigten später deutlich weniger Angst vor Mathematik.

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Forschende vermuten, dass Väter oft mehr Selbstvertrauen im Umgang mit Mathematik ausstrahlen. Wenn dein Kind sich von dir emotional unterstützt fühlt, entwickelt es mehr Zuversicht bei schulischen Herausforderungen.

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4. Frühe Vater-Beteiligung schützt die psychische Gesundheit

Väter, die sich aktiv an der Betreuung ihrer Babys beteiligen, tun auch sich selbst etwas Gutes! Forschende, die die Studie, in "Frontiers in Psychology" veröffentlichten, kamen zu dem Schluss, dass Väter, die mehr Zeit mit ihren Babys verbrachten und sich als kompetenten Vater fühlten, seltener unter depressiven Symptomen litten.

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Die aktive Vaterrolle ist keine zusätzliche Belastung, sondern kann vor psychischen Problemen schützen.

5. Emotionale Intelligenz macht bessere Väter

Väter, die ihre eigenen Gefühle gut erkennen und ausdrücken können, haben einen entscheidenden Vorteil in der Erziehung. Die Forschenden einer Studie, die in "Hormones and Behavior" veröffentlicht wurde, fanden heraus, dass Väter mit Schwierigkeiten bei der Gefühlswahrnehmung (Alexithymie) weniger effektiv mit der Mutter zusammenarbeiten konnten – besonders wenn sie unter Stress standen. Zwei Jahre später zeigten ihre Kinder weniger prosoziales Verhalten wie Helfen und Teilen.

Die Forschenden konnten zeigen: Die emotionale Kompetenz des Vaters wirkt sich direkt auf die sozial-emotionale Entwicklung der Kinder aus. Gute Nachricht für alle Väter: Emotionale Intelligenz lässt sich trainieren! Schon kleine Schritte wie das bewusste Benennen eigener Gefühle oder offene Gespräche über Emotionen in der Familie können einen Unterschied machen.

6. Vaterabwesenheit beeinflusst späteres Beziehungsverhalten

Kinder, die ohne Vater aufwachsen, neigen später häufiger zu unverbindlichem Sex, besonders zu One-Night-Stands. Diese Muster zeigten sich sowohl bei jungen Männern als auch bei jungen Frauen und waren nicht durch eine höhere Gesamtzahl an Sexualpartnern zu erklären.

Die Forschenden, die ihre Ergebnisse in "Evolutionary Psychological Science" veröffentlichten, vermuten: Wenn der Vater früh fehlt, kann dies Kindern signalisieren, dass Beziehungen unzuverlässig und die Zukunft unsicher ist. Dies könnte zu einer Strategie führen, die kurzfristige Belohnungen gegenüber langfristiger Stabilität bevorzugt.

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Für Alleinerziehende darf das kein Grund zur Panik sein: Stabile Bezugspersonen und offene Gespräche über Beziehungen können diesen Effekt abmildern.

7. Väterliche Unterstützung stärkt die ganze Familie

In einer Studie in ländlichen Regionen Kenias fanden Forschende heraus: Wenn Väter sich an Haushaltsentscheidungen beteiligten und die Mütter emotional unterstützten, entwickelten sich die Kinder besser. Interessanterweise wirkte sich die väterliche Unterstützung vor allem indirekt positiv aus – indem sie den Müttern half, die oft die Hauptlast der Kinderbetreuung tragen.

Das verdeutlicht: Auch wenn ein Vater vielleicht weniger Zeit mit direkter Kinderbetreuung verbringen kann, trägt er durch die Unterstützung der Mutter entscheidend zum Wohlbefinden der Familie bei. Ein stabiles, kooperatives Elternteam schafft die Grundlage für eine gesunde Entwicklung der Kinder – unabhängig von traditionellen oder modernen Rollenverteilungen.

8. Männer, die Väter sein wollen, sind attraktiver

Übrigens: Männer, die den Wunsch äußern, Vater zu werden, werden von Frauen als attraktivere Langzeitpartner wahrgenommen. Ähnliches gilt für Männer mit Beziehungserfahrung. Diese Erkenntnisse aus einer Studie, die ebenfalls in "Evolutionary Psychological Science"veröffentlicht wurde, unterstützen die Theorie, dass Signale väterlicher Investitionsbereitschaft – sei es durch Absichten oder früheres Verhalten – Männer für potenzielle Partnerinnen anziehender machen.

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Väter sind unersetzlich – auf ihre ganz eigene Art

Die Wissenschaft bestätigt: Väter prägen ihre Kinder auf einzigartige Weise. Ihre Anwesenheit, emotionale Wärme und aktive Beteiligung beeinflussen die Entwicklung der Kinder tiefgreifend. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um authentische Beziehungen und emotionale Verfügbarkeit.

Jeder Tag, an dem du deinem Kind zuhörst, mit ihm spielst oder einfach da bist, hinterlässt Spuren, die ein Leben lang halten.

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