Habt ihr daheim ein viel lesendes Kind im Teenageralter und sucht neue Inspiration für gute Jugendbücher? Oder sucht ihr vielleicht nach Buchtipps, um ein Kind zu beschenken? Dann könnt ihr euch super am Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 orientieren. Seit 1956 wählen jedes Jahr eine Kritikerjury, eine Jugendjury und eine Sonderjury aus allen Einsendungen des Vorjahres die besten Titel aus dem deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarkt aus. Wir stellen die Nominierten im Bereich Belletristik genau vor.
Am 18. Oktober 2024 werden auf der Frankfurter Buchmesse die Siegertitel in der Kategorie Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch gekürt. Gestiftet wird der Deutsche Jugendliteratur Preis jedes Jahr vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet.
Wir stellen die 12 diesjährigen Nominierten aus 658 eingereichten Neuerscheinungen der Kategorie Kinderbuch und Jugendbuch ab 10 Jahren vor. Die Nominierten im Bereich Bilderbuch ab 4 Jahren lassen wir aus, weil wir in erster Linie hier Bücher für jugendliche Lesende empfehlen möchten.
Ab 8 Jahren
Sid Sharp: Der Wolfspelz
Im Mittelpunkt des wunderschön illustrierten Buches von Sid Sharp steht ein Schaf im Wolfspelz mit Namen Bellwidder Rückwelzer. Das Schaf liebt Brombeeren, aber die wachsen leider dort, wo es Wölfe gibt. Also wendet Bellwidder eine Verkleidungslist an, um unbemerkt seine Lieblingsfrüchte zu genießen. Doch bedauerlicherweise wird das Schaf enttarnt und was dann passiert, überrascht alle.
Aus der Jurybegründung:
"Durch die Umkehr des bekannten Motivs vom Wolf im Schafspelz hat Sid Sharp eine neue Fabel kreiert und in ausdrucksstark-bunten Aquarellen vor dunklem Hintergrund spannend in Szene gesetzt. Atmosphärisch dichte Doppelseitenbilder wechseln sich ab mit kleinschrittigen Einzelbildfolgen. Zusammen erzählen sie klar und eingängig von den Nöten und Ängsten, derentwegen wir uns hinter einer Tarnung verstecken. Und sie erzählen davon, wie befreiend es sein kann, nicht länger eine Rolle spielen zu müssen. Eine existenzielle Erfahrung, die auch schon jungen Leser:innen dieser von Alexandra Rak aus dem Englischen übersetzten Comic-Geschichte vertraut sein dürfte."
Ab 8 Jahren
Edward van de Vendel, Anoush Elman: Mischka
Die kleine Roya flüchtet mit ihrer Familie von Afghanistan in die Niederlande. Nach einer gefahrvollen Zeit dürfen sie endlich bleiben und ein neues Haus beziehen. Die neunjährige Ich-Erzählerin bekommt ein Zwergkaninchen namens Mischka, das sie von nun an begleitet.
Aus der Jurybegründung:
"Weil sie noch zu klein war, als die Familie aus Afghanistan flüchten musste, hat sie keine eigenen Erinnerungen an diese schwere Zeit. Die Eltern und die drei älteren Brüder erzählen davon – für Mischka und Roya und nicht zuletzt für sich selbst. Das kleine Kaninchen wird zum Bindeglied zwischen dem Neuen und dem Vergangenen. Es macht Weichheit und Offenheit möglich, wo die Härte des Erlebten vieles verschlossen hat. Die Sanftheit des Erzählens vom Schweren, für die Rolf Erdorf einen sensiblen Übersetzungston gefunden hat, macht dieses Buch zu herausragender Kinderliteratur. Die ganzseitigen Illustrationen von Annet Schaap unterstreichen dies in Perspektive, Farbe und Strich."
Ab 10 Jahren
Jenny Jägerfeld: Best Bro Ever!
Der Elfjährige Mans erzählt ironisch und sensibel die Erfahrungen eines ganz besonderen Sommers im schwedischen Malmö. Beim Skaten lernt er Mikkel kennen und freundet sich mit ihm an. Durch einen Skate Unfall werden sie richtig dicke Freunde und es dauert nicht lang, bis Mikkel hinter Mans Geheimnis kommt: Er wurde als Mädchen geboren.
Aus der Jurybegründung:
"Unaufgeregt und klar zeigt dieser Kinderroman praktische Aspekte von Genderdiversität auf. Ehrlich und ohne Schnörkel wird gefragt: Was ist Wahrheit, was Lüge? Ist Verschweigen eine Lüge? Oder ist die eigentliche Lüge die Geschlechtsangabe im Pass? Die Figuren dieser empathischen Erzählung sind liebevoll-authentisch ausgearbeitet. Deren spezifischen Ton hat die Übersetzerin Susanne Dahmann gekonnt und ohne jegliche Anbiederung an die Jugendsprache wiedergegeben."
Ab 10 Jahren
Stepha Quitterer: Pepe und der Oktopus auf der Flucht vor der Müllmafia
In diesem Kinderbuch geht es um Umweltschutz und Klimathemen: Ein elfjähriger Junge, Pepe, beobachtet wie Männer einen Oktopus jagen. Die skrupellosen gewaltbereiten Jäger möchten den Oktopus stoppen, weil dieser auf einer Mission ist: Er will dafür sorgen, dass es keinen Plastikmüll mehr gibt. Pepe und der Oktopus freunden sich an und erleben ein irres Abenteuer auf einem Roadtrip der besonderen Art.
Aus der Jurybegründung:
"Das seitenstarke Buch ist von Anfang bis Ende ein echter Pageturner. Mit Handlungstreibenden Einfällen von beeindruckender Originalität verhandelt Stepha Quitterer die gewichtigen Themen Umweltverschmutzung, Klimawandel und Müllvermeidung: zugänglich, wachrüttelnd und mit ganz eigenem Witz, den die Schwarz-Weiß-Zeichnungen von Claudia Weikert kongenial unterstreichen."
Ab 11 Jahren
Arndís Thórarinsdóttir, Hulda Sigrún Bjarnadóttir: 12 Stockwerke. Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt:
Ein ungewöhnliches Kinderbuch, in dem eine 12-jährige Ich-Erzählerin zu ihrer Großmutter auf eine winzige isländische Insel reist. Dort leben alle Bewohner*innen in einem großen Hochhaus. Hier achtet Dagnys Großmutter als Hausmeisterin darauf, dass jede*r seinen Teil dazu beiträgt: Strom durch Rad fahren produzieren, Parasiten bekämpfen, die Kühe melken oder Essen kochen. Es geht darum, wie eine Gemeinschaft zusammenarbeiten kann, um die Ressource aus der Natur und Umwelt zu schonen und jeden einzubeziehen.
Aus der Jurybegründung:
"Es ist ein skurriles Gedankenexperiment, das das isländische Autorinnenduo einfallsreich und hintersinnig zu einer ebenso witzigen wie bewegenden Geschichte formt. In lebendiger und bildreicher Sprache, die von Gisa Marehn aus dem Isländischen übersetzt wurde, erzählt das Kinderbuch von den Herausforderungen des Zusammenlebens und davon, wie unabdingbar Solidarität, Mitgefühl und Respekt für eine Gesellschaft sind."
Ab 11 Jahren
Saša Stanišić: Wolf
Außenseiter Kemi, der die Natur eher meidet, muss in den Ferien in ein Waldcamp. Der stille Junge trifft dort auf den naturbegeisterten Jörg, der von allen anderen Kindern nur Ausgrenzung erfährt und sogar brutal gemobbt wird. Kann der stille Kemi aus seiner Haut schlüpfen und findet er den Mut, Jörg zur Seite zu stehen? In seinen Träumen taucht ein Wolf auf, der für seinen inneren Konflikt steht, den er mit sich austragen muss.
Aus der Jurybegründung:
"Aus der Perspektive eines Zuschauenden, der Mobbing geschehen lässt, ohne einzuschreiten, entfaltet Saša Stanišić ein ebenso spannendes wie bedrückendes Geschehen. Mit alltagsnaher Erzählsprache, die trotz der Schwere des Themas bestechend komisch und wortwitzig ist, werden die Leser:innen nah herangeführt an Kemis Gedanken zur Frage danach, was eigentlich zu Mobbing führt. Autor und Figur erweisen sich als scharfe Beobachter des Sozialen: Das vollständige Versagen des pädagogischen Personals wird genauso erfahrbar gemacht wie Kemis aus dem Nichtstun resultierende Scham."
Ab 12 Jahren
Lena Hach: Fred und ich
Anni, 13 Jahre alt, lernt beim Bäcker Fred kennen. Als sie sich zufällig am See beim Eisbaden wieder treffen, kommen sie sich näher und lernen sich besser kennen. Anni vertraut Fred ihr trauriges Geheimnis an und erfährt von Fred, warum er nicht mit Anni baden will. Denn Fred ist trans*.
Aus der Jurybegründung:
"Sprachlich sensibel, gekonnt balancierend auf dem schmalen Grat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, erzählt Lena Hach von einem Mädchen, das eine Sprache für einen erfahrenen Verlust sucht, und einem trans Jungen, der mit den von außen an ihn herangetragenen Erwartungen an eine Gender-Identität hadert. In der neuen Freundschaft und der vorsichtig angedeuteten Verliebtheit finden beide Figuren Halt. Die Autorin entwickelt all dies auf nur 95 Seiten in einer vermeintlich großen Leichtigkeit, die aber erzählerisch nie verflacht."
Ab 12 Jahren
Kat Leyh: Snapdragon
In dem bunten Comic findet sich das Mädchen Snapdragon plötzlich in einem Wald vor einer seltsam bedrohlichen Hütte wieder. Dort lebt eine alte Frau, mit der sich Snapdragon anfreundet. Die alte Frau besitzt Hexenkräfte und lernt Snapdragon ihr Können.
Aus der Jurybegründung:
"Ganz selbstverständlich, mit viel Humor und vielen gut gesetzten Details hat Kat Leyh einen diversen Erzählkosmos entworfen, in dem vielfältige Identitäts-, Familien- und Lebensmodelle möglich und präsent sind. Hinterfragt werden feste Zuschreibungen in Genderrollen, aber auch die Vorstellungen davon, wie Familie gestaltet sein kann. Den spritzigen Ton des Comics hat Matthias Wieland gelungen ins Deutsche übertragen."
Ab 13 Jahren
Eva Rottmann: Kurz vor dem Rand
Als Tagebuch in 15 Kapiteln erzählt das Buch "Kurz vor dem Rand" vom Leben der 15-jährigen Ari, die mit ihrem Vater in einer Hochhaussiedlung lebt. Sie macht gerade eine Ausbildung zur Malerin und ist leidenschaftliche Skaterin. Ein neuer Junge im Skatepark stellt ihr Leben und das ihrer Clique total auf den Kopf. Dann meldet sich auch noch ihre Mutter wieder und möchte an ihrem Leben teilnehmen.
Aus der Jurybegründung:
"Dass bereits am Anfang vorweggenommen wird, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird, erzeugt einen dynamischen Erzählsog. In Ambivalenzen wird vom gemeinsamen Miteinander, aber auch von einer Verliebtheit jenseits von Klischees erzählt. Eva Rottmann lässt ihre Figuren in lebensnahen Diskursen zu aktuellen, existenziellen und philosophischen Themen zu Wort kommen. Ihre feinfühlige Sprache bewegt sich souverän und mit tiefgründiger Leichtigkeit im Kosmos der Adoleszenz. Ein herausragender Coming-of-Age-Roman, der Jugend in all ihren Facetten ernst nimmt."
Ab 14 Jahren
Alexander Kielland Krag: Nur ein wenig Angst
Dieses sensible Buch widmet sich dem Thema psychische Gesundheit bei Jugendlichen und psychische Erkrankungen. Der 17-jährige Cornelius leidet unter Panikattaken, die ihn ganz plötzlich auf dem Fußballfeld zusammenbrechen lassen. Sein bisheriges unbeschwertes Teenagerleben erhält Risse. Dieser fragiler innerer Zustand wird durch die Illustrationen widergespiegelt, z.B. auch seine Sprachlosigkeit durch leere Seiten ohne Worte.
Aus der Jurybegründung:
"Im fein abgestimmten Zusammenspiel von Form und Inhalt gelingt eine ebenso differenzierte wie berührende Ausgestaltung der Perspektiven. Eine wirkungsstarke Besonderheit der Sprache ist die eindringliche Wettermetaphorik, die in poetischer Verdichtung Corneliusʼ Erfahrungen verdeutlicht. Die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen, die Männlichkeitskonstruktionen vielschichtig durchzieht, wird sowohl im Miteinander von Cornelius und seinem Vater als auch innerhalb seines Freundeskreises vorsichtig aufgebrochen. Rast- und atemlos folgt die Erzählung dabei der Hauptfigur, die Hilfe sucht und diese schließlich auch annehmen kann. Gabriele Haefs hat den besonderen Ton des Romans zwischen Nüchternheit und Poetik behutsam und gekonnt ins Deutsche übertragen."
Ab 14 Jahren
Anja Reumschüssel: Über den Dächern von Jerusalem
Die Autorin erzählt von vier verschiedenen Lebenswegen in zwei Zeiten, die nicht ferner voneinander sein könnten, aber viel gemeinsam haben: Die Holocaust-Überlebende Teenagerin Tessa begegnet 1947 dem jungen palästinensischen Mo, dessen Vater durch einen Terroranschlag getötet wurde und diskutiert mit ihm die Nächte durch. 75 Jahre später begegnen sich die 18-jährige Anat und der Palästinenser Karim und führen ähnliche Streitgespräche über einen ewigen Konflikt. Die Autorin erzählt die Geschichte des Nahostkonflikts von den Anfängen des Staates Israel bis in unsere Gegenwart hinein.
Aus der Jurybegründung:
"Dramaturgisch geschickt kombiniert sind die historischen Fakten einer komplizierten Gemengelage mit den individuellen Schicksalen der Figuren. So werden Lesenden die oftmals abstrakten Zusammenhänge unmittelbar näher gebracht. Ohne Partei zu ergreifen oder zu bevormunden, gelingt es der Autorin, die Hintergründe und Komplexität eines scheinbar unlösbaren Konfliktes für Jugendliche erfahrbar und die Spirale der Gewalt nachvollziehbarer zu machen."
Ab 15 Jahren
Alex Wheatle: Cane Warriors – Niemand ist frei bis alle frei sind
Zurück ins Jahr 1760: Der 14-jährige Sklave Moa arbeitet auf einer Zuckerrohrplantage in Jamaika unter unmenschlichen Bedingungen. Er schließt sich eines Tages den Zuckerrohrkriegern, den sogenannten Cane Warriors, an, die sich gegen die Unmenschlichkeit auflehnen. Doch als er einen brutalen Aufseher töten soll, stürzt er in einen zermürbenden Gewissenskonflikt. Der Roman erzählt von der körperlichen, seelischen und sexuellen Gewalt, den versklavte Personen damals erfuhren und beleuchtet ihre tiefen moralischen Konflikte, als sie begannen, dagegen aufzubegehren.
Aus der Jurybegründung:
"Die konsequente Einhaltung der Perspektive des 14-jährigen Ich-Erzählers macht diesen historischen Roman zu einem mitreißenden Jugendbuch, das Rassismus und Gewalt als Angriff auf individuelle Freiheit erlebbar werden lässt. Dass der Wunsch nach einem erfüllten Leben in Selbstbestimmtheit und Würde eine universelle Größe ist, spricht dabei aus jeder Zeile. Conny Lösch hat den Roman mit viel Gespür für die Drastik des Gesagten und Dargestellten aus dem Englischen übersetzt."
Ab 12 Jahren
Sarah Crossan: Toffee – Wie Glücklichsein von außen aussieht
Nominiert von der Jugendjury
Ein 15-jähriges Mädchen namens Allison berichtet im Stil eines Haikus bzw. Gedichts und Elementen einer Novelle von ihren Erfahrungen auf der Flucht vor dem gewalttätigen Vater. Dabei lernt sie die demenzkranke Marla kennen und es entsteht eine besondere Freundschaft, die irgendwann in Vergessenheit gerät ...
Aus der Jurybegründung:
"Die Autorin vermittelt dem empathischen Lesenden einen Einblick in die Gefühlswelt zweier Menschen aus weit auseinander liegenden Generationen, denen es gelingt, ein einzigartiges Band der zwischenmenschlichen Kommunikation zu knüpfen.Toffee kann manch einen jugendlichen Lesenden dazu inspirieren, sich mit dem vermeintlich unpopulären Genre Lyrik auseinander zu setzen. Vom ersten bis zum letzten Satz – ein Beispiel für die Kunst ästhetischer Erzählung."
Ab 14 Jahren
Jesmeen Kaur Deo: Der beste Beweis bist du selbst
Nominiert von der Jugendjury
Eine RomCom bzw. ein Jugendroman über Schönheitsideale und Selbstliebe: Die Teenagerin TJPowar ist sportlich und beliebt an ihrer Schule. Sie gewinnt gemeinsam mit ihrer Cousine Simran den Debattierwettbewerb, doch diese wird danach nur verspottet: Das Problem ist Simrans starke Körperbehaarung. Das lässt TJPowar keine Ruhe, also beschließt sie ihre Körperhaare auch wachsen zu lassen und den Spöttern zu zeigen, dass Haare kein Grund sind, andere auszugrenzen. Damit löst sie eine enorme Debatte über Schönheitsideale an der Schule aus und sieht sich ganz neuen Konflikten ausgesetzt.
Aus der Jurybegründung:
"In ihrem Debüt präsentiert Jesmeen Kaur Deo eine schonungslose, gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Genderrollen, Selbstwert, Eigen- und Fremdwahrnehmung. Sie verbindet die differenziert geführte Schönheitsdebatte mit einem phänomenalen Leseerlebnis, das ein Nachdenken befeuert. Meritxell Janina Piel ist hinsichtlich TJs Gefühlslebens eine lebendige Übersetzung gelungen."
Ab 14 Jahren
Natalie Haynes: StONE BLIND – Der Blick der Medusa
Nominiert von der Jugendjury
Natalie Haynes erzählt die mythologische Geschichte der Medusa neu und modern nach: Medusa wird von Poseidon in Athenes Tempel vergewaltigt. Athene bestraft Medusa dafür mit dem versteinernden Blick und ihre Haare werden zu Schlangen. Damit sie niemandem ein Leid verursacht, versteckt sie sich. Dann bekommt Perseus den Auftrag, ihren Kopf zu erlangen und die Geschichte nimmt ihren Lauf ...
Aus der Jurybegründung:
"Natalie Haynes gibt Medusa und vielen Nebenfiguren eigene Stimmen und lässt sie das Geschehen aus ihrer Sicht erzählen. Die vielen Perspektivwechsel zeigen, wie facettenreich antike Mythologie sein kann. Medusa bekommt eine Vergangenheit und wird als liebevoller Mensch mit Gefühlen dargestellt. Eine berührende, spannende, humorvolle und epische Neuerzählung aus weiblicher Perspektive, übersetzt von Babette Schröder und Wolfgang Thon. Dank des angefügten Personenverzeichnisses, ist die Geschichte sowohl für Neulinge als auch Fans der Mythologie leicht verständlich.
Ab 15 Jahren
Rebecca Yarros: Fourth Wing – Flammengeküsst
Nominiert von der Jugendjury
Die junge Violet möchte gern Schriftgelehrte am Basgiath War College werden, doch als Tochter der Generalin muss sie am Auswahlverfahren für Drachenreiter teilnehmen. Das ist sehr brutal und nicht alle Bewerber überleben den Ritt und das Verfahren. Ihr Ausbilder Xaden ist besonders brutal zu ihr: Er muss sich rächen, denn sein Vater wurde auf Befehl von Violets Mutter hingerichtet ... Dieser Titel ist der Anfang einer Reihe, es gibt bisher auch einen Band 2.
"Mit einem fesselnden Schreibstil, großer Spannung und sehr unterschiedlich gezeichneten Charakteren erschafft Rebecca Yarros eine neue, unbekannte Welt, in der sich die Akteure mit dem Erwachsenwerden, mit Zukunftsunsicherheit und Machtmissbrauch auseinandersetzen müssen. Michaela Kolodziejcok hat das Buch ausdrucksstark ins Deutsche übersetzt."
Aus der Jurybegründung:
Ab 16 Jahren
Alice Winn: Durch das große Feuer
Nominiert von der Jugendjury
Ein Roman über die Erlebnisse zweier Freunde im Ersten Weltkrieg. Henry und Sidney sind Teenager, als sie sich noch vor ihrem Schulabschluss freiwillig zum Dienst an der Front melden. In ihrem Einsatz erfahren sie viel Schmerz und Todesangst. Während Sidney die Erlebnisse poetisch verdichtet, verfolgen sie Henry bis in den Schlaf .. Zwischen beiden entwickelt sich eine heimliche Liebesbeziehung unter traumatischen Bedingungen.
Aus der Jurybegründung:
"Neben erzählender Prosa finden sich Briefe und die Gedichte von Ellwood oder Lord Tennyson. So bekommt der Roman eine reizvolle Mehrdimensionalität in der Erzählweise, behutsam übersetzt von Benjamin Mildner und Ursula Wulfekamp. Es wird eindrücklich gezeigt, wie das Leben im Krieg abläuft und welche Folgen es hat. Der Roman macht die Monstrosität von Krieg und die immensen Konsequenzen für das menschliche Sein deutlich.
Video: Sänger Sasha und seine Frau über ihr gemeinsames Kinderbuch
Unter den Nominierten des Jugendbuchpreises waren auch 12 Kinderbücher für das Alter drei bis elf Jahre, die wir hier herausgelassen haben, weil es um Jugendbücher geht.
Wenn ihr noch nach Büchern für jüngere Kinder und Erstleser*innen sucht, dann schaut euch doch mal die Liste der Nominierten des Kinderbuchpreises 2023 an. Da werdet ihr bestimmt fündig bei Büchern für Kinder zwischen sechs bis acht Jahren.
Nun noch ein kleines Gehirnjogging: In unserem Quiz könnt ihr zeigen, wie gut ihr Deutschland kennt und was ihr alles wisst: