Beschlagene Spiegel, muffiger Geruch und dicker Wasserdampf: Das ist bei Badezimmern ohne Fenster Normalität, denn ein richtiges Durchlüften nach dem Duschen oder mal zwischendurch ist nicht möglich. Um in fensterlosen Badezimmern dennoch für frische Luft zu sorgen und einer Schimmelbildung vorzubeugen, werden Badlüfter empfohlen. Wie diese funktionieren und was es noch zu wissen gibt, zeigt unser Badlüfter-Test.
Was ist ein Badlüfter und wie funktioniert er?
Man kommt aus einer schönen heißen Dusche, wickelt sich ins flauschige Handtuch und tritt hinaus in eine Nebelwand aus heißem Wasserdampf. Kommt euch dieses Szenario bekannt vor? Dann habt ihr wahrscheinlich ein Badezimmer ohne Fenster oder keine gut funktionierende Lüftung. Doch es ist eine kleine, aber feine und vor allem durchaus effiziente Lösung in Sicht: Ein Badlüfter, der feuchte Luft mit frischer austauscht und die Feuchtigkeit nach draußen ableitet.
Und so funktioniert er: Normalerweise wird der Lüfter in einen bereits vorhandenen Wanddurchbruch montiert. Durch das Rohrsystem besteht eine offene Verbindung zur Außenluft. Der Badlüfter selbst wird mithilfe eines Ventilators sowie einem kleinen Motor betrieben und saugt die Feuchtigkeit aus dem Badezimmer an, die daraufhin nach draußen geleitet wird.
Ist bei euch ein Wanddurchbruch vorhanden, ist die Montage in der Regel kein Problem und kann auch von weniger begabten Handwerker*innen durchgeführt werden. Müsst ihr für die Montage jedoch die Außenwand durchbrechen, ist ein Experte ratsam.
Tipp: Wohnt ihr in einer Mietwohnung und wollt einen bereits vorhandenen Badlüfter gegen einen neuen austauschen, solltet ihr euch vorab vorsichtshalber mit eurem Vermieter oder eurer Vermieterin absprechen.
Vielseitig einsetzbar!
Ein Badlüfter kann nicht nur im Badezimmer, sondern auch in anderen feuchten Räumen wie dem Wäscheraum, in einer weniger gut durchlüfteten Küche oder im Keller zum Einsatz kommen, um Feuchtigkeit abzuleiten.
Badlüfter-Test: Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Damit die Feuchtigkeit nach dem Duschen oder Baden aus dem Zimmer entweichen kann und Schimmel vorgebeugt wird, sollte man anschließend gut lüften. Ist jedoch kein oder nur ein kleines Fenster vorhanden, ist ein Badlüfter empfehlenswert. Wir haben euch die Vor- und Nachteile auf einen Blick zusammengefasst:
- ideal für Feuchträume ohne bzw. mit nur kleinem Fenster
- Luftfeuchtigkeit wird abgeleitet
- Feuchtigkeit wird bereits bei der Entstehung reduziert
- beugt einer gesundheitsschädigender Schimmelbildung vor
- verbesserte Luftqualität
- neutralisiert unangenehme Gerüche
- sorgt für eine gute Belüftung
- schnell und effizient
- platzsparende Montage
- Badlüfter passen in der Regel auf alle genormten Lüftungsschächte
- eingebaute Ventilatoren sind widerstandsfähig gegen Spritzwasser sowie Feuchtigkeit
- für Laien eventuell etwas aufwändig zu montieren
- je nach Modell unter Umständen leichte Geräuschentwicklung
- zusätzlicher Stromverbrauch
- meist ungeeignet bei Altbauwohnungen
Wie ihr euer Bad ohne viel Aufwand umgestalten könnt, erfahrt ihr im folgenden Video!
Worin unterscheiden sich Badlüfter?
Wir stellen euch die zwei gängigsten Arten von Badlüftern genauer vor:
Manuelle Badlüfter
Diese Modelle werden an die Stromversorgung des Lichtschalters gekoppelt und mit einem Schalter an- und ausgeschaltet. Sind zwei separate Schalter vorhanden, muss der Lüfter nicht zwangsläufig mit dem Lichtschalter verbunden sein. Mittlerweile werden manuelle Badlüfter mit Lichtschalteraktivierung eher selten verbaut und gelten als veraltete – allerdings auch kostengünstige – Methode, um im Badezimmer für frische Luft zu sorgen.
Badlüfter mit Nachlauf und Timer
Wie auch manuelle Badlüfter werden Modelle mit Nachlauf in der Regel an den Lichtschalter angeschlossen und so mit dem benötigten Strom versorgt. Im Vergleich zu manuellen Lüftern läuft der Ventilator – dank einem integrierten und manuell einstellbaren Timer – noch einige Zeit nach dem Ausschalten weiter. So werden dem Raum länger Feuchtigkeit sowie Gerüche entzogen.
In fensterlosen Räumen sind Badlüfter mit Nachlauf gesetzlich vorgeschrieben, um für eine ausreichende Luftzirkulation zu sorgen. Zur Not kann ein manueller Badlüfter mit einem Nachlauf nachgerüstet werden.
Gut zu wissen: Neben manuellen und Badlüftern mit Nachlauf gibt es zudem Badlüfter mit Wärmerückgewinnung, Badlüfter mit Bewegungssensoren sowie Badlüfter mit Feuchtigkeits- bzw. Temperatursensor.
Badlüfter im Test: Was gibt es beim Kauf zu beachten?
Damit ihr trotz montiertem Badlüfter nach dem Duschen nicht in einer Dampfwolke steht und ihr euch in eurem Badezimmer dank frischer Luft wohlfühlt, solltet ihr auf folgende Kaufkriterien achten:
- Luftumwälzung: Die Luftumwälzung (wird in Kubikmetern pro Stunde angegeben) gibt an, wie schnell der Luftumtausch in eurem Badezimmer erfolgt bzw. wie viel Luft innerhalb einer Stunde ausgetauscht wird. Je mehr Leistung euer Badlüfter hat, umso höher ist die Luftumwälzung. Ihr könnt die Raumluftumwälzung berechnen, indem ihr das Raumvolumen mit dem Faktor 10 multipliziert.
- Anschlussdurchmesser: Um den Badlüfter problemlos an die Lüftungsanlage montieren zu können, sollte der Anschlussdurchmesser zwischen 80 und 150 mm betragen.
- Geräuschpegel: Damit ihr im Badezimmer nicht unnötig beschallt werdet, ist es von Vorteil, wenn der Badlüfter nicht lauter als 30 dB ist.