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Zyste am Eierstock: Kann ich trotzdem schwanger werden?

Ultraschall bei Eierstockzysten

Eine Zyste am Eierstock (Ovarialzyste) ist häufig Folge hormoneller Schwankungen und tritt vor allem in der Pubertät und in den Wechseljahren auf. Wie sie entsteht, welche Arten es gibt und was das für die Betroffenen bedeutet.

Die gute Nachricht zuerst: Eierstockzysten sind in den allermeisten Fällen harmlos und bilden sich von allein zurück. Nur selten haben sie eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit und in noch selteneren Fällen können sie gefährlich werden. Aber der Reihe nach.

Diese Arten von Eierstockzysten gibt es

Ovarialzysten sind mit Flüssigkeit oder Gewebe gefüllte Hohlräume an den Eierstöcken, die über 20 Zentimeter groß werden können. Man unterscheidet zwischen zwei Arten: die funktionellen Eierstockzysten und die Retentionszysten.

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Die funktionellen Zysten kommen recht häufig vor und sind meistens gutartig. Sie entstehen in Folge hormoneller Schwankungen, treten daher vorwiegend in oder kurz nach der Pubertät und in den Wechseljahren auf. Die häufigsten Formen funktioneller Zysten sind:

  • Follikelzysten: Sie entstehen aus dem Follikel (Eibläschen), wenn es zu keinem Eisprung kam. Das Follikel wächst dann weiter und bildet Flüssigkeit. Meistens bilden sich Follikelzysten nach ein paar Wochen von allein zurück oder zerplatzen.
  • Gelbkörperzysten (auch Corpus-luteum Zysten oder Thekaluteinzyste): Nach dem Eisprung wandeln sich die Reste des geplatzten Follikels in den Gelbkörper um. Dieser produziert Progesteron, welches für die Erhaltung der Schwangerschaft sehr wichtig ist. Wurde das freigegebene Ei jedoch nicht befruchtet, bildet sich der Gelbkörper im Normalfall zurück und löst die Regelblutung aus. Manchmal bleibt der Gelbkörper jedoch noch eine Weile weiter bestehen und wird zur Zyste. Auch Einblutungen können diese Art der Zysten entstehen lassen. In der Regel bilden sie sich spontan und von selbst zurück.
  • Luteinzysten: Ursache dieser Zysten ist eine stark erhöhte HCG-Produktion, häufig in Folge einer Erkrankung oder als Nebenwirkung einer hormonellen Kinderwunschtherapie. Wird die Grunderkrankung behandelt beziehungsweise setzt man die Hormontherapie ab, bilden sich Luteinzysten im Normalfall von allein zurück.
  • Schokoladen- oder Teerzysten: So nennt man Zysten, die in Folge einer Endometriose entstehen. Bei dieser Erkrankung wuchert ein der Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter, zum Beispiel auch an den Eierstöcken. Dieses Gewebe ist dem weiblichen Zyklus unterworfen und blutet ab, wenn die Menstruation einsetzt. Je nach Position der Endometrioseherde kann das Blut jedoch nicht abfließen und bildet Zysten, die aufgrund ihrer dunklen Farbe Schokoladen- oder Teerzysten genannt werden. Da diese Zysten zu einer Verklebung oder Verdrehungen von Eileiter und Eierstock führen können, müssen sie häufig operativ per Bauchspiegelung entfernt werden.
  • Polyzystische Ovarien: Sie sind ein Symptom des eigenständiges Krankheitsbildes PCO-Syndrom. Hierbei verhindern hormonelle Fehlfunktionen die Eizellreifung, wodurch der Eisprung ausbleibt. Die unreifen Eibläschen lagern sich dann nach und nach als Zysten im Eierstock an, sodass dieser bis auf seine dreifache Größe anwachsen kann. Diese Zysten bilden sich nicht von allein zurück, können aber operativ per Laserdrilling zerstört werden.

Wesentlich seltener als die funktionellen Zysten kommen die Retentionszysten vor, wie zum Beispiel Dermoidzysten. Diese angeborenen Fehlbildungen entstehen durch einen verstopften oder verdrehten Drüsengang, bei dem sich Drüsenflüssigkeit staut. Sie wachsen sehr langsam und sind in der Regel gutartig. Nur bei ein bis zwei Prozent der Betroffenen, vor allem bei Frauen über 40 Jahren, entwickeln sie sich zu bösartigen Tumoren.

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Symptome und Therapie von Eierstockzysten

Sowohl funktionelle als auch angeborene Zysten machen in den meisten Fällen keine Beschwerden. Sie werden oft durch Zufall bei einer Routineuntersuchung vom Gynäkologen entdeckt. Erreichen die Zysten jedoch eine gewisse Größe, können sie auf Nebenorgane drücken und dumpfe Schmerzen verursachen. In einigen Fällen machen sie sich zum Beispiel auch durch Zyklusunregelmäßigkeiten, Zwischenblutungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr bemerkbar.

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Da sich funktionelle Zysten meistens von allein zurückentwickeln, ist selten ein Eingreifen des Arztes notwendig. Wahrscheinlich wird er die Zyste zunächst beobachten und in regelmäßigen Abständen checken. Je nach Art und Größe der Zyste kann eine medikamentöse Therapie zur Behandlung in Frage kommen. In seltenen Fällen ist auch eine operative Entfernung funktioneller Eierstockzysten notwendig, nämlich dann, wenn das Risiko für eine schmerzhafte Zystenruptur oder gefährliche Stieldrehung besteht, oder wenn die Zysten nach den Wechseljahren auftreten. Bei Letzterem besteht das Risiko einer bösartigen Tumorbildung.
Angeborene Fehlbildungen wie die Dermoidzysten werden früher oder später auch operativ entfernt werden müssen, um Beschwerden und einer bösartigen Entartung vorzubeugen.

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Zyste am Eierstock steht dem Kinderwunsch nur selten im Weg

Hat dein Gynäkologe eine Zyste bei dir entdeckt, verfalle bitte nicht in Panik! Wie du nun schon bereits mehrfach gelesen haben, sind Zysten in den meisten Fällen harmlos und verschwinden von allein wieder. Und mit Ausnahme der polyzystischen Ovarien und schwerwiegender Endometriose-Zysten haben sie nur selten einen Einfluss auf deine Fruchtbarkeit.
Planst du schwanger zu werden, solltest du bestehende Zysten dennoch von deinem Arzt abklären lassen.

Auch wenn Eierstockzysten der Empfängnis selten im Weg stehen, so könnten sie später Probleme in der Schwangerschaft bereiten. Auch vor einer hormonellen Kinderwunschbehandlung sollten Zysten vom Arzt gecheckt worden sein. Es könnte sonst passieren, dass sich die Zysten durch die künstliche Hormonzugabe nicht zurückbilden, sondern weiter wachsen und die Eizellreifung stören.

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Bildquelle: iStock

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