Zähneputzen, Kita, Schulstart – Conni war bei fast allem dabei. Seit über 30 Jahren begleitet die berühmte Kinderbuchfigur viele Familien durch den Alltag. Auch im Netz erlangte sie zuletzt Kult-Status: durch skurrile Memes, die den Alltag von Erwachsenen auf die Schippe nehmen. Das feiern, herzen und teilen gerade auch Eltern in den Sozialen Medien. Jetzt will der Verlag die Memes stoppen, weil der Conni-Trend zu weit führt.
Was sind Conni-Memes ganz genau – und warum lachen wir darüber?
„Meine Freundin Conni“ – das blonde Mädchen mit Pferdeschwanz, rotem Schleifchen und Ringelshirt – kennt fast jedes Kind. Und fast jede*r Elternteil. Seit 1992 wurden über 40 Millionen Conni-Bücher verkauft. Die Geschichten? Harmlose Alltagsabenteuer, die Kindern Struktur geben – und Eltern oft den letzten Nerv rauben („Wie oft willst du noch das mit dem Zähneputzen lesen?“).
Kein Wunder also, dass genau diese brave Bilderbuch-Logik zum perfekten Material für Memes wurde: Statt „Conni zieht um“ gibt’s jetzt „Conni hat eine Steuerprüfung“, „Conni ist mit krankem Kind im Homeoffice“ oder „Conni bestellt zum dritten Mal in dieser Woche Pizza“.
Der Humor liegt im Kontrast. Kinderbuch-Idylle trifft auf Erwachsenenchaos – sehr relatable, sehr lustig. Erstellt werden viele dieser Memes mithilfe von KI-Bildgeneratoren. Man beschreibt die Szene in einem Prompt – also z. B. „Conni im Homeoffice mit krankem Kind auf dem Schoß“ – und zack, liefert die KI ein Bild, das aussieht wie direkt aus dem Buch. Das Problem: Wer dafür Originalbilder aus den Conni-Büchern nutzt, riskiert rechtlichen Ärger.
"Conni mahnt ab": Warum der Verlag jetzt durchgreift
Was harmlos begann, wurde in manchen Fällen leider geschmacklos – mit rassistischen, sexualisierten oder gewaltvollen Inhalten. Der Carlsen Verlag, der die Rechte an Conni hält, zieht daher nun die Reißleine. Wer Memes mit Originalmaterial postet oder zu weit geht, muss mit Abmahnungen rechnen. Selbst bei gut gemeinten Memes gilt: rechtlich ist das schwierig.
Conni-Memes online zu teilen, könnte teuer werden
Der Carlsen Verlag hat klargestellt, dass die Erstellung und Verbreitung von Conni-Memes ohne Genehmigung nicht erlaubt ist (Quelle).
Geht der Verlag gegen Verstöße gegen das Urheber-, Marken- oder Titelrecht vor? "Ja. Der Verlag distanziert sich von menschenverachtenden, rassistischen, gewaltverherrlichenden und pornografischen Verwendungen der Conni-Figur und lässt im gegebenen Fall rechtliche Schritte prüfen. Auch Nutzungen zu kommerziellen, werblichen, Marketing- und ähnlichen Zwecken kann der Verlag nicht akzeptieren."
Insbesondere bei kommerzieller Nutzung oder bei Inhalten, die rassistisch, gewaltverherrlichend oder pornografisch sind, kann es also zu rechtlichen Konsequenzen kommen. Dies gilt übrigens für alle Figuren aus dem Verlags-Programm. Es wird auch generell keine Genehmigungen zur Erstellung von Memes geben. Der Verlag schützt damit die Rechte der Urheber*innen.
Der Umgang mit KI-Memes ist rechtlich zwar noch nicht ganz klar. Wenn du die geschützte Figur Conni einfach so nutzt, kann das jedoch Ärger geben. Selbst wenn viele Memes aus dem Conni-Kosmos einfach nur lustig – und auch ein bisschen eine Liebeserklärung an die Kinderbuch-Figur sind: "Conni respektiert das Urheberrecht."