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Eine machtvolle Frau

Die berühmteste Trennung des Mittelalters: Diese Scheidung löste einen Krieg aus

Im Mittelalter führte eine bestimmte Scheidung zu Krieg.
Im Mittelalter führte eine bestimmte Scheidung zu Krieg. (© Pixabay / NadineDoerle)

Scheidungen kommen nicht erst in der jüngeren Geschichte vor. Auch im Mittelalter gab es sie schon. Die berühmteste sorgte für einen Krieg.

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Welche Scheidung führte im Mittelalter zu Krieg?

Frauen hatten im Mittelalter zwar einige Rechte, aber Männern waren sie bei Weitem nicht gleichgestellt. Es gab jedoch durchaus Frauen, die wussten, wie sie ihre Rechte und Position nutzen konnten, so auch Eleonore von Aquitanien. Die Scheidung Eleonores von Aquitanien von Louis VII. zog einen ganzen Krieg nach sich. Doch wie konnte es so weit kommen, dass Eleonore – oder Alienor, wie sie in ihrer Heimat hieß – als mittelalterliche Frau eine solch machtvolle Position einnahm, dass sie sich von ihrem Mann, dem König von Frankreich, scheiden lassen konnte?

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Wer war Eleonore von Aquitanien?

Aquitanien bezeichnete im Mittelalter Südwestfrankreich. Es war zeitweise ein eigenes Königreich mit Bordeaux als Hauptstadt. In das Reich von Herzog Wilhelm X. wird Eleonore als erste Tochter geboren. Da ihr Bruder, der einzig männliche Nachfahre ihres Vaters, verstarb, erbte sie 1137 beim Tod ihres Vaters dessen Herzogtum. Das machte sie zu einer begehrenswerten Frau. Wenig verwunderlich, dass der damals 16-jährige Kronprinz von Frankreich sich für sie interessierte (oder eher von seinen Beratern wahrscheinlich dazu bewegt wurde) und die damals 15-Jährige zu seiner Ehefrau machte.

Warum kam es zur Scheidung im Mittelalter?

Die Ehe zwischen den beiden war keine glückliche. Zu unterschiedlich waren ihre Charaktere: Der sehr fromme und introvertierte Louis VII. konnte nicht mit seiner willensstarken und lebenslustigen Ehefrau mithalten. Zum Unglück des Landes, aber zu Eleonores Glück gebar sie ihrem Mann auch „nur“ zwei Töchter, die ihrem Vater nicht auf den Thron folgen konnten. Dieser Umstand half ihr wahrscheinlich beim Vorhaben der Annullierung ihrer Ehe mit Louis VII. Die Ehe wurde am 21. März 1152 annulliert. Als Vorwand wurde behauptet, die einstigen Eheleute seien miteinander verwandt und seien Cousin und Cousine.

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Warum kam es nach der Scheidung im Mittelalter zum Krieg?

In Wahrheit hatte sich Eleonore in Henri Plantagenet, Graf von Anjou und Maine und Erbe des Herzogtums Normandie, verliebt, der sie besucht hatte und ihr den Hof machte. Zwei Monate nach der Annullierung heirateten die beiden. Zum Krieg kam es erst, als beide schon lange Zeit tot waren. Von 1337 bis 1453 stritten Frankreich und England im „Hundertjährigen Krieg“ um die englischen Besetzungen in Frankreich und vor allem um Eleonores Heimat: Aquitanien. Ihre Ehe mit dem König von Frankreich und später dem englischen König hatten zur Folge, dass beide Seiten Ansprüche auf die Gebiete stellten.

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Eleonore kämpft um ihre Machtposition

Verstrickter wurde die Sache, als Eleonore sich in ihren späteren Lebensjahren mit ihrem Sohn Richard Löwenherz gegen das Machtstreben ihres Mannes Henri auflehnte und sogar eine Annäherung an ihren Ex-Mann, Louis VII. in Betracht zog. Doch dazu sollte es nicht kommen, stattdessen wurde die Königin von 1173 bis 1186 in Winchester in Gefangenschaft gehalten. Erst als Löwenherz 1189 sein Thronerbe nach Henris Tod antrat, kehrte sie zu ihrer politischen Machtposition zurück. Später verhalf sie nach dem Tod von Löwenherz auch ihrem zweiten Sohn auf den Thron. Eleonore von Aquitanien hatte für eine Frau im Mittelalter ein bemerkenswertes Leben, in dem sie Macht ausüben konnte und viele Freiheiten hatten, von denen andere Frauen damals nicht mal träumen konnten.  

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