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Gut zu wissen

Kann man Apfelkerne essen oder sind sie giftig?

Am halbierten Apfel ist gut zu erkennen: Blüte, Kernhaus mit Kernen und Stängel.
Am halbierten Apfel ist gut zu erkennen: Blüte, Kernhaus mit Kernen und Stängel. (© Unsplash / Markus Spiske)

Kein Apfel ohne Kerne. Manche schneiden das Kernhaus raus, andere essen den Apfel mit dem Butzen. Was ist dran am Gerücht, dass Apfelkerne giftig sind?

Enthalten Apfelkerne Gift?

Vermutlich hast du auch schon gehört, dass Apfelkerne Blausäure enthalten und deshalb giftig sind. Pflanzen sind clever und helfen sich manchmal selbst. Äpfel und ihre engen Verwandten, Birnen, Mandeln oder Marillen, lagern Amygdalin in ihren Kernen ein, um sich gegen Fressfeinde zu wappnen.

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Bei Amygdalin handelt es sich um eine Zuckerverbindung, die tatsächlich gebundene Blausäure enthält. Das Ganze ist wenig tragisch, wenn du die Apfelkerne im Ganzen verschluckst. Dann werden keine Giftstoffe freigesetzt und die Kerne passieren den Verdauungstrakt und werden wieder ausgeschieden, ohne dass irgendetwas passiert. Zerkaust du dagegen Apfelkerne, wird der Stoff freigesetzt. Amygdalin kommt in Kontakt mit Flüssigkeit und wird im Darm gespalten. Dabei entsteht Blausäure, die vom Körper aufgenommen wird.

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Wie giftig sind Apfelkerne wirklich?

Du hast einige Apfelkerne zerkaut? Bleib entspannt! Wie viel Amygdalin in einem Apfelkern enthalten ist, hängt von der Sorte ab. Es wird von einem bis vier Milligramm ausgegangen. Aus einem Milligramm Amygdalin können bis zu 0,06 Milligramm Blausäure freigesetzt werden. So kann ein zerkauter Apfelkern maximal 0,24 Milligramm Blausäure entstehen lassen. Die kritische Dosis an Blausäure wird bei einem Erwachsenen auf 30 bis 50 Milligramm eingestuft.

Um die kritische Menge Blausäure zu erreichen, müsstest du etwa 150 Apfelkerne knabbern. Werden ganze Früchte weiterverarbeitet, gelangen auch Kerne in den Saft oder in andere Endprodukte. Studien haben bestätigt, dass der Amygdalin-Gehalt relativ gering ist und keine Gefahr für die Gesundheit darstellt.

Einsatz in der Alternativmedizin wirft Fragen auf

Es stellt sich die Frage, was manche unter uns bewegt, die bitteren und wirklich nicht leckeren Apfelkerne in größeren Mengen zu konsumieren. Die Antwort liefert die Alternativmedizin. Apfelkerne wurden hier als Wunderwaffe gegen Krebs angepriesen. Es  gibt allerdings keinerlei wissenschaftliche Beweise, dass Amygdalin in der Lage ist, Krebszellen zu zerstören.

Das große Ernährungs-Quiz

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