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Mittelalter

Tödlichstes Turnier des Mittelalters: Auf diesem Event starben 60 Menschen

Der „Tjost“-Zweikampf gehört zu den bekanntesten Kämpfen des mittelalterlichen Turniers.
Der „Tjost“-Zweikampf gehört zu den bekanntesten Kämpfen des mittelalterlichen Turniers. (© Pixabay / clarencealford)

Mittelalterliche Turniere waren für ihre Teilnehmer anfangs sehr gefährlich. Aber warum starben bei einem Ritterturnier 60 Leute?

Mittelalterturnier: Ein Fest mit schlimmen Folgen

Bei Ritterturnieren begaben sich selbst die begnadetsten Ritter in Gefahr. Vor allem zu Beginn, als dieser mittelalterliche Trend seinen Anfang nahm, verletzten sich einige Teilnehmer schwer oder kamen sogar zu Tode. Bei einem Ritterturnier in Neuss starben im Mai 1241 unfassbare 60 Menschen. Das lag vor allem an den Umständen, denn eigentlichen fanden Ritterturniere stets in einer geschützten Umgebung statt. So aber nicht bei diesem besonderen Turnier, das viele Todesopfer forderte. Das Turnier taucht offiziell nicht im Turnierbuch auf, dennoch herrscht Einigkeit darüber, dass viele Ritter an diesem Tag ihr Leben ließen.

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Die Sprache im Mittelalter war eine ganz andere, wie ihr sie heute kennt und sprecht. In unserem Video zeigen die Schauspieler*innen des Films „Narziss und Goldmund“, ob sie die Sprache des Mittelalters kennen.

Narziss und Goldmund – Sprache im Mittelalter
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Ritterturnier: Heißes Wetter und schlechte Luft?

Tatsächlich war das Wetter schon damals ein Problem für viele Menschen. Gerade für die tapferen Mannen in ihren Ritterrüstungen. So entstand während des Turniers eine gigantische Staubwolke, die sich gepaart mit dem heißen Wetter als tödlich auf viele Ritter auswirkte. Laut dem „Guinnessbuch der Rekorde“ führte bei vielen Rittern zum Erstickungstod. Allgemein war die Luft schwer, was an den warmen Temperaturen lag. Zusätzlich trugen die Ritter ihre schwere und ebenfalls zum Schwitzen anregende Rüstung. Solch ein Wagnis würden die Menschen von heute nicht mehr eingehen, aber damals ging es um die ritterliche Inszenierung bei höfischen Festen.

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Warum waren Ritterturniere im Mittelalter so wichtig?

Gerade die ersten Ritterturniere hatten einen durchaus praktischen Zweck. So sollten die Ritter ihre kämpferischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, was für den Ernstfall unabdingbar war. Schließlich kam es im Mittelalter zur einen oder anderen Burgerstürmung. Mit den Jahrhunderten entwickelten sich Ritterturniere zu einer richtigen und wichtigen Aktivität, die gerade bei Krönungen oder Adelsfesten gerne gesehen wurde. Hier konnten sich Ritter zu Pferd beweisen, indem sie gegeneinander antraten, zum Beispiel im sogenannten „Tjost“-Zweikampf. Selbst Menschen, die keine Ritter waren, aber einen hohen gesellschaftlichen Stand genossen, durften bei Ritterturnieren ihr Können unter Beweis stellen.

Mittelalterliche Turniere dienten zunächst der Durchführung und Demonstration der ritterlichen Waffenkunst. Die Bedeutung nahm jedoch im 15. Jahrhundert ab und solche Turniere wurden auch zur Selbstinszenierung bei höfischen Festen durchgeführt. Aber nicht nur die Kämpfe forderten Verletzte und Todesopfer, sondern auch die Wetterbedingungen trugen dazu bei.

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