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Beeindruckend

Mehr als 30 Jahre Arbeit: Diesen erstaunlichen Palast baute ein Postbote

© IMAGO / agefotostock / José Fuste Raga

Ein Postbote aus Frankreich erfüllte sich den Traum vom Palast – auf eigene Faust. Doch um welchen Palast handelt es sich und was ist seine Geschichte?

Diesen Palast baute ein Briefträger 33 Jahre lang selbst

Du warst schon in vielen Schlössern und Burgen, besuchst Klöster und Villen, aber einen Palast wie diesen hast du bisher garantiert noch nicht gesehen. Die Rede ist vom Palais idéal, einem Palast, den der französische Postbote Ferdinand Cheval selbst erbaute und für den auch Picasso sich begeisterte. Heute ist der Palast eine Sensation, die einen Besuch lohnt, wenn du Urlaub in Frankreich machst. Im südfranzösischen Ort Hauterives steht der Palais idéal. Ferdinand Cheval erbaute ihn aus 3.500 Säcken Kalkstaub innerhalb von 33 Jahren.

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Der Briefträger: Ferdinand Chevals Geschichte

Ferdinant Cheval verlor seine Eltern früh. Seine Mutter starb, als er elf Jahre alt war, sein Vater als er 17 wurde. Früh musste er sich allein durch das Leben kämpfen. Das Militär lehnte ihn ab, sodass er eine Bäckerlehre begann. Im Alter von 22 Jahren heiratete er und verschwand für sechs Jahre. Niemand weiß, wo er sich in dieser Zeit befand. Mit dem Bäcker-Job war er wohl nicht glücklich. Später fand er Arbeit als Briefträger. Jeden Tag streifte er umher, stellte Post zu und wanderte in der schönen Natur. Kurze Zeit später starb sein einjähriger Sohn und acht Jahre später seine Frau. Seiner Arbeit als Postbote blieb er treu, denn das Wandern hielt ihn jung und nebenher konnte er wunderbar träumen.

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Wie entstand die Idee zum Märchenpalast?

Diese Tagträume ließen ihn über einen Märchenpalast nachdenken. Eines Tages, im Jahr 1879, stolperte er über einen Stein. Dieser war so spannend geformt, dass er ihn mitnahm. Der Stein faszinierte ihn so sehr, dass er am nächsten Tag nach weiteren Steinen suchte. Er sammelte Steine über Steine, sodass er tagsüber bei seiner Briefträger-Tätigkeit Steinhaufen anlegte und diese abends mit der Schubkarre abholte. Zuerst baute er zwei Jahre lang einen Teich mit Tierfiguren und Wasserfall. Doch das genügte ihm nicht. Er baute und baute, setzte immer wieder neue Figuren an und kam zu dem Schluss, dass er sein eigenes Denkmal errichten wollte. Ein Grabmal sollte es werden, im ägyptische Stil, damit er dem Tod ein Schnippchen schlagen konnte. Sein großes Kunstwerk schwoll immer weiter an, bekam eine Aussichtsplattform, Säulen, Säle und dekorierte Zimmer.

Vorreiter des Surrealismus

Der Palais idéal wurde zu einem Gesamtkunstwerk, das im Dorf von Lästereien nicht verschont blieb. Doch Ferdinand ließ sich nicht beirren und baute weiter. Als 1905 ein Artikel über seinen Bau erschien, kamen immer mehr Touristen, um sich sein Bauwerk anzuschauen. Er wurde über die Landgrenze hinaus bekannt und in den 1920er Jahren feierten ihn die Surrealisten als Vorläufer. Picasso liebte seinen Bau, Max Ernst erschuf ihm zu Ehren eine Collage und André Breton schrieb ein Gedicht darüber. Ferdinand selbst wollte später in seinem Kunstwerk begraben werden, aber das Gesetz sagte etwas anderes: Er müsste auf einem Friedhof seine letzte Ruhe finden. Kurzerhand entschied sich Ferdinand, ein Mausoleum auf dem naheliegenden Friedhof zu errichten, das seine letzte Grabstätte werden sollte. 1922 beendete er eben diese Gruft im Alter von 86 Jahren. Grade einmal zwei Jahre später verstarb er und wurde in seinem eigens erbauten Mausoleum auf dem Friedhof beerdigt.

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Das Palais idéal wurde 33 Jahre lang von Ferdinand Cheval erbaut wurde. Es befindet sich in französischen Ort Hauterives und gilt noch heute als traumhafter Märchenpalast und Vorreiter des Surrealismus. Finde auch heraus, auf welcher Burg 50 Jahre lang eine Geliebte gefangen gehalten wurde und welches die kleinste Burg der Welt ist.

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