Klein, achtbeinig und oft unterschätzt: Kreuzspinnen leben nicht ewig – aber wie lange eigentlich? Wir haben für euch nachgeforscht.
Wie alt wird eine Kreuzspinne?
Die Gartenkreuzspinne (Araneus diadematus), die du vielleicht schon in Hecken oder auf dem Balkon entdeckt hast, ist die wohl bekannteste Kreuzspinne in Mitteleuropa. Sie erreicht in der Regel ein Alter von zwei bis drei Jahren. Dabei variiert die Lebensdauer je nach Umweltbedingungen (Klima, Futterangebot und natürliche Feinde) und individuellen Faktoren.
Lebenszyklus und Fortpflanzung
Der Lebenszyklus der Kreuzspinne ist stark vom Jahresrhythmus geprägt. Die Paarungszeit ist der Spätsommer – die Männchen werden dabei oft von den größeren Weibchen gefressen. Im Herbst legt das Weibchen mehrere hundert Eier in einem Kokon ab, der gut geschützt überwintert. Kurz nach der Eiablage stirbt die weibliche Kreuzspinne. Aus den Eiern schlüpfen im Frühjahr winzige Jungspinnen. Zum Schutz vor Räubern bleiben sie zunächst zusammen, bevor sie sich schließlich voneinander trennen und als Einzelgänger weiterleben. Nach dem Schlüpfen durchläuft die Kreuzspinne mehrere Häutungen, bis sie im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif wird und der Zyklus von vorne beginnt.
Hast du schon einmal von der Bananenspinne gehört? In diesem Video erfährst du interessante Fakten über das giftige Tier:
Was macht Kreuzspinnen so besonders?
Kreuzspinnen spielen eine bedeutende Rolle im Ökosystem. Als effektive Jäger tragen sie zur Regulierung von Insektenpopulationen bei und sind gleichzeitig eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere. Sie sind zudem wahre Meister der Tarnung. Trotz ihrer Größe von bis zu 18 mm sind sie kaum zu entdecken – ihr Netz bauen sie meist in ruhigen Ecken von Gärten, Hecken oder Balkonen. Interessanterweise erneuern sie ihr Netz regelmäßig, da die Klebefähigkeit der Fäden durch Staub und Schmutz nachlässt. Dazu fressen sie Teile des alten Netzes auf und recyceln die Proteine für den neuen Netzbau.
Die Seidenfäden der Kreuzspinne sind ein wahres Wunder der Natur. Sie sind dünner als ein menschliches Haar, aber extrem belastbar – bezogen auf ihr Gewicht sogar stärker als Stahl. Zudem sind sie sehr elastisch und können um das Dreifache ihrer Länge gedehnt werden, ohne zu reißen.
Obwohl Kreuzspinnen giftig sind, stellen sie für den Menschen keine Gefahr dar. Ihre Kieferklauen sind meist zu kurz, um die menschliche Haut zu durchdringen. Sollte es dennoch zu einem Biss kommen, ist dieser in der Regel harmlos und vergleichbar mit einem Mückenstich.