„Stillen fördern – gemeinsam“: Das ist das Motto der diesjährigen Weltstillwoche. Was sich die Organisatoren zur Aufgabe gemacht haben sowie die stillfreundlichsten Orte Deutschlands – und wie sie zu finden sind.
Vom 2. bis zum 8. Oktober begeht der Deutsche Hebammenverband die diesjährige Stillwoche. Das Ziel: In ganz Deutschland die Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit fördern und Mamas unterstützen, die ihren Nachwuchs stillen.
Stillen ist oft unerwünscht
Frischgebackene Mamas wissen: Stillen kann nicht warten. Wenn das Baby Hunger hat, hat es Hunger. Dem kleinen Wesen die Muttermilch zu verweigern, nur weil man gerade unterwegs ist und die Öffentlichkeit Stillen zu einem Tabu hochstilisiert hat, wäre grausam. Doch was bleibt stillenden Müttern sonst übrig? Das Haus so lange nicht mehr zu verlassen, bis sie abgestillt haben? Natürlich nicht! Vielmehr ist es die Öffentlichkeit, die hier ihre Einstellung ändern sollte. Zur diesjährigen Weltstillwoche verweist der Deutsche Hebammenverband deswegen auf die „gesamtgesellschaftliche Verantwortung“, die wir alle haben, uns für das Stillen einzusetzen und für Mama und Baby eine positive Umgebung zu schaffen. Denn nach wie vor ist Stillen an vielen Orten unerwünscht oder wird sogar offen diskriminiert.
Stillfreundliche Orte
Die gute Nachricht ist: Es tut sich tatsächlich was. So gibt es in Deutschland beispielsweise mittlerweile eine neue politische Initiative zur Förderung des Stillens (in der Öffentlichkeit). Dies ist eine Reaktion auf eine Petition der Nationalen Stillkommission und soll die Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit als Recht einer jeden Frau und ihres Kindes erhöhen.
Außerdem gibt es immer mehr Ressourcen, von denen stillende Mütter Gebrauch machen können. Ein Beispiel ist die Facebook-Seite „Stillfreundliche Orte“, auf welcher Orte in der Öffentlichkeit gesammelt werden, an denen Mütter ungestört stillen können.Die Hebammen der Initiative haben die Orte auf der Karte selber aufgesucht und auf folgende Kriterien überprüft:
• Sitzmöglichkeit zum Stillen
• die Unterstützung bzw. Schutz bei unhöflichem Verhalten Dritter
• Toiletten
• kostenloses Getränk, z.B. Leitungswasser für die Stillende
Da sich die Einträge allerdings derzeit nur auf Norddeutschland beziehen, haben wir nach einer nützlichen Ressource für Mamas im Rest Deutschlands gesucht – und sind fündig geworden:
Die App „mamamap“ hilft Müttern dabei, schnell und unkompliziert einen Ort zum Stillen zu finden. Das ist vor allem praktisch, wenn Mama und Kind einmal in einer unbekannten Stadt unterwegs sind. Mamas können einfach Stillorte auf der Karte suchen und Details zu den einzelnen Orten abrufen – und auch neue Orte eintragen. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, sich mit eingeschalteten GPS lokalisieren zu lassen, damit die nächstgelegenen Stillorte ganz praktisch angezeigt werden. Die App wurde von einer Hebamme aus Bern initiiert und ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Bildquelle: iStock,mamamap