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Vom Horrortrip zum Traumurlaub

Vom Horrortrip zum Traumurlaub insidemom

Kristina liebt das Reisen. Fremde Kulturen, Abenteuer. Geht das mit Kind? Ja, aber nur, wenn man offen für Veränderung ist! #insidemom.

Hilfe, Kinderhotel statt Dschungel?!

Bevor ich Mutter wurde, hatte ich Angst, dass man mit Kind keinen "richtigen" Urlaub mehr machen kann. Dabei ist "richtig" natürlich sehr subjektiv. Für mich und meinen Mann hatte das Thema Reisen immer eine große Bedeutung. Denn: Wir lieben seit jeher Fernreisen. Weil es für uns immer das Spannendste war, in eine völlig andere Kultur einzutauchen und einen Ort neu zu entdecken, den wir noch nie in unserem Leben gesehen haben. Andere Sprachen, anderes Essen, andere Gerüche und ein anderes Lebensgefühl - das war unsere Vorstellung von Urlaub. Abtauchen und weit ab vom Alltag ein Abenteuer erleben oder einfach die Füße in den Sand stecken und runterkommen.
Die Vorstellung, den laotischen Dschungel, Thailands Strände oder die Wälder Kanadas gegen Kinderhotels an der Ostsee, Camping im bayrischen Wald oder Bungalow-Urlaub an der Mecklenburgischen Seenplatte einzutauschen, hat mich vor der Geburt meiner Tochter regelrecht panisch gemacht. Das mag sich albern anhören, aber es war eben immer ein sehr großer Teil von mir und meinem Leben. Mehr als nur Urlaub - einfach eine große Leidenschaft. Und ich wusste, dass ich diesen Teil wohl erst einmal aufgeben muss.

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Ein Reinfall mit Lerneffekt

Dann war das Baby da und ich habe schnell gemerkt, dass es ok ist, erst einmal eine kleine Pause einzulegen. Nicht, weil ich nicht glaube, dass man mit Baby nicht mehr reisen kann, sondern weil ich die ersten zwei Jahre auch gar keine Lust darauf hatte, mit dem Kind um die Welt zu jetten. Dennoch war Urlaub ein Thema, das wir in kleinen Steps angehen wollten. Gerade bei der ersten Reise muss man ja erst einmal gucken, was geht, was gefällt und wie man überhaupt auch selbst Erholung findet. Denn Urlaub mit Kind ist definitiv viel anstrengender als zu zweit.
Der erste Trip ging daher tatsächlich an die Ostsee und es war durchwachsen. Naja, nennen wir die Reise mal einen Reinfall mit Lerneffekt. Denn man merkt plötzlich, dass Urlaub zu dritt einfach komplett anders ist. Schon die Packerei hat uns in den Wahnsinn getrieben. Für fünf Tage Ostsee mit einem drei Monate alten Baby haben wir gepackt, wie für eine Auswanderung. Dann hat das Kind auf der Autofahrt Milch erbrochen und alles – inklusive MaxiCosi war nass. Wir hatten aber noch drei Stunden Fahrt vor uns. Entspannt sieht anders aus. An der Ostsee angekommen, hatten Mann und Kind plötzlich Magen-Darm und nach zwei Tagen wurde das Wetter bescheiden. Sagen wir mal so: Ich sehnte mich jede Sekunde dieses Trips an einen einsamen Strand nach Thailand zurück. Ich war ausgelaugt und gestresst. Was hatte ich erwartet? Das Leben mit Säugling ist ja daheim schon anstrengend. Warum sollte es im Urlaub plötzlich viel entspannter sein? Neben den äußeren Faktoren hatten wir einfach eine falsche Erwartungshaltung gehabt. Früher war ein Wochenendtrip an der Ostsee: Ausschlafen, Frühstücken, Strand, Aperol, Spazieren gehen, Shoppen, Aperol und Essen gehen. Das deckt sich eben mit Kind nicht mehr. So gar nicht. Also: Was tun?

Kein Druck, das befreit!

Wir haben den Reset-Button gedrückt und unsere zweite Reise anders angepackt. Wir sind an einen Ort gefahren, den wir alle drei noch nicht kannten und haben einfach viel Zeit eingeplant. Wir haben einen Roadtrip nach Italien zum Comersee mit vielen Zwischenstopps gemacht. Unsere Tochter war sechs Monate alt. Wir haben die Etappen immer möglichst kurz gehalten und uns beim Fahren ganz dem Schlafrhythmus des Kindes angepasst. Vor Ort hatten wir immer mehrere Tage. Und: Wir haben keine Pläne gemacht. Wir haben uns quasi als Urlaubsteam neu entdeckt. Die Erkenntnis nach 2,5 Wochen Italien: Es klappt und es war wunderschön! Wir haben die Langsamkeit entdeckt und einfach unsere Erwartungen runter geschraubt. Dabei wurden wir positiv überrascht. Wir waren super entspannt, weil wir nicht versucht haben, einen Urlaub zu machen, wie wir ihn früher gemacht hätten. Der Druck war weg. Das befreit!
Mittlerweile ist unsere Tochter zwei Jahre alt und wir fahren in diesem Jahr zum dritten Mal an den Comersee. Es ist unser kleines Paradies. An der Ostsee waren wir übrigens auch schon wieder: Und es wird immer besser. Sogar einen wirklich schönen Skiurlaub in Österreich haben wir schon verbracht. Mein Fernweh keimt auch immer mal wieder auf. Dieses Thema gehen wir vielleicht im nächsten Jahr mal an, wenn unsere Tochter etwas älter ist. Ich bin erleichtert, weil ich merke, dass ich mein altes „Ich“ und meine „Reiseleidenschaft“ gar nicht komplett aufgeben muss, sondern sich Dinge einfach verändert haben. Plötzlich hat sich die Perspektive verändert und ich habe 1000 tolle neue Reiseziele im Kopf, die für meine Familie passen.

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Hier schreibt: Kristina Isabel

Thirtysomething. Muddi einer Tochter. Bloggerin. Journalistin. Redakteurin. Irgendwas-mit-Medien-Projekt-Tante. Weltreisende. Serienfreak. Ich lebe mit Mann und Tochter in unserem kleinen Altbauparadies in NRW.
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Ich mache bei #insidemom mit, weil jeder doch diese kleinen und großen Geschichten aus dem Alltag anderer Familien liebt. Zu sehen, dass man mit Fragen, Problemen und Gefühlen nicht alleine ist, macht diese tolle Aktion doch aus. Von Muddi zu Muddi - #insidemom eben.

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Bildquelle: vision net ag

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