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Euer Punktekonto

Rentenpunkte: Höhe und Berechnung einfach erklärt

Rentenpunkte: Sparschwein mit Inhalt

Im Laufe des Arbeitslebens zahlen Angestellte und viele Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Wer sich in diesem Zuge mit seiner Rente beschäftigt, stößt früher oder später auch auf den Begriff Rentenpunkte. Wie sich die Rentenpunkte bzw. Entgeltpunkte zusammensetzen und was ihr noch zum Thema wissen solltet.

Was ist ein Rentenpunkt?

Ihr kennt es bestimmt: Die eigene Rente ist ein Thema, das zwar äußerst wichtig, aber bei all dem Alltagstrubel häufig in den Hintergrund rückt. Sind Arbeit und Haushalt erledigt und die Kinder versorgt, ruft der gemütliche Teil es Abends. Mit der Rente beschäftigen? Klar, steht auf der To-do-Liste, aber nicht heute!

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Ein weiterer Grund für das Aufschieben ist, dass die Berechnung sowie Begriffe wie Rentenpunkte und Durchschnittsentgelt im ersten Moment sehr kompliziert erscheinen. Doch so schwierig ist es gar nicht:

Dreh- und Angelpunkt zur Berechnung der Rentenhöhe sind die sogenannten Rentenpunkte. Sie stellen die Grundlage zum Berechnen der Rente dar. Denn wie hoch eure Rente letztendlich ausfällt, kommt auf die bis dato gesammelten Rentenpunkte an.

Gut zu wissen: Wie viele Rentenpunkte in einem Jahr gesammelt werden, hängt vom Bruttojahreseinkommen sowie dem jährlichen Durchschnittsentgelt in Deutschland ab.

Für was gibt es einen Rentenpunkt?

Verdient ihr im Jahr genauso viel wie der Durchschnitt aller Personen in Deutschland, die in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, erhaltet ihr dafür einen Rentenpunkt. Beträgt euer Verdienst hingegen die Hälfte des Durchschnittseinkommens, bekommt ihr einen halben Rentenpunkt.

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Fällt euer Einkommen höher aus, werden mehr Rentenpunkte gesammelt. Ist das Einkommen beispielsweise doppelt so hoch wie der Durchschnitt, erhaltet ihr zwei Rentenpunkte. Allerdings ist der Erwerb der Entgeltpunkte nach oben hin begrenzt und richtet sich nach der Beitragsbemessungsgrenze.

Generell gilt: Je länger man arbeitet und je höher der Verdienst ausfällt, umso mehr Rentenpunkte werden gesammelt. Das wirkt sich demzufolge positiv auf die Rentenhöhe aus.

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Wie hoch ist das Durchschnittsentgelt?

Bestimmt wird das Durchschnittsentgelt jedes Jahr aufs Neue von der Rechtsverordnung der Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrats. Dabei wird zwischen den alten Bundesländern (West) und neuen Bundesländern (Ost) unterschieden.

Laut der Deutschen Rentenversicherung ist das vorläufige Durchschnittsentgelt etwas gesunken und liegt 2022 für die alten Bundesländer bei 38.901 Euro. Für die neuen Bundesländer wurde ein Durchschnittsentgelt von 37.333 Euro ermittelt. (Stand: Mai 2022)

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Wie werden Rentenpunkte berechnet?

Mit dieser einfachen Formel könnt ihr eure gesammelten Rentenpunkte pro Jahr ermitteln:

Jahresbruttoeinkommen : Durchschnittsentgelt = gesammelte Rentenpunkte

Hattet ihr im Kalenderjahr 2021 beispielsweise ein Bruttoeinkommen von 38.000 Euro, teilt ihr diesen Betrag durch das Durchschnittsentgelt für 2021 von 41.541 Euro (West). Dabei kommt der Wert 0,9147 heraus. Das bedeutet also, dass ihr 2021 insgesamt 0,9147 Rentenpunkte sammeln konntet.

Beim Renteneintrittsalter werden die gesammelten Rentenpunkte dann wieder in Euro umgerechnet. So beträgt der aktuelle Rentenwert West 34,19 Euro und Ost 33,47 Euro je Entgeltpunkt.

Tipp: Auf der Seite der Deutschen Rentenversicherung könnt ihr eure gesamte Rente berechnen lassen, sofern ihr alle notwendigen Werte vorliegen habt.

Gibt es Rentenpunkte für Kinder?

Die gute Nachricht gleich vorweg: Nicht nur im Beruf, auch bei der Kindererziehung und in Zeiten ohne Berufstätigkeit oder geleistete Beitragszahlungen könnt ihr Rentenpunkte sammeln.

Dabei stehen dem jeweiligen Elternteil die Rentenpunkte zu, der den Großteil der Kindererziehung übernimmt. Ebenso für Adoptiv-, Stief- sowie Pflegeeltern besteht diese Möglichkeit.

Im Allgemeinen gilt: Für ein Jahr Kindererziehung sammelt ihr einen Rentenpunkt. Wie lange der Erziehungszeitraum berücksichtigt wird, hängt von dem Geburtsjahr eures Kindes ab.

Für Kinder, die ab 1992 geboren wurden, werden bis zu 36 Monate angerechnet, was 3 Rentenpunkte ausmacht. Für vor 1992 geborene Kinder werden zwei Jahre Kindererziehungszeit anerkannt.

Um dies zu bewerkstelligen, übernimmt der Staat während der Kindererziehung vorübergehend die Einzahlung der Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung. Voraussetzung für die Berücksichtigung ist, dass ihr euer Kind dem Versicherungsträger meldet.

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Hier noch ein kleiner Überblick, für welche weiteren Tätigkeiten Rentenpunkte anfallen können:

  • Sozialversicherungspflichtiger Beruf
  • Freiwillige Einzahlung in die Rentenkasse, zum Beispiel bei einem Minijob
  • Kindererziehungs- und Kinderberücksichtigungszeiten
  • Pflegeberücksichtigungszeiten für Kinder
  • Wehrdienst und Bundesfreiwilligendienst
  • Häusliche Pflege
  • Bezug von Sozialleistungen

Können Schüler Rentenpunkte sammeln?

Habt ihr ältere Kinder, die sich ihr Taschengeld mit einem Mini- oder Nebenjob aufbessern oder sich neben ihrem Studium Geld dazu verdienen wollen, können auch sie bereits erste Rentenpunkte sammeln.

Verdient euer Kind bei seiner Tätigkeit weniger als 450 Euro pro Monat, werden die Pflichtbeiträge nicht automatisch an die jeweiligen Versicherungen gezahlt. Allerdings können die Zahlungen freiwillig erfolgen.

Aufgrund des meist niedrigen Verdienstes in dieser Zeit ist der Erwerb von Rentenpunkten zwar überschaubar, nichtsdestotrotz wird jeder Monat im Zeitraum der Einzahlung vollständig berücksichtigt.

Der größte Vorteil dabei ist: Egal, wie hoch bzw. gering die monatliche Zahlung in die Rentenkasse ausfällt, wird das eingezahlte Jahr als normales Versicherungsjahr gezählt. Inklusive dem Erwerb von Rentenpunkten. Aus diesem Grund lohnt es sich durchaus, bereits als Schüler oder Student freiwillig in die Rentenkasse einzuzahlen.

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Margit Huber

Rentenpunkte bereits in der Schulzeit

Mit gezahlten Pflichtbeiträgen durch einen Nebenjob während der Schule oder des Studiums – sei es beim Kellnern oder Zeitungen austragen – steigen die Rentenansprüche und euer Kind hat die Möglichkeit, früher abschlagsfrei in Rente zu gehen.

Margit Huber

Kann ich Rentenpunkte kaufen?

Wurde zu kurz oder zu wenig in die Rentenversicherung eingezahlt, besteht die Möglichkeit, Rentenpunkte zu kaufen. Wollt ihr eure Rente im Alter aufstocken oder habt die Mindestversicherungszeit noch nicht erreicht, macht der Kauf von Rentenpunkten also durchaus Sinn.

Interessierte müssen im Jahr 2022 rund 7.235 Euro für einen zusätzlichen Rentenpunkt an die gesetzliche Rentenversicherung zahlen. Somit ist ein Rentenpunkt beinahe 500 Euro günstiger als im Vorjahr, als der Wert noch bei knapp 7.726 Euro lag.

Allerdings liegt das Mindestalter zum Erwerb von zusätzlichen Rentenpunkten derzeit bei 50 Jahren.

Tipp: Damit ihr wisst, welche Rentenhöhe euch momentan beim Eintrittsalter zustehen würde, solltet ihr im Vorfeld eure Rentenauskunft beantragen.

Ihr möchtet jetzt schon mal wissen, welcher Beruf für euer Kind infrage kommen könnte? Findet es heraus!

Test: Welchen Beruf wird mein Kind später erlernen?

Bildquelle: Getty Images / Altayb

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