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"My Mom, your Dad": Warum wir mehr Elterndating im TV sehen wollen

My Mom, Your Dad TV Kritik
© RTL

Ok, Elterndating ist kein echtes Wort und auch kein echtes Thema. Oder etwa doch?  Denn Eltern daten sich, genau wie alle anderen Menschen eben auch. Trotzdem zeigt die neu angelaufene Show "My Mom, your Dad" auf Vox etwas, von dem wir uns mehr wünschen: Aufmerksamkeit für Eltern, die sich mit und trotz Kindern neu verlieben wollen.

Was als erstes an der neuen Show "My Mom, your Dad", die ihr ab sofort auf VOX schauen oder auf RTL+ streamen könnt, auffällt, ist das Alter der datewilligen Kandidat*innen. Denn die sind dem klassischen Dating-Format schon lange entwachsen. Und ehrlich gesagt, ist das eine der besten Überraschungen. Denn, das muss ich zugegeben, wenn ich an alleinerziehende Elternteile denke, die daten möchten, dann denke ich an alle zwischen 20 und 40. Aber, da hat Moderatorin Amira Pocher schon recht: Die dort gezeigten Singleeltern haben sich lange genug um ihre Kinder gekümmert, jetzt sind sie mal wieder dran.

"My Mom, your Dad" – Kandidat*innen sind älter als gedacht

Heißt im Klartext: Die Eltern, die paarungswillig sind, sind zwischen 47 und 60 Jahren alt, die Kinder, die ihre Eltern zur Sendung angemeldet haben, zwischen 18 und 32. Damit sind sie aus dem Gröbsten und teilweise schon aus dem Haus raus und die Eltern haben wirklich Zeit, sich auf die Partner*innensuche zu begeben. Denn Daten mit kleinen Kindern ist nicht gerade einfach, es muss deutlich mehr unter einen Hut gebracht werden. Und auch wenn ich es persönlich super gefunden hätte, wenn auch die großen Herausforderungen von jüngeren Alleinerziehenden mit noch kleinen Kindern gezeigt worden wäre, zu sehen wie Eltern sich wieder auf sich konzentrieren, das hat schon was.

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Es ist einfach sehr wohltuend in diesem Reality-TV-Moloch mal echte Menschen zu sehen, die sich nicht vor dem TV-Auftritt noch schnell die Brüste, das Gesicht oder die Muskeln aufspritzen lassen, sondern sich zeigen, wie sie sind. Und ja, da gehören auch Falten und graue Haare dazu. Aber viel wichtiger: Die Eltern sind alt genug um, zumindest in der ersten Folge, Gefühle zuzulassen.

Echte Gefühle, wenig Show

Zum Beispiel die Kandidatin Anja, die den Tod der eigenen Mutter beweint, vor allem, weil ihr Vater nun allein zurückgeblieben ist. Die darüber spricht, wie sie vor der Arbeit als Erzieherin noch ihre Eltern pflegte, zusätzlich zu ihren Kindern. Es sind kleine Einblicke, aber sie zeigen, was Eltern alles leisten und was viel zu wenig beachtet wird.

Die etwas reiferen Singles sind auch deswegen so erfrischend anders, weil sie, bis auf einen Kandidaten, weniger Wert auf eine Show legen und mehr auf echte Gefühle setzen. Kandidat Steffen spricht beispielsweise sehr offen mit seiner Tochter darüber, dass seine Depression es ihm in den letzten Jahren unmöglich gemacht hat, Liebe zu empfinden. Aber genau das soll sich in "My Mom, your Dad" nun ändern.

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Einer fällt unangenehm auf

Einzig Kandidat Viktor fällt etwas aus dem Rahmen. Seine markigen Sprüche sind, abgesehen von seinem eigenen Sohn, allen Kindern unangenehm. Die Eltern scheinen da (noch?) großzügig zu sein, lachen die markigen und in der heutigen Zeit unpassenden Sprüche einfach weg oder überhören sie. Vielleicht ist es also wirklich ein Generationsding, dass Frauen sich heute nicht mehr als "Perlen" bezeichnen lassen möchten. Aber es stünde eigentlich allen gut zu Gesicht, da mal auf die Gen Z zu hören.

Ähnliches gilt für den Rat von Michelle an ihren Vater Kalle. Sie fordert den, auf den ersten Blick recht schüchternen Kalle auf: "Bitte zeig deinen Penis nicht". Auch hier ein dringender Appell an wirklich alle Männer, sich dringend daran zu halten, wenn sie nicht danach gefragt werden.

Aufgebauschtes "Geheimnis" bei "My Mom, your Dad"

Es scheint aber leider so, als habe der ausstrahlende Sender VOX nicht genug Vertrauen ins neue Realityformat, immerhin werden vollkommen unnütze und übertriebene Ankündigungen und Überraschungen versprochen. Das große Geheimnis in Folge 1: Die angepriesenen Dating-Expert*innen für die Eltern sind die eigenen Kinder. Davon wissen die Eltern nichts, aber nun gut, alle sind erwachsen, was soll da bitte schlimmes passieren?

Folge Eins von "My Mom, your Dad" war ein nettes Reinkommen ins Thema, ein sich vertraut machen, mit den Charakteren. Aber es hat definitiv Lust gemacht auf mehr, denn Alleinerziehende sollten mehr ins Rampenlicht. Wir sollten mehr über Eltern sprechen, mehr über die Herausforderungen die Elternschaft mit sich bringt, mehr über den Umgang mit Trennungen und Verlusten.

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"My Mom, your Dad" ab sofort jeden Dienstag um 20:15 Uhr auf VOX oder bereits vor Ausstrahlung schon auf RTL+.

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