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Wie früher

Süße Nostalgie auf dem Blech: 5 DDR-Kuchenklassiker, die auch heute noch begeistern

Kuchenrezepte aus DDR-Zeiten
© IMAGO / Sächsische Zeitung

Seid ihr auch der Meinung, dass Kuchen früher einfach am besten geschmeckt hat? In der DDR wurde gern und viel Kuchen gebacken. Die Kaffeetafel war ein geselliger Ort und dazu gehörte natürlich frisch gebackener Kuchen vom Blech. Ich habe für euch in meinen alten Kochbüchern von Oma gestöbert und fünf Rezepte gefunden, die die DDR-Kindheit wieder lebendig werden lassen – inklusive Hefeteig-Rezept nach DDR-Anleitung.

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Selterswasserkuchen

Selterswasserkuchen oder auch Selterskuchen ... mmh, schon beim Namen läuft mir das Wasser im Mund zusammen. In meiner Kindheit war das ein beliebter Kuchen auf Geburtstagen, der ziemlich kinderfreundlich ist. Ich habe ihn geliebt. Er ist ein super einfacher Kuchen für Anfänger*innen und Backmuffel. Da könnt ihr wirklich nicht viel falsch machen und eure Kleinen werden ihn lieben. Hier das Originalrezept aus dem Buch "Kochen", Verlag für die Frau, Leipzig.

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Ihr braucht:

  • 4 Eier
  • 2 Tassen Zucker
  • 1 Tasse Öl
  • 3 Tassen Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • abgeriebene Zitronenschale
  • 1 Tasse Selterswasser (Mineralwasser mit Sprudel)
  • für die Glasur: 150 g Puderzucker, 2 Esslöffel Zitronensaft und 1 Esslöffel Kokosfett

Und so gehts:

Ihr schlagt die Eier, den Zucker und das Öl mit dem Rührgerät schaumig. Dann siebt ihr das Mehl fein und gebt es zusammen mit Backpulver, Salz und Zitronenschale dazu und arbeitet es gut ein. Am Schluss rührt ihr das Selterswasser unter.

Der Teig kommt gleichmäßig verteilt in eine gut gefettete Form, die ihr mit Semmelbröseln auslegen könnt (dann backt der Kuchen nicht fest). Das kann eine lange Kastenform sein oder ihr nehmt das Blech. Diesen backt ihr im vorgeheizten Backofen bei Ober-/Unterhitze von 175 °C ca. 25 bis maximal 30 Minuten. Danach lasst ihr ihn kurz abkühlen.

Für die Glasur vermengt ihr Puderzucker mit Zitronensaft und Kokosfett. Ihr könnt das Fett aber auch weglassen. Den Zuckerguss streicht ihr gleichmäßig auf den Kuchen und lasst ihn fest werden.

Selterswasserkuchen Rezept aus Kochen, Verlag für die Frau, Leipzig
Hier seht ihr das Kochbuch vom Verlag für die Frau aus Leipzig, aus dem ich das alte Rezept habe. Daneben den Klassiker "Wir kochen gut" vom gleichen Verlag. (© Redaktion/Katja Nauck)

Bienenstich

Mjammi, noch so ein alter Klassiker als Rezept. Den gab es natürlich nicht nur in der DDR, dort wurde er aber auch richtig gern gebacken. Hier kommt das Rezept aus dem obigen Kochbuch:

Ihr braucht:

Für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 100 g Zucker
  • 80 g Margarine
  • Salz
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1/4 l Milch
  • 30 g Hefe
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Für den Belag:

  • 150 g Margarine oder Butter
  • 150 g Zucker
  • 75 g Honig (damals nahm man Kunsthonig)
  • 200 g Mandeln, Nüsse oder Kokosraspel
  • 5 bittere Mandeln
  • 2 bis 3 Eier
  • 1/16 l Sahne oder Milch
  • Salz

Und so gehts:

Zuerst bereitet ihr einen Hefeteig wie unten beschrieben vor. Diesen Teig rollt ihr auf einem Backblech aus und lasst ihn etwas gehen. Dann kocht ihr Margarine, Zucker und Honig auf kleiner Flamme kurz auf und nehmt sie vom Herd. Dort gebt ihr die gehackten Mandeln hinein und lasst die Masse etwas abkühlen. Dann kommen die Eier dazu und ihr hebt die Sahne und eine Prise Salz unter. Diese Masse streicht ihr auf dem Teig schön glatt und backt das Ganze bei 175 ° C ca. 25 Minuten im Ofen. Wenn euch das Ganze zu schnell braun wird, dann deckt es mit Alufolie ab.

Hefeteig zubereiten, 3 Varianten

Hier kommen drei traditionelle Arten, wie ihr einen Hefeteig zubereiten könnt. Aus dem Buch "Wir kochen gut."

  • Mehl in eine Schüssel sieben, zerkrümelte Hefe mit kalter Milch verühren und übrige Zutaten zum Mehl geben. Alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Zu einer Kugel geformt mindestens 8 Stunden zugedeckt an einem kühlen Platz gehen lassen (nicht für Sommer geeignet)
  • Teig wie beschrieben zubereiten und statt kalter Milch lauwarme Milch hinzugeben. Den Tag warm gestellt bis zu 90 Minuten gehen lassen und weiter verarbeiten.
  • Mehl in eine Schüssel sieben, auf dem Rand Zucker, Margarineflöckchen und evtl. Gewürze verteilen. Zerbröckelte Hefe, einen Teelöffel Zucker und Hälfte der lauwarmen Milch verquirlen und in eine Vertiefung in der Mitte der Schüssel gießen. So viel Mehl dazu rühren, dass ein fester Teig entsteht. Diesen Teig mit Mehl bestäuben und zugedeckt ca. 20 Minuten warm gehen lassen. Alle Zutaten nochmal miteinander verarbeiten und 45 Minuten warm stellen. Dann nochmals durcharbeiten und aufs Blech verteilen.

Rhabarberkuchen

Aktuell ist noch Rhabarberzeit. Da solltet ihr unbedingt den traditionellen Rhabarberkuchen aus Hefeteig probieren. Hier kommt das Rezept aus dem Buch "Kochen":

Das braucht ihr:

Für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 100 g Zucker
  • 80 g Margarine
  • Salz
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1/4 l Milch
  • 30 g Hefe
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Für den Belag:

  • 1 kg Rhabarber
  • 250 g Zucker
  • 1 Päckchen Puddingpulver Vanillegeschmack
  • 1/16 l saure Sahne
  • 50 g Margarine
  • 3 Eier
  • Butter
  • Puderzucker

So gehts:

Zuerst bereitet ihr einen Hefeteig zu und rollt diesen auf einem Blech aus. Dabei drückt ihr den Rand an. Ihr putzt den Rhabarber sorgfältig und schneidet ihn in mundgerechte Stückchen, die ihr mit reichlich Zucker bestreut. Lasst das Ganze etwas stehen, bis sich gut Saft gebildet hat. Nun rührt ihr das Puddingpulver nach Packungsanleitung mit der sauren Sahne an und gebt den Rhabarbersaft dazu. Unter den heißen Pudding rührt ihr Margarine und Eier. Diese Masse streicht ihr auf den ausgerollten Hefeteig und verteilt sie gut. Darauf kommen die abgetropften Rhabarberstücke. Backt den Kuchen bei ca. 175 ° C bei Ober- und Unterhitze ca. 40 Minuten. Danach könnt ihr ihn mit heißer Butter beträufeln und/oder mit Puderzucker bestäuben.

DDR Kochbücher
Die Kuchenrezepte und viele andere DDR-Köstlicheiten habe ich aus diesen alten Kochbüchern meiner Familie. (© Redaktion/Katja Nauck)

Eierschecke

Die Eierschecke ist eine alte Kuchentradition aus Sachsen und Thüringen. Alle Kinder dieser Bundesländer müsste sie kennen. Das etwas aufwendigere Rezept geht so:

Das braucht ihr:

Für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 150 g Zucker
  • 200 g Margarine
  • Salz
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 30 g Hefe
  • 1/4 l Milch
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Für den Belag:

  • 80 g Margarine
  • 300 g Zucker
  • 8 Eier
  • 1 kg Quark
  • 1 Päckchen Puddingpulver Vanillegeschmack
  • Salz
  • abgeriebene Zitronenschale
  • 30 g süße und 5 bittere Mandeln
  • 20 g Stärke
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 50 g Butter
  • 3 EL Rum

So gehts:

Auch für die Eierschecke bereitet ihr zuerst einen Hefeteig mit den Zutaten für den Teig zu. Dann stäubt ihr Mehl darüber, bedeckt die Teigschüssel mit einem Tuch und stellt das Ganze an einen warmen Platz für 20 Minuten. Nach dieser Zeit verknetet ihr das Hefestück mit allen übrigen Zutaten für den Teig und lasst es nochmal 60 Minuten gehen. Dann knetet ihr ihn kurz und rollt ihn auf ein Backblech schön gleichmäßig aus.

Jetzt rührt ihr Margarine schaumig und gebt 200 g Zucker, 3 Eier, den Quark, Puddingpulver, Salz, geriebene Mandeln und Zitronenschale dazu. Das streicht ihr gleichmäßig auf den Teig. Stärkemehl, restlicher Zucker, Vanillezucker, restliche 5 Eier, Butter und Rum verrührt ihr miteinander und schlagt es im Wasserbad so lange bis es dickschaumig ist. Dann wird das Ganze über die Quarkmasse gezogen. Den Kuchen backt ihr nun bei 180 ° C Ober-/Unterhitze nicht mehr als 50 Minuten. Gegen Ende der Backzeit könnt ihr ihn nach Belieben mit zerlassener Butter bestreichen.

Streuselkuchen

Zum Abschluss noch ein sehr einfaches aber klassisches Rezept für einen Streuselkuchen, der immer eine gute Idee ist. Lecker für Groß und Klein!

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Das braucht ihr:

Für den Teig:

  • 500 g Mehl
  • 30 g Hefe
  • 80 g Zucker
  • Prise Salz
  • Zitronenschale
  • Vanillezucker
  • 1/4 l Milch
  • 50 g Margarine

Für die Streusel:

  • 150 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 200 g Mehl
  • Messerspitze Zimt
  • Puderzucker

So gehts:

Auch für klassischen Streuselkuchen bereitet ihr einen Hefeteig aus den angegebenen Zutaten vor und lasst diesen gehen. Dann rollt ihr ihn auf einem Blech etwa fingerdick aus und bestreicht ihn mit Milch. Für die Streusel verknetet ihr kalte Butter mit Zucker, Mehl und Zimt und verteilt die Streusel gut auf dem Teig. Dann lasst ihr das Ganze nochmals ein paar Minuten gehen, bevor ihr ihn im Ofen bei 180 ° C Ober-/Unterhitze nicht mehr als 30 Minuten backt.

DDR-Backbücher für Ostalgie-Fans

Ihr seid wieder total auf den Geschmack gekommen? Vielleicht kennt ihr auch jemanden, der die alten DDR-Rezepte von Oma und Mutti unbedingt nachbacken möchte? Dann findet ihr diese und viele weitere Retro-Köstlichkeiten in diesen Büchern:

Das Backbuch: Reprint der Ausgabe von 1974

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KOCHEN: Ein Rezeptbuch für alle Leute, die mit Leidenschaft backen und brutzeln, kochen und mixen

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 03.06.2025 03:20 Uhr
Wir kochen gut: Reprintausgabe

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 02.06.2025 22:34 Uhr

Hinweis: Damals achtete man noch nicht so sehr auf fettreduzierte und zuckerarme Küche. Ihr könnt bei jedem Rezept einfach deutlich weniger Zucker verwenden, wie ihr das möchtet. Bei der Butter könnt ihr manchmal auch sparen oder sie durch Öl ersetzen. Streusel gelingen mit Öl allerdings gar nicht. Probiert euch da einfach mal aus. Lasst es euch schmecken!

Poster

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