Gerade wieder selbst erlebt: Ich bin mit unserem Mini und seinem Freund im Schwimmbad, fühle mich im Bikini aber super unwohl. Warum, weiß ich selbst nicht so genau. Was ich aber weiß: Ich will das nicht mehr. Mein Körper leistet so viel – und hell, yes: Er hat sogar einen Menschen gebaut. Was für ein Wunder! Hier kommen Tipps, die diese fiese innere Bodyshame-Stimme zumindest etwas leiser werden lassen.
#1 Frag dich: Was hilft dir wirklich, dich wohl(er) zu fühlen?
Du willst mit deinem Kind ins Schwimmbad, aber das Rumlaufen im Badeanzug bereitet dir Bauchweh? Atme tief durch, und zieh jetzt etwas an, worin du dich sicher(er) fühlst. Bei mir ist es eine kurze Hose über dem Bikini, wenn ich nicht im Wasser bin. Natürlich wäre es cooler, "so what?" zu denken. Aber solange sich das gute Gefühl nicht einstellen will, ist das zumindest für mich eine okaye Zwischenlösung. Also: Zieh an, was dir mehr Leichtigkeit schenkt.
#2 Behandle dich bewusst auch selbst wie eine Freundin
Einer Freundin würdest du bestimmt gut zureden, wenn sie wegen Selbstzweifeln nicht mit ins Schwimmbad will – statt ihr recht zu geben, dass sie sich im Badeanzug besser verstecken sollte. Selbst bei einer Bekannten wärst du wahrscheinlich so.
Und vielleicht würdest du einer Freundin auch wohlwollend raten: Konzentriere dich doch lieber auf das Jetzt und dein Kind, nicht auf deinen Bauch, deinen Hintern, oder was immer dich zum selbst(ver)zweifeln bringt. Letztlich möchtest du ja eher nicht die Menschen um dich herum beeindrucken – die, mal ganz ehrlich, alle nicht makellos sind. Was dich vermutlich auch gar nicht stört, geschweige denn interessiert?
Du wünschst dir doch eigentlich einen schönen Tag – und dass sich dein Kind später an das schöne gemeinsame Planschen erinnert. Mir zumindest geht es so. Figur-Scham priorisiere ich jetzt jedenfalls runter, seit ich mir das wieder bewusst gemacht habe.
Ich halte mich ab jetzt an den Spruch, den mir eine Freundin mitgegeben hat: How to have a beach body? 1. Have a body 2. Go to the beach.
#3 Keiner macht sich um dich und deinen Körper so viele Gedanken, wie du selbst.
Das ist ein Fakt – und eine gute, entlastende Nachricht :) Und falls sich doch jemand bemüßigt fühlt, fremde Körper zu kommentieren, sollten wir uns alle lieber fragen, wie er oder sie darauf kommt, ein Recht darauf zu haben. Daran dürfen wir übrigens ab und zu auch unsere eigene Body-shamende innere Stimme erinnern. Noch so ein Merksatz: Niemand kann dir deinen Wert wegnehmen, wenn du ihn dir selbst zugestehst. So banal. So wahr.
#4 Hol dir dein gutes Körpergefühl zurück.
Zugegeben. Schwangerschaft, Stillzeit, Känguru-Kuschelbedürnisse der Kids – gerade als Mama eines Babys oder Kleinkinds, gehört uns unser Körper oft gar nicht mehr so ganz selbst. Tu dir im Rahmen deiner Möglichkeiten trotzdem etwas Gutes. Das kann eine kurze Dusche (ganz allein im Badezimmer) sein. Du könntest dich ganz bewusst eincremen. Oder, noch besser: Nimm dir Zeit für Sport, um deinen Körper mal wieder zu spüren. Klar, es ist schön, wenn auch ein paar Muskeln dabei rausspringen. Noch viel wichtiger ist aber zu merken: Ich fühle mich selbst (wieder) – und mein Körper kann so viel mehr, als ich oft denke. Mir hilft Pilates sehr. Was könnte dir Spaß machen und ein gutes Gefühl geben?
Keine Zeit? Keine Kraft? Wenn sich alles schwer anfühlt, hilft das vielleicht: Musik an, Alltag aus. Tanzen bringt dich raus aus dem Kopf und rein in deinen Körper. Nicht allein? Dein Kind macht sicher gern mit. Und wenn mehrere Kids mittanzen, umso besser.
#5 Mach dir bewusst, was dein Körper dir ermöglicht
Schreib dir doch mal auf, was du an deinem Körper schätzt – nicht optisch, sondern ganz praktisch. Das erdet.
„Selbstliebe kann eine Reise sein, voll von Höhen und Tiefen. Selbstliebe ist die wichtigste Art der Liebe, denn die Beziehung, die du mit dir selbst und deinem Körper hast, ist die wichtigste Beziehung, die du jemals haben wirst“, sagt Jessica Sanders, die den Bestseller "Liebe deinen Körper" geschrieben hat.
Darin bestärkt sie Mädchen und Frauen darin, ihre Einzigartigkeit und ihren Körper für all das zu feiern, was sie mit ihm anstellen können, statt sich kleinzumachen, um einem fragwürdigen „Ideal“ zu entsprechen. Probiere es doch mal aus. Und:
#6 Hör auf, dich zu vergleichen …
… im real-life, besonders aber in Sachen soziale Medien. Wenn der Insta-Feed nur noch perfekte After-Baby-Bodies zeigt, ist es Zeit für Detox. Raus aus der Vergleichsfalle, rein ins echte Leben. Ganz abgesehen davon, dass da einiges pure Inszenierung und Filter-Magic ist, kennt wohl jede(r) von uns dieses fiese Gefühl, nicht so schön oder was auch immer zu sein, wie „alle anderen“.
Da hilft nur: Entfolge Accounts, die dich runterziehen. Folge lieber jenen, die Vielfalt zeigen und dich bestärken. Umgib dich mit Menschen, die dich nicht klein machen. Und falls andere Mamas oder kinderlose Freundinnen Bodyshaming betreiben oder jede Mahlzeit kommentieren, darfst du innerlich "Stopp" sagen. Oder auch laut. Du bist nicht verpflichtet, da mitzuspielen.
#7 Selbstakzeptanz braucht Zeit, ist aber Gold wert.
Es muss nicht jeden Tag "Body Love" sein. "Body Neutrality" ist auch okay. Also: Du musst dich nicht schön finden, um dich gut zu behandeln – oder ins Schwimmbad zu gehen.
Spannend: Je positiver unser Selbstbild ist, desto eher behandeln wir uns gut. Es funktioniert aber auch umgekehrt: Je liebevoller wir uns behandeln, desto eher entwickeln wir ein positives Selbstbild. Und deshalb sollten wir genau das tun. Wir dürfen öfter innehalten und uns fragen: „Wie geht es mir jetzt gerade in diesem Moment?“ Und was hilft mir dabei, damit die Antwort "gut" lauten kann. Ich hoffe, wir sehen uns im Schwimmbad.