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Woher ist das Ei?

Was steht auf dem Ei? Diese Informationen liefert dir der Eier-Code

Was steht auf dem Ei

Mit Sicherheit ist dir schon des Öfteren der Code auf der Schale roher Eier aufgefallen. Aber was steht da eigentlich auf dem Ei? Eines kann ich dir jetzt schon verraten: Der Stempel gibt dir eine Menge interessante und wichtige Informationen.

Was steht auf dem Ei?

Obwohl in Deutschland gerne das gekochte Ei zum Frühstück oder das Omelette zum Abendbrot serviert wird, weiß ein Großteil wahrscheinlich nicht, was diese komische Zahl auf den rohen Eiern eigentlich bedeuten soll. Kurz gesagt: Der Eier-Stempel gibt dir Informationen über die Haltungsform, die Herkunft und den Legebetrieb. So kannst du unter anderem überprüfen, ob die Angaben auf der Verpackung korrekt sind.

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Der Eier-Code wurde im Jahr 2000 vom Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) entworfen. Heute ist er laut Angaben des KAT "die Prüfinstanz für die Herkunftssicherung und Rückverfolgung von Eiern aus alternativen Hennenhaltungssystemen – hierzu zählen die Bio-, Freiland- und Bodenhaltung – in Deutschland und den benachbarten europäischen Ländern". Seit 2004 ist die Kennzeichnung in der EU übrigens Pflicht.

Der Eier-Code gliedert sich in drei Abschnitte.

Der erste Abschnitt des Codes bezieht sich auf die Art der Haltung:

  • 0 = Biohaltung
  • 1 = Freilandhaltung
  • 2 = Bodenhaltung
  • 3 = Kleingruppenhaltung

Der zweite Teil des Eier-Stempels gibt dir Auskunft über das Herkunftsland:

  • AT: Österreich
  • BE: Belgien
  • CZ: Tschechien
  • CH: Schweiz
  • DE: Deutschland
  • DK: Dänemark
  • FR: Frankreich
  • LU: Luxemburg
  • NL: Niederlande
  • PL: Polen

Mithilfe des letzten Abschnitts der Eierkennzeichnung kannst du herausfinden, um welchen Legebetrieb es sich handelt. Stammt das Ei aus Deutschland, dann kannst du an den nächsten beiden Ziffern erkennen, in welchem Bundesland sich der Betrieb befindet:

  • 01: Schleswig-Holstein
  • 02: Hamburg
  • 03: Niedersachsen
  • 04: Bremen
  • 05: NRW
  • 06: Hessen
  • 07: Rheinland-Pfalz
  • 08: Baden-Württemberg
  • 09: Bayern
  • 10: Saarland
  • 11: Berlin
  • 12: Brandenburg
  • 13: Mecklenburg-Vorpommern
  • 14: Sachsen
  • 15: Sachsen-Anhalt
  • 16: Thüringen
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Nun wollte aber auch ich es ganz genau wissen: Woher stammen eigentlich meine Eier? Um das herauszufinden, habe ich einfach die Code-Ziffern auf der Website "Was steht auf dem Ei" eingegeben und schon hatte ich alle wichtigen Infos.

Diese allgemeinen Haltungsbedingungen gelten für Legehennen

Ich muss zugeben, dass ich anfangs nicht wusste, welche Bedingungen für die Haltung von Legehennen gelten. Allerdings half mir ein Blick in den § 13 der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) weiter.

Hier steht unter anderem, dass den Legehennen in den Haltungseinrichtungen mindestens 2,5 Quadratmeter Fläche zur Verfügung gestellt werden müssen, auf der sie sich "ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend angemessen bewegen können" (§ 13a TierSchNutztV). Dazu zählt die Verordnung unter anderem das artgemäße Trinken, Fressen, Ruhen und Staubbaden. Zudem müssen die Hennen die Möglichkeit haben, ein Nest aufsuchen zu können.

Die Gebäude müssen mit einer Beleuchtung ausgestattet sein, die es den Tieren ermöglicht, sich untereinander und die Person, die sie verpflegt, zu erkennen. Der Boden soll ihnen einen festen Stand ermöglichen. Darüber hinaus sind ein Einstreubereich, Sitzstangen und Vorrichtungen zum Krallenabrieb Voraussetzung.

Welche Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Haltungsarten?

Ein Unterschied zeigt sich zum Beispiel bei der Anzahl der Quadratmeter, die den Hennen zur Verfügung gestellt wird – und der ist gravierend.

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  • Biohaltung: Bei der Bio-Haltung dürfen sich 3.000 Hennen im Stall befinden. Pro Quadratmeter sind maximal sechs Tiere erlaubt. Darüber hinaus stehen im angrenzenden Freiland einem Huhn mindestens vier Quadratmeter zur Verfügung.
  • Freilandhaltung: Bei der Freilandhaltung leben höchstens neun Legehennen auf einem Quadratmeter. Auch ihnen steht eine Auslauffläche von vier Quadratmetern zur Verfügung, die überwiegend bewachsen sein soll.
  • Bodenhaltung: Die Bedingungen zur Bodenhaltung sind in § 13a der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung geregelt. Es dürfen höchstens 6.000 Hennen ohne räumliche Trennung gehalten werden. Auf einem Quadratmeter leben maximal neun Tiere. Die Unterbringung kann auf vier Ebenen organisiert sein. In diesem Fall wären 18 Tiere pro Quadratmeter Grundfläche erlaubt. Der Abstand zwischen den Ebenen muss mindestens 45 Zentimeter lichte Höhe betragen.
  • Kleingruppenhaltung: Die letzte und auf dem Ei mit der Ziffer 3 gekennzeichnete Möglichkeit ist die Kleingruppenhaltung, die auch des Öfteren als Käfighaltung bezeichnet wird. In diesem Fall leben maximal 12,5 Tiere auf einem Quadratmeter. In einer Gruppe befinden sich höchstens 60 Hennen. Diese Form der Haltung ist ab 2025 in Deutschland verboten. Lediglich in Härtefällen soll eine Verlängerung möglich sein.

Diese Eier kaufen die Konsument*innen am häufigsten

In dem "Bericht zur Markt- und Versorgungslage: Eier 2020" wird berichtet, dass Marktinformant*innen eine Zunahme bei den Verkäufen von Eiern aus Haltungssystemen mit Auslauf festgestellt hätten. So sei 2019 insbesondere die Nachfrage nach Freilandeiern (rund ein Drittel aller Haushaltseinkäufe), aber auch nach Bio-Eiern gestiegen.

Auch wenn Eier aus der Bodenhaltung nach wie vor Platz Eins belegen, sei die Tendenz eher rückläufig: "Waren es im dritten Quartal 2017 noch ca. 60 % der Eier dieser Haltungsform, die die Verbraucher in ihren Warenkorb legten, so berichten Marktexperten für selbigen Zeitraum des Jahres 2019 hier von fast 10 Prozentpunkten weniger." Eier aus der Kleingruppenhaltung spielten im Einzelhandel kaum noch eine Rolle.

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Sarah Morgenstern

Fazit

Ich kaufe mir inzwischen sehr selten Eier. Allerdings muss ich gestehen, dass ich ein riesen Fan von meinem selbstgemachtem Bananenbrot bin und nur ungerne darauf verzichten mag. Leider besteht das Rezept unter anderem aus drei Eiern. Deshalb kommt es etwa alle drei Monate vor, dass ich mir doch eine Packung im Supermarkt kaufe. Ich persönlich achte dabei stark darauf, dass es sich um Bio-Eier handelt. Allerdings habe ich mir fest vorgenommen, nach alternativen veganen Rezeptideen zu suchen. Im digitalen Zeitalter dürfte das ja nun wirklich kein Problem mehr sein und ich bin mir sicher, dass vegane Cookies und Milchschnitten mit Sicherheit hervorragend schmecken.

Sarah Morgenstern
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Bildquelle: Getty Images/emiliozv