Mit unseren Kindern zu erzählen, kann richtig einfach sein: mit ihren lustigen Formulierungen, cleveren Gedanken und ihrer wilden Fantasie bringen sie uns immer wieder zum Lachen und Staunen. Aber manchmal ist es auch echt schwer, die richtigen Worte zu finden – ob im Alltagschaos, in Konfliktsituationen oder schwierigen neuen Phasen. Diese Sätze helfen dann weiter.
Mein Kleiner ist gerade in der "Warum" und "Nein!"-Phase, während mein Großer sich nach der Schule gerne mit seinen Sorgen vergräbt. Und dann fehlen mir manchmal die Worte, um meine Kids zu leiten, sie zu unterstützen und unsere Verbindung zu stärken – statt aus Frustration oder mit zu viel Druck zu reagieren. Millennial-Parenting ist nicht einfach, oder? Diese Sätze und Einstiege sind genial, um uns in den meisten Situationen weiterzuhelfen.
#1 Danke.
Ein Super-Hack ist es, unsere Kids wertzuschätzen, wenn alles nach Plan läuft. Denn das zeigt ihnen, dass wir nicht ständig am Nörgeln und Korrigieren sind, sondern gerne Zeit mit ihnen verbringen und ihre Anstrengungen sehen.
Es hebt die Stimmung nach einem harten Tag, wenn alle emotional ausgelaugt sind. Aber auch morgens, weil wir wissen, es kommt noch viel auf unsere Kids zu: "Danke, dass du mit zum Bus gerannt bist", "Danke, dass du mir davon erzählst" oder einfach ein "Danke, dass du das mit mir zusammen machst."
#2 Ich sehe, ...
"Was ist denn hier schon wieder los?!" schießt uns Eltern bestimmt tausendmal am Tag durch den Kopf, oder? Ob Streit, Chaos im Kinderzimmer oder Frustration, weil morgens niemand pünktlich loskommt. "Ich sehe" hilft total, bei uns zu bleiben, durchzuatmen und Ruhe reinzubringen, statt mit Anschuldigungen um uns zu werfen oder die Situation zu eskalieren.
"Ich sehe, dass dein Rucksack noch nicht gepackt ist."
"Ich sehe, dass ihr beide unbedingt mit Hulk spielen wollt."
"Ich sehe, dass dir das gerade schwerfällt."
Danach können wir dann Hilfe anbieten oder Lösungen in die Wege leiten.
#3 Erzähl mir, ...
Ihr glaubt nicht, wie häufig mir dieser Satz hilft, mit meinen Kids ins Gespräch zu kommen. Ob nach einem Wutanfall, einem langen Tag in der Schule oder einem Streit unter Geschwistern. Er ist eine schöne Art, Interesse an der Sicht unserer Kinder zu zeigen und schafft Raum für ihre Erlebnisse.
Das Beste: Dieser Satz erinnert uns Eltern daran, zuzuhören, statt eine Frage nach der anderen zu stellen oder den Kids direkt unsere Perspektive aufzudrücken. Und das schafft Vertrauen und Verbindung.
#4 Was glaubst du?
Wenn etwas schiefläuft, haben wir ganz automatisch den Drang, direkt einzugreifen und alles wiedergutzumachen. Aber damit schnappen wir unseren Kids nicht nur die Chance weg, dazuzulernen – in der Autonomiephase wird uns das auch ganz schnell zum Verhängnis, weil Kids alles selber machen wollen.
Besonders in Konfliktsituationen ist dieser Satz aber eine gute Lösung, statt zu schimpfen oder sich auf eine Seite zu stellen.
"Was glaubst du, könnte jetzt helfen?"
"Was hättest du anders machen können?"
"Was brauchen wir jetzt?"
#5 Es tut mir leid.
Vielleicht haben wir völlig falsch reagiert, vielleicht merken wir auch einfach, dass unser Kind diese Worte mehr von uns braucht, statt Kritik: "Bitte entschuldige." Damit lässt sich eine eskalierte Situation gut reparieren. Und wir zeigen unserem Kind, dass es etwas Gutes ist, eigene Fehler zuzugeben und dafür Verantwortung zu übernehmen.
#6 Hilf mir, zu verstehen.
"Hilf mir zu verstehen, wie das passiert ist" klingt weniger beschuldigend, als ein "Kannst du mir bitte erklären, was hier los war?!"
Es zeigt, dass wir vielleicht gerade nicht verstehen, es aber wollen. Und offen für die Perspektive unseres Kindes sind.
#7 Und
Aber, aber, aber: So oft verwenden wir das Wort, dabei macht es oft alles, was wir davor gesagt haben, wieder kaputt: "Ich hab dich lieb, aber ich muss jetzt was machen!", "Ich weiß, dass du super turnen kannst, aber du musst jetzt dein Zimmer aufräumen!" Das sorgt oft für Verwirrung und große Gefühle. Viel besser klappt es, bewusst "und" oder "gleichzeitig" zu sagen:
"Du bist richtig kaputt – und deine Hausaufgaben sind noch nicht fertig. Was können wir tun?"
"Ich hab dich so lieb und ich muss noch was fertigmachen. Danach kann ich mit dir spielen."
Das lebt auch vor, dass unsere Zuneigung nicht an Konditionen geknüpft ist – und dass es total normal ist, manchmal im Zwiespalt zu stehen.
#8 Wie kann ich dir helfen?
Oft brauchen unsere Kinder ganz offensichtlich unsere Hilfe, weil sie nicht weiterwissen. Aber auch hier hilft ein "Wie kann ich dir helfen, die Aufgabe zu verstehen?" oder "Was kann ich machen, um dich beim Aufräumen zu unterstützen?" oft besser und macht es unseren Kids leichter, zu kooperieren, statt in die Defensive zu gehen.
#9 Es ist wichtig, dass ...
Oft wollen wir Eltern nicht zu bestimmend und harsch rüberkommen und setzen auf Fragen wie: "Kommst du zum Essen?" und "Kannst du das bitte endlich fertigmachen?" Dabei wissen wir doch alle: Ja/Nein-Fragen sind keine gute Idee, wenn es für uns Eltern nur die eine Option gibt. Und führen dann schnell zu Frust auf beiden Seiten.
Dann lieber gleich ein freundliches, aber bestimmtes "Es ist wichtig, dass du eine Essenspause machst" oder "Mir ist wichtig, dass du das Handtuch wieder aufhängst", statt total genervt weiterzufragen. Und wenn unsere Kids wirklich etwas tun müssen, ist die klare Kommunikation umso wichtiger: "Du musst dich jetzt anziehen, wir kommen zu spät".
#10 Ich weiß, dass ...
Manche Kids erzählen gerne Unwahrheiten – ob zum Spaß oder um Konflikten zu entgehen. Und die meisten haben Phasen, in denen sie das auf verschiedene Weisen austesten. Aber manchmal sagen sie auch Dinge, die uns vielleicht verletzen oder die wir ganz anders wahrnehmen. Statt "Das stimmt doch gar nicht!" oder "Hör auf zu schwindeln!" hilft es auch hier, erst mal bei uns zu bleiben und neugierig zu werden:
"Also ich weiß, dass du vorhin schon mit Papa Eis essen warst."
"Ich weiß, dass wir darüber gesprochen hatten."
Video: Versteh dein Kind mit diesem Montessori-Trick
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