1. familie.de
  2. Schulkind
  3. Was wir uns von der Boomer-Generation abschauen können? Diese Einschulungs-Entscheidung vielleicht

1. Klasse

Was wir uns von der Boomer-Generation abschauen können? Diese Einschulungs-Entscheidung vielleicht

Einschulung Elternzeit
© familie.de / canva

Mit der Einschulung beginnt ein neuer Lebensabschnitt für euer Kind, gleichzeitig ist sie auch eine große Umstellung im Familienalltag. Unser Sohn hat die 1. Klasse hinter sich. Aber könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich mir für den Schulstart Elternzeit oder Urlaub nehmen – so, wie es smarte Kolleginnen gemacht haben. Und wie es, als wir selbst in die Schule kamen, bei den Eltern der Boomer-Generation sowieso viele handhabten. Sie nahmen sich Zeit, um da sein zu können.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Mein Learning als Schulkind-Mama: Unterschätzt das Erstklässler-sein nicht

Die Umstellung ist größer, als man so meint. Wer ein paar Wochen Elternzeit oder auch Urlaub zum Schulstart nimmt, hat nicht nur die Möglichkeit, diesen Meilenstein bewusst zu erleben, sondern seinem Kind einen sanften Schulstart zu ermöglichen. Selbst wenn sich eure Kids auf die Schule freuen, tauchen manchmal Stolpersteine auf:

  • Vielleicht, weil das Kind unerwartet vorm Klassenzimmer weint und plötzlich unter keinen Umständen reingehen will.
  • Weil es noch nicht bereit ist, 45 Minuten lang stillzusitzen und so darunter leidet, dass es doch lieber wieder in den Kindergarten gehen mag.
  • Oder weil sich schnell erste Lern- oder Anpassungsschwierigkeiten zeigen, mit denen ihr gar nicht gerechnet habt. Um nur 3 Beispiele zu nennen.
Anzeige

Das soll jetzt natürlich niemandem Angst machen. Erfahrungsgemäß ist es aber ja so: Auch wenn alles super läuft, ist der Schulstart ein großer Einschnitt. Umso schöner, wenn er nicht noch on top zu allem anderen kommt, sondern ihr euch darauf fokussieren könnt. Das Thema Urlaub nehmen braucht nicht viel Erklärung, das Thema späte Elternzeit aber vielleicht schon.

Wie läuft das mit der Elternzeit zum Schulstart, wenn das Kind schon 6 Jahre alt ist?

Eltern stehen insgesamt bis zu drei Jahre, also 36 Monate Elternzeit pro Kind zu. Diese können flexibel aufgeteilt werden:

  • Bis zum 3. Geburtstag des Kindes kann die Elternzeit jederzeit in Anspruch genommen werden.
  • Zwischen dem 3. und 8. Geburtstag gilt: Bis zu 24 Monate der Elternzeit können in diesen Zeitraum übertragen werden.

Ihr könnt wählen zwischen einer 100%-Elternzeit oder Teilzeit: Das heißt, ihr arbeitet trotz Elternzeit bis zu 30 h/Woche. Wichtig zu wissen: Elternzeit ≠ Elterngeld – ist euer Kind älter als 14 Monate, bekommt ihr kein Elterngeld.

Fristen: Wann muss man die Eltern(teil)zeit anmelden?

Damit ihr eure Elternzeit zur Einschulung einplanen könnt, müsst ihr Folgendes beachten: Mindestens 7 Wochen vor Beginn der gewünschten Elternzeit müsst ihr eurem Arbeitgeber schreiben, wie lange und wann ihr sie plant. Hier reicht schon so etwas wie „Hiermit beantrage ich Elternzeit für mein Kind [Name], geboren am [Datum], in der Zeit vom [Datum] bis [Datum].“

Anzeige

Auch wenn es jetzt für manche zeitlich eng wird: Findet ihr die Idee gut, ist auch eine Elternzeit im Laufe der ersten Klasse nicht verkehrt. Denn bis sich das ein oder andere Kind ans Schulkind-sein gewöhnt hat, dauert es mitunter eine Weile.

Kann der Arbeitgeber die späte Elternzeit ablehnen?

Grundsätzlich ist die Elternzeit ein Recht, kein Privileg. Eine Ablehnung ist daher nur in sehr engen Grenzen möglich: Der Arbeitgeber muss detailliert begründen, warum die Elternzeit oder Arbeitszeitreduzierung den Betrieb ernsthaft beeinträchtigt.

"Wirtschaftliche Gründe", "nicht zu ersetzende Schlüsselposition" oder "betriebliche Notlage" sind legitime Argumente. Eine Kurzfrist-Anmeldung (später als 7 Wochen vorher) kann der Arbeitgeber ebenfalls ablehnen – muss er aber nicht. Ist euch euer Anliegen wichtig, fragt am besten einfach nach. Im Zweifelsfall ist Urlaub wie eine Elternzeit light.

Warum ich heute eine späte Elternzeit nehmen würde?

Ich hatte die Möglichkeit gar nicht auf dem Schirm. Meine Kollegin Maika schon. Sie hat sich zur Einschulung ihrer Tochter Elternzeit genommen und würde das immer wieder so handhaben:

"Ich habe bei meiner Tochter zur Einschulung Elternzeit genommen und werde es bei meinem Sohn definitiv wiederholen. Klar, man verzichtet auf Gehalt und das kann sich nicht jeder leisten. Mir war es aber wichtig, meine Tochter gut begleiten zu können.
Es verändert sich alles. Vom frühen Aufstehen bis hin zu den Hausaufgaben am Nachmittag. Wir konnten uns als Familie gut in diese neue Zeit einfinden. Und ich hatte eben nicht den Arbeitsstress im Nacken.
Maika, SEO-Expertin bei familie.de
Anzeige

Was auch nicht zu unterschätzen ist: Gleichzeitig hatte Maika die Vormittage Zeit für sich, denn für Eltern ist das ja auch eine Umstellung. "Elternzeit heißt ja nicht: Ich opfere mich fürs Kind auf, sondern auch: Ich darf als Elternteil Zeit haben, um in der neuen Phase anzukommen." Unsicherheiten, Orga-Chaos und Hausaufgaben-Streits und Co lassen sich so definitiv leichter begleiten.

Poster

Wie lange macht Elternzeit oder Urlaub zum Schulstart Sinn?

Die so unbefriedigende, wie einzig richtige Antwort lautet: Die perfekte Länge der Elternzeit ist sehr vom Kind abhängig, vom Elternteil, das sie nimmt – und von der finanziellen Situation. Wenn sich euer Kind bei Übergängen total schwertut, vielleicht kein anderes Kind in der Schule kennt, sehr schüchtern ist oder sogar Angst hat vor der Schule, ergibt wahrscheinlich eine länger Zeit Sinn.

Anzeige

Maika sagt: "Vier bis acht Wochen erscheinen mir da ein guter Richtwert zu sein." Kommt das Kind aber mit seinem Freundeskreis in eine Klasse, freut es sich schon wahnsinnig darauf und hat den Schulstoff teilweise schon drauf, reichen bestimmt auch zwei bis vier Wochen aus.

Elternzeit ist schwierig? Urlaub nehmen ist natürlich auch eine gute Möglichkeit

Wer sich kein klares "Raus aus dem Job" leisten kann oder will, dem würden Maika und ich auf jeden Fall empfehlen, die ersten Herbstferien Urlaub zu nehmen und gezielt mit dem Kind freizumachen. Am besten fahrt ihr weg, seid raus aus dem Alltag. Wenn das nicht geht, würde ich Ferien zu Hause machen.

Egal, wie leicht der Schulstart fürs Kind vielleicht war, die ersten Ferien brauchen unsere Kids, um abschalten zu können. Denn für jedes Kind ist der Schulstart eine RIESIGE Veränderung. Und die will ja auch ein bisschen zelebriert werden.