Er erleichtert das Hineinsetzen und Herausheben des Kindes und schont so Rücken und Nerven: ein drehbarer Kindersitz. Stiftung Warentest hat 69 solcher komfortabler Autositze getestet. Wir verraten euch die sicheren Testsieger.
- 1.Drehbarer Kindersitz: Die Testsieger im Überblick
- 2.Drehbarer Kindersitz: So lief der Test bei Stiftung Warentest ab
- 3.Drehbarer Kindersitz: Die Testsieger im Detail
- 3.1."Cloud Z2 i-Size + Base Z2" von Cybex
- 3.2."i-Harbour + i-Base Encore" von Joie
- 3.3."Dualfix M Plus" von Britax Römer
- 3.4."Owl by Nuna + 360 Isofix Basis by Nuna" von Bugaboo
- 3.5."Sirona Z2 + Base Z2" von Cybex
- 4.familie.de-Kaufberatung: Das sind die Vorteile und Nachteile eines drehbaren Kindersitzes
Drehbarer Kindersitz: Die Testsieger im Überblick
Insgesamt 425 Kindersitze fürs Auto hat Stiftung Warentest inzwischen auf Herz und Nieren geprüft. Darunter sind auch 69 drehbare Kindersitze, die vorwärts und rückwärts gerichtet benutzt werden können und zum Ein- und Aussteigen zur Türöffnung hin gedreht werden können. Die fünf Testsieger aus dieser Kategorie stellen wir euch hier genauer vor. Alle stammen aus den Testdurchgängen 12/2022 und 6/2023.
Drehbarer Kindersitz: So lief der Test bei Stiftung Warentest ab
Stiftung Warentest unterzieht alle Kindersitze derzeit vier Testkriterien: Unfallsicherheit, Handhabung, Ergonomie und Schadstoffe.
Die Unfallsicherheit ist mit einer Gewichtung von 50 % das wichtigste Testkriterium. Es setzt sich aus den Crashtest-Ergebnissen aller Befestigungsarten zusammen. Wenn sich ein Sitz vorwärts- und rückwärtsgerichtet montieren lässt, muss er zwei Mal durch den Crashtests. Die schlechteste Note aller Montagearten landet dann letztendlich im Urteil.
Dabei wird die Vorverlagerung und Belastung des Kopfes bewertet, die Belastung der Brust und das Bauchverletzungsrisiko – jeweils bei Frontaufprall und Seitenaufprall. Auch die Sicherheit der Sitzkonstruktion wird unter die Lupe genommen.
Die Handhabung fließt mit 40 % in die Gesamtbewertung ein. Einzelne Prüfkategorien sind dabei der Schutz vor Fehlbedienung, Einbauen, Anschnallen, Sitzumbau und Größenanpassung, die Gebrauchsanleitung und die Reinigung und Verarbeitung des Kindersitzes.
Die Ergonomie der getesteten Kindersitze wird mit 10 % gewichtet. Der Platzbedarf im Fahrzeug, der Platz und Komfort fürs Kind und die Sitzposition spielen dabei eine Rolle.
Außerdem wurden Materialien im Kontaktbereich des Kindes auf Schadstoffe (0 %) wie PAK, Phthalate und kurzkettige Chlorparaffine untersucht.
Drehbarer Kindersitz: Die Testsieger im Detail
"Cloud Z2 i-Size + Base Z2" von Cybex
Dieser drehbare Kindersitz ist der Gesamtsieger aus allen bisherigen Testrunden von Stiftung Warentest: Der "Cloud Z2 i-Size" von Cybex bekam von den Expert*innen die Gesamtnote 1,7. Er wurde zusammen mit der Isofixbasis "Base Z2" geprüft. Mit insgesamt rund 200 € (z.B. über Babymarkt) ist das Set relativ günstig.
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Die Babyschale schnitt in Sachen Schadstoffe (1,0) und Unfallsicherheit (1,3) "sehr gut" ab. Das Testkriterium Ergonomie wurde mit 1,9 benotet. Einziges Manko hier: Der recht große Platzbedarf im Fahrzeug. Auch bei der Handhabung (2,2) kam der drehbare Kindersitz von Cybex "gut" weg.
In der Babyschale, die mit Isofixbasis und Stützfuß befestigt wird, können Kinder mit einer Körpergröße zwischen 45 und 87 cm sicher rückwärtsgerichtet transportiert werden. Die wiegt mit 4,9 kg relativ wenig. Die Rückenlehne lässt sich bis in die Liegeposition verstellen. Die Kopfstütze mit integrierter Gurtführung ist zwölffach höhenverstellbar und auch die Beinauflage ist verstellbar.
Praktisch und komfortabel: Die extrabreiten Y-Gurte mit Gurt- und Schlosspolstern und das XXL-Cabrio-Sonnendach mit UV-Schutz 50+.
"i-Harbour + i-Base Encore" von Joie
Mit der Gesamtnote 2,0 auf Platz 2 der am besten von Stiftung Warentest bewerteten drehbaren Kindersitze: "i-Harbour" von Joie. Zum Befestigen im Auto braucht man zusätzlich die "i-Base Encore". Zusammen wird dafür derzeit rund 450 € (z.B. über Babywalz) fällig.
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Die Bestnote 1,0 vergaben die Expert*innen auch hier in Sachen Schadstoffe. Die Unfallsicherheit (1,6) hat noch eine 1 vor dem Komma. Die Ergonomie bekam die Note 2,0 – Komfort für das Kind und Sitzposition kamen nur "befriedigend" weg. Wegen des etwas umständlichen Anschnallens bildet die Handhabung mit der Note 2,4 das Schlusslicht.
Der drehbare Baby- und Kleinkindsitz wird mit Isofix und Stützfuß befestigt und ist für Kids zwischen 40 bis 105 cm ideal. Anfangs wird er ausschließlich rückwärtsgerichtet verwendet. Ab einer Körpergröße von 76 cm ist auch ein vorwärtsgerichteter Baby-Transport möglich.
Dank der vierteiligen Sitzeinlage kann der mit einer Hand drehbare Kindersitz bereits ab der Geburt genutzt werden. Auch die Kopfstütze lässt sich einhändig in sechs Stufen anpassen – das 5-Punkt-Gurtsystem verstellt sich synchron mit.
"Dualfix M Plus" von Britax Römer
"Gut" (Gesamtnote 2,3) bewertet wurde auch der "Dualfix M Plus" von Britax Römer. Ihn kann man über Babywalz aktuell für rund 300 € kaufen. Eine gesonderte Isofixstation ist bei diesem drehbaren Baby- und Kleinkindsitz (ab 6 Monate, 61 bis 105 cm) nicht nötig.
Schadstoffe (2,0), Ergonomie (2,1) und Unfallsicherheit (2,1) schätzen die Tester*innen von Stiftung Warentest allesamt "gut" ein. Die Handhabung konnte nur die Note 2,6 erzielen. Das liegt vor allem am etwas umständlichen Einbau.
Auch dieses Modell, das mit mit Isofix und Stützfuß befestigt wird, kann rückwärtsgerichtet und vorwärtsgerichtet (ab 76 cm) genutzt werden. Mit 12,2 kg ist der drehbare Kindersitz sehr schwer.
Der 5-Punkt-Gurt mit Spezial-Schulterpolstern, die verstellbare V-förmige Kopfstütze, diverse ergonomische Sitzpositionen und der waschbare Bezug sind Vorzüge des Britax-Römer-Kindersitzes.
"Owl by Nuna + 360 Isofix Basis by Nuna" von Bugaboo
Ebenfalls mit der Gesamtnote 2,3 wurde der drehbare Kindersitz "Owl by Nuna" von Bugaboo benotet. Dazu gehört die "360 Isofix Basis by Nuna". Mit rund 600 € (z.B. über Babymarkt) muss man für das Set ziemlich tief in den Geldbeutel greifen.
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Die am besten bewerteten Testkritierien bei diesem Modell: die Unfallsicherheit (1,7) und die Ergonomie (1,9). Weil aus Sicht der Expert*innen kein ausreichender Schutz vor Fehlbedienung bewährleistet ist, bekam die Handhabung nur die befriedigende Note 2,6. Achtung: Ausreißer nach unten sind bei diesem Modell die Schadstoffe. Das liegt daran, dass im großen Airbag-Warnhinweis Naphthalin knapp unterhalb der Grenze des GS-Zeichens für Spielzeug gefunden wurde.
Praktisch: Der Baby- und Kleinkindsitz (mit Isofix und Stützfuß befestigt) kann mit der beigefügten Sitzverkleinerung schon ab der Geburt genutzt werden (40 bis 105 cm Körpergröße). Anfangs wird er natürlich rückwärtsgerichtet eingesetzt, ab 76 cm darf auch vorwärtsgerichtet gefahren werden.
Über fünf Liegepositionen, einschließlich einer tiefen Liegeposition, verfügt der drehbare Kindersitz. Ein aufsteckbares Seitenaufprallschutzelement sorgt für eine zusätzliche Sicherheitszonen. Unser Highlight: der magnetische Gurthalter.
"Sirona Z2 + Base Z2" von Cybex
Mit einer Gesamtnote von 2,3 ist mit dem "Sirona Z2" ein zweiter drehbarer Kindersitz von Cybex in den Top 5. Auch für dieses Modell braucht man zur Befestigung im Fahrzeug die "Base Z2".
Eine glatte 1,0 konnten die Tester*innen beim Cybex-Kindersitz in Sachen Schadstoffe vergeben. Unfallsicherheit (1,7) und Ergonomie (1,9) haben immerhin noch die 1 vor dem Komma. Die Handhabung ist auch bei diesem drehbaren Kindersitz nur "befriedigend" (2,9).
Der Baby- und Kleinkindsitz wird mit Isofixbasis und Stützfuß im Fahrzeut befestigt und ist für Kids mit einer Körpergröße von 45 bis 105 cm geeignet. Auch hier sorgt ein Einsatz dafür, dass er bereits ab der Geburt verwendet werden kann. Vorwärtsgerichtet darf er ab 76 cm zum Einsatz kommen.
Die Kopfstütze ist zwölffach in der Höhe verstellbar. Mit nur einer Hand kann der Sitz vorwärts und rückwärts fünffach bis in die Liegeposition gebracht werden. Der Sitzbezug ist weich gepolstert, abnehmbar und in der Maschine waschbar.
In der getesteten Version ist dieser Sitz inzwischen leider nicht mehr zu haben. Der Nachfolger, das Modell Sirona Gi i-Size, sollte aber ebenso überzeugen:
familie.de-Kaufberatung: Das sind die Vorteile und Nachteile eines drehbaren Kindersitzes
Drehbare Kindersitze sind oft teurer als herkömmliche. Deshalb stellt sich natürlich die Frage: Lohnt sich das? Ein drehbarer Kindersitz hat auf jeden Fall ein paar unschlagbare Vorteile:
- Das Einsteigen ist komfortabel – für Kind und Eltern.
- Das Hineinsetzen und Herausheben des Kindes ist wesentlich rückenschonender. Die Gurte können in Ruhe positioniert werden.
- Ein drehbarer Kindersitz kann vorwärts- und rückwärtsgewandt benutzt werden, ist also flexibler einsetzbar. Achtung: Experten empfehlen, Kinder so oft und so lange es geht, rückwärts gerichtet zu transportieren.
- Größere Kinder, die schon selbst in den Kindersitz einsteigen, müssen dazu keine waghalsigen Klettereien vollführen. Die Polster bleiben auch sauber.
- Jeder Autositz mit 360-Grad-Drehfunktion verfügt über ein eigenes Sicherungssystem aus 5-Punkt-Gurt oder 3-Punkt-Gurt.
- Drehbare Kindersitze sind genauso sicher wie herkömmliche Kindersitze.
Ein drehbarer Kindersitz hat aber auch ein paar wenige Nachteile:
- Wie schon erwähnt: Drehbare Kindersitze sind meist hochpreisiger als normale.
- Durch das Mehr an Teilen kommt es zu einem höheren Gewicht.
- Größere Kinder werden wahrscheinlich kaum zum Rückwärtsfahren zu bewegen sein, wenn sie einmal vorwärtsgerichtet gefahren sind.
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