Den besten Kindersitz zu finden, ist nicht leicht, denn neben Preis, Komfort und Aussehen zählt vor allem eins: die Sicherheit. Da das Angebot an Autokindersitzen mittlerweile unüberschaubar groß geworden ist, bringt nur ein fundierter Kindersitz-Test Licht ins Dunkel. Diese Modelle schnitten bei Stiftung Warentest 2022 besonders gut ab.
- 1.Kindersitz-Test: Die Testsieger im Überblick
- 2.So lief der Kindersitz-Test von Stiftung Warentest ab
- 3.Kindersitz-Test: Die Testsieger im Detail
- 3.1"Anoris T i-Size" von Cybex
- 3.2"Kidfix M i-Size" von Britax Römer
- 3.3"Mica Pro Eco i-Size" von Maxi-Cosi
- 3.4"Todl Next + Base Next" von Nuna
- 4.familie.de-Kaufberatung: Die wichtigsten Kaufkriterien
- 4.1Gruppen und Größen
- 4.2i-Size
- 4.3Vorwärts- oder rückwärtsgerichtet?
- 5.Kindersitz FAQ: Alles Wichtige kurz und knapp
- 5.1Was ist die bessere Kindersitz-Befestigung: Gurt oder Isofix?
- 5.2Was sind die häufigsten Fehler bei der Nutzung von Kindersitzen?
- 5.3Wie lässt sich der richtige Sitz eines Kindersitzes prüfen?
Kindersitz-Test: Die Testsieger im Überblick
So lief der Kindersitz-Test von Stiftung Warentest ab
Im Laufe der Jahre hat Stiftung Warentest insgesamt 400 Kindersitze und Babyschalen getestet. 2022 kamen gleich 30 neue Modelle hinzu. Diese wurden in vier Disziplinen geprüft, die unterschiedlich gewichtet wurden.
Testkriterium | Gewichtung | Details |
Unfallsicherheit | 50 % |
Berechnung aus den Crashtest-Ergebnissen aller Befestigungsarten. In das Qualitätsurteil geht jeweils die schlechteste Note aller Montagearten ein. U.a. Prüfung bei Front- und Seitenaufprall von:
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Handhabung | 40 % |
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Ergonomie | 10 % | Beurteilung mit Kindern und Dummys in Testfahrzeugen:
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Schadstoffe | 0 % | Materialien im Kontaktbereich des Kindes werden getestet auf:
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Wie die verschiedenen Babyschalen abgeschnitten haben, erfahrt ihr hier:
Kindersitz-Test: Die Testsieger im Detail
"Anoris T i-Size" von Cybex

Mit einer Gesamtnote von 1,5 (Sehr gut) schnitt der "Anoris T i-Size" von Cybex von allen getesteten Kindersitzen mit Abstand am besten ab. Eine 1,0 (Sehr gut) gab es in der Disziplin "Schadstoffe", aber auch im Punkt Unfallsicherheit schnitt der Cybex-Sitz "sehr gut" ab. In den Bereichen Handhabung und Ergonomie erhielt das Modell immerhin gute Bewertungen.
Der "Anoris T i-Size" eignet sich für Kleinkinder und Kinder, die etwa 76 bis 115 cm groß sind. Der Sitz kann sowohl via Isofix als auch über seinen Stützfuß befestigt werden. Das Kind fährt dabei immer vorwärts und kann in eine Ruheposition gebracht werden. Mit 46 cm verfügt der Sitz außerdem über eine angenehme Breite.
Das Anschnallen des Kindes erfolgt über den Autogurt und Fangkörper. Besonders beeindruckend: Der Sitz verfügt über einen Airbag, der das Kind bei einem Aufprall ganz besonders gut schützt. Aktuell ist der "Anoris T i-Size" von Cybex für ca. 750 € bei Babywalz erhältlich.
"Kidfix M i-Size" von Britax Römer

Mit 2,0 erhielt der "Kidfix M i-Size" von Britax Römer eine gute Gesamtnote. Am besten schnitt der Sitz in den Disziplinen Schadstoffe (1,0) und Handhabung (1,6) ab. Aber auch in den Punkten Unfallsicherheit und Ergonomie gab es durchweg gute Noten.
Der Autositz eignet sich für Kinder mit einer Körpergröße von 100 bis 150 cm. Er kann sowohl nur mit dem Autogurt als auch optional via Isofix befestigt werden. Das Kind sitzt hierbei nach vorne gerichtet, eine Ruheposition lässt sich nicht einstellen. Mit einem Gewicht von 6,5 kg ist das "Britax Römer"-Modell das leichteste unter den Testsiegern. Die Sitzbreite ist mit 42 cm dafür verhältnismäßig schmal.
Das Anschnallen des Kindes erfolgt ausschließlich über den Autogurt. Derzeit ist der "Kidfix M i-Size" von Britax Römer für nur ca. 170 € bei Babymarkt erhältlich. Damit ist der Zweitplatzierte der günstigste Sitz unter den Testsiegern.
"Mica Pro Eco i-Size" von Maxi-Cosi

Der "Mica Pro Eco i-Size" von Maxi-Cosi erhielt mit einer Gesamnote von 2,1 ebenfalls ein gutes Urteil. Wie alle Testsieger schnitt auch dieses Modell in der Disziplin Schadstoffe "sehr gut" (1,0) ab. In den Punkten Unfallsicherheit, Handhabung und Ergonomie gab es ausnahmslos gute Noten.
Geeignet ist der Autositz für Babys und Kleinkinder mit einer Körpergröße von 40 bis 105 cm. Er ist drehbar, sodass euer Kind sowohl vorwärts als auch rückwärts sitzen und natürlich auch in einer Ruheposition liegen kann. Der Sitz wird via Isofix und über seinen Stützfuß befestigt.
Mit 14,5 kg ist das Markenmodell der schwerste Sitz unter den Testsiegern. Angeschnallt wird das Kind darin über einen Hosenträgergurt. Aktuell könnt ihr den "Mica Pro Eco i-Size" von Maxi-Cosi für ca. 340 € bei Babywalz kaufen.
"Todl Next + Base Next" von Nuna

Der "Todl Next + Base Next" von Nuna erzielte mit einer Gesamtnote von 2,3 ebenfalls ein gutes Ergebnis. Auch in den Kategorien Unfallssicherheit, Ergonomie und Schadstoffe schnitt der Nuna-Sitz gut ab. Allein in der Disziplin Handhabung reichte es nur zu einem "Befriedigend" (2,9).
Der Sitz eignet sich sowohl für Babys als auch Kleinkinder mit einer Körpergröße von 40 bis 105 cm. Ab einer Größe von 76 cm können die Kinder vorwärtsgerichtet sitzen, bis dahin sitzen oder liegen sie rückwärts. Befestigt wird der Kindersitz mit der Isofixbasis und dem Stützfuß. Das Kind selbst wird darin über einen Hosenträgergurt angeschnallt.
Mit einem Gewicht von 7,3 kg ist das Modell relativ leicht. Erhältlich ist der "Todl Next + Base Next" von Nuna derzeit für ca. 430 € bei Babywalz.
familie.de-Kaufberatung: Die wichtigsten Kaufkriterien
Stiftung Warentest hat es uns Eltern mit ihrem Kindersitz-Tests schon leicht gemacht: Die wichtigsten Kaufkriterien neben der Sicherheit sind Bedienung, Ergonomie, Schadstoffbelastung, Reinigung und Pflege. Aber was, wenn all das passt? Bei Kindersitzen sind auch Kleinigkeiten entscheidend: Größe und Maße (passt der Sitz in unser Auto), Installation (wollen wir einen Isofix oder reicht die Gurtanbringung) und Gewicht (wird vielleicht öfter das Auto gewechselt, die Babyschale oft entfernt?). Die erste Frage ist aber immer, welche Gruppe überhaupt in Frage kommt.
Gruppen und Größen
Alle in der EU angebotenen Kindersitze müssen einer Norm entsprechen. Die Norm R44/04 legt fest, welche Produkte für welche Körpermaße von Kindern sicher zugelassen sind. So werden Kindersitze in verschiedene Gruppen unterteilt. Wichtig zu wissen: Seit 2013 trat eine neue Norm in Kraft, die parallel läuft: die R129-02, die Kindersitze nicht mehr nach Körpermaßen, sondern allein nach der Körpergröße des Kindes kategorisiert und umfassendere Testmaßnahmen einschließt. Produkte, die dieser Norm entsprechen, sind mit der Bezeichnung i-Size gekennzeichnet.
i-Size
Um Eltern den Kauf zu erleichtern, werden diese Kindersitze nur nach Körpergröße, nicht nach Alter und Gewicht kategorisiert. Denn: Schon anhand der Kleidergröße können wir relativ schnell bestimmen, ob unser Kind einen neuen Kindersitz braucht. Da es sich um eine laufende Kategorisierung handelt, wurden bisher nur Kindersitze bis 150 cm Körpergröße nach i-Size eingeteilt. Das Tolle: Während Gruppen Eltern oft verwirren, sind i-Size-Kindersitze immer mitwachsend. Hier ist es wichtig, die Herstellerangaben zu beachten.
Gruppe 0 +:
Gewicht: 0 – 13 kg, Alter ca. 0 – 15 Monate, Körpergröße 0 – 90 cm
Gruppe 0 +/ 1
Gewicht 0 – 18 kg, Alter 0 – 4, Körpergröße 0 – 100 cm
Gruppe 1/ 2
Gewicht: 9 – 25 kg, Alter 1 – 7, Körpergröße 72 – 125 cm
Gruppe 1/ 2/ 3
Gewicht 9 – 36 kg, Alter 1 – 12, Körpergröße 75 – 150 cm
Gruppe 2/ 3
Gewicht 15 – 36 kg, Alter 2,5 bis 12, Körpergröße 95 – 150 cm
Vorwärts- oder rückwärtsgerichtet?
Mindestens bis Kinder laufen können, aber am besten bis sie 2 Jahre alt sind, sollten sie rückwärtsgerichtet fahren, so lautet die Empfehlung vom ADAC. Das lange rückwärtsgerichtete Fahren hat aber auch ein paar Nachteile: Es ist schwerer, aus dem Fenster zu schauen und die Beine haben schnell wenig Platz. Dank immer strenger werdender Normen bieten Hersteller aber immer mehr Produkte an, die ein längeres Rückwärtsfahren angenehmer machen. Manchen Kindern kann beim Rückwärtsfahren schlecht werden. Für das Kommunizieren und Reichen von Snacks und Getränken ist ein am Rücksitz angebrachter Spiegel ideal.
Kindersitz FAQ: Alles Wichtige kurz und knapp
Was ist die bessere Kindersitz-Befestigung: Gurt oder Isofix?
Isofix-Halterungen sind an der Fahrzeug-Karosserie verankert und sitzen damit bombenfest, außerdem ist die Handhabung der Kindersitze mit Isofix einfacher. Wer ein entsprechendes Fahrzeug mit Isofix-Ösen besitzt, sollte dieses System verwenden. Normalerweise ist es aber so, dass Sitze zusätzlich noch eine Gurthalterung haben und spätestens wenn das Kind im Sitz hockt, kommt ein weiterer Gurt zum Einsatz.
Was sind die häufigsten Fehler bei der Nutzung von Kindersitzen?
Mit Abstand sind das zu lockere Gurte, bei einer Überprüfung waren davon fast ein Viertel der Kindersitze betroffen. Auch nicht eingelegte Führungshilfen kommen oft vor und Schultergurte können auch mit Beckengurten vertauscht werden. Wird der Kindersitz auf dem Beifahrersitz platziert, solltet ihr darauf achten, dass der Airbag ausgeschaltet ist. Auch die falsche Tragegriffposition bei Babyschalen (er muss mach oben zeigen) ist ein häufiger Fehler.
Wie lässt sich der richtige Sitz eines Kindersitzes prüfen?
Der Schnelltest geht durch einfaches Wackeln am Kindersitz. Ist er richtig befestigt, wackelt das Auto mit. Gurte müssen straff sitzen und in den Führungshilfen verlaufen. Bei Kindern, die aufrecht sitzen, darf der Gurt nicht über den Hals verlaufen, richtig ist ein Verlauf über die Schulter.
Quellen: ADAC, Stiftung Warentest
Bildquelle: Getty Images / Youngoldman
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