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Pestizide und Mineralöl: Dieses beliebte Pesto fällt bei Öko-Test komplett durch

Ökotest Pestotest Barilla

Bei vielen Familien kommen Nudeln mehrmals wöchentlich auf den Tisch und es gibt Pesto dazu - auch bei uns zu Hause. Doch diese Nachricht vom jüngsten Verbrauchertest von Öko-Test schockiert regelrecht: Das beliebte Barilla Pesto erhält im Test nur "ungenügend" und das sind die Gründe, warum ihr es aktuell nicht mehr kaufen solltet.

Von über 20 Pestosorten sind 12 Sorten nicht zu empfehlen

Grünes Pesto ist die beliebteste Pestosorte. Viele verwenden es nicht nur direkt als Pastasauce, sondern würzen oder verfeinern damit Gemüse und Saucen, die zu Pasta gereicht werden. Es gibt auf dem deutschen Markt aufgrund der Beliebtheit zahlreiche Sorten. 20 davon sah sich das Verbrauchermagazin Öko-Test genauer an und schickte sie ins Labor.

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Das Ergebnis: Neun Pestos bekamen nur ein"ungenügend", drei wurden mit "mangelhaft" bewertet. Das heißt, von der Hälfte der grünen Fertigsaucen rät das Magazin ab. Die zwei am besten bewerteten Sorten erhielten auch kein "gut" oder "sehr gut", sondern lediglich ein "befriedigend". Für Nudel- und Pestofans ist dieses Ergebnis wirklich ernüchternd. Heißt das also, wir bereiten das Pesto für die ganze Familie besser immer selbst zu? Immerhin hält sich frisch gemachtes Pesto im verschlossenen Glas ja eine Woche, und so schwer ist es auch nicht ...

Warum schneiden die Pestos so schlecht ab?

Das große Problem der getesteten Produkte ist häufig nicht unbedingt der Geschmack. Sondern es sind die nachgewiesenen Inhaltsstoffe. In allen Pestos wurden Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen nachgewiesen und der Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen war sehr erhöht. Letztere reichern sich im menschlichen Fettgewebe oder in den Organen an. Nachgewiesen wurden auch aromatische Kohlenwasserstoffe, die Krebs erregen können. Wie aber gelangt das Mineralöl denn ins Pesto, wo es ja nichts zu suchen hat?

Das kann durch Schmieröle an den Produktionsanlagen oder bestimmten Ausgangszutaten liegen. Verwendetes Olivenöl kann z. B. bei der Ernte mit dem Schmieröl der Erntemaschinen in Berührung kommen. So wird das Öl weitergetragen und landet im Endprodukt. Für den Hersteller heißt das also: Er muss seine Produktionswege und -prozesse genau überprüfen und klären. Ein weiteres Problem sind Pestizide, die ebenfalls bei der Ernte der verwendeten Produkte wie dem Basilikum hinein gelangen. Sie sind nicht nur gesundheitsschädlich für den Menschen, sie gefährden auch die Ökosysteme.

Mineralöl und Pestizide: Bei Pesto von Barilla besonders problematisch

Bei einer sehr bekannten Marke war die Belastung mit Mineralöl und Pestiziden besonders hoch: Die Firma Barilla wirbt als Familienunternehmen auf ihrer Website mit natürlichen Zutaten und schreibt zur Sorte Pesto alla Genovese: "aus der perfekten Kombination von 100 % frischem italienischem Basilikum – im Morgengrauen geerntet – mit dem unverwechselbaren Geschmack von Parmigiano Reggiano DOP."

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Der Geschmack wurde im Test nicht beanstandet, es schmeckte stark nach Basilikum und Käse. Doch es schnitt mit "ungenügend" ab, weil es einen stark erhöhten Gehalt an Mineralölkohlenwasserstoff enthielt. Auch die Pestizidrückstände waren hier besonders hoch, darunter auch ein Insektengift, das Bienen gefährdet.

Einen Mangel stellte Öko-Test ebenso bei den Zutaten fest: Pesto alla genovese enthält eigentlich Olivenöl, Basilikum und Käse. Doch Barilla verwendet Sonnenblumenöl, Cashewkerne und Basilikum. Das Verbrauchermagazin weist darauf hin, dass diese Zutaten günstiger seien und daher verwendet werden. Zudem würden unnötige Aromen zugesetzt.

Wer wissen möchte, welche Pestos mit "befriedigend" abschnitten, kann die gesamten Testergebnisse bei Öko-Test nachlesen.

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Katja Nauck

Mein Fazit

Wenn ich ehrlich bin, schockiert mich das Testergebnis von Barilla. Wir essen oft und häufig Pesto. Das Kind liebt Nudeln, und Pesto ist einfach eine schnelle Saucenvariante. Nicht immer ist Zeit zum Selbermachen, da greifen wir auch mal darauf zurück. Bisher war Barilla da immer unsere Nr. 1 Marke, wir hatten uns durch mehrere durchprobiert. Dass diese Inhaltsstoffe jetzt gefunden wurden, finde ich bedenklich und bin echt enttäuscht. Das hätte ich von einem Familienunternehmen, das mit Naturbelassenheit wirbt, eher nicht erwartet. Zeit für unsere Familie, sich eine der anderen Pestos anzusehen, die im Test besser abschnitten.

Katja Nauck
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Bildquelle: Getty Images/nerudol