1. familie.de
  2. Baby
  3. Stillen
  4. Silberhütchen liegen voll im Trend: Diese Nachteile kann das Trendprodukt haben

Wunde Brustwarzen

Silberhütchen liegen voll im Trend: Diese Nachteile kann das Trendprodukt haben

Frau stillt Baby
© Getty Images/ SelectStock

Im persönlichen Austausch und vor allem über die sozialen Medien wird die positive Wirkung von Silberhütchen auf wunde Brustwarzen bereits seit einigen Jahren immer wieder betont und beschworen. Von Stillberaterinnen werden sie meist jedoch nicht empfohlen. Warum eigentlich – und was sind die Silberhütchen-Nachteile?

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Warum eigentlich Silberhütchen?

Silber kommt schon seit Jahrhunderten in der medizinischen Wundversorgung zum Einsatz, zum Beispiel in Form von Wundauflagen, Verbandstoffen oder Cremes. Die antibakterielle Wirkung soll verhindern, dass Keime sich ausbreiten können und so zu schlimmeren Entzündungen führen.

Anzeige

Genau das ist auch der Hintergedanke bei der Anwendung von Silberhütchen. Nach dem Stillen wird die Brust mit Wasser gereinigt und getrocknet, dann das Silberhütchen aufgesetzt und ein Still-BH darüber gezogen.

Die wunden, eingerissenen Brustwarzen sollen in der feuchten Umgebung, die sich nun bildet (durch weiterhin austretende Muttermilch) besser verheilen. Außerdem sollen die Brustwarzen dank der stabilen Form der Hütchen nicht abknicken können und reiben nicht an der Kleidung.

Und dennoch werden sie von vielen Stillberaterinnen nicht empfohlen. Warum nicht?

Silberhütchen: Nachteile im Überblick

1. Die falsche Passform

Silberhütchen gibt es in verschiedenen Größen im Handel. Achte unbedingt darauf, dass deine Silberhütchen nicht zu eng anliegen und so die Brustwarzen quetschen oder die Nippen abknicken.

Druck auf das ohnehin schon geschädigte Gewebe ist für die Wundheilung kontraproduktiv und kann im schlimmsten Fall sogar zu einer Brustentzündung führen, die behandelt werden muss.

2. Zu lange Tragedauer und damit zu feucht

Was ein Vorteil der Silberhütchen ist, kann auch, falsch angewendet, zu ihrem Nachteil werden: Ein leicht feuchtes Milieu fördert zwar die Wundheilung, zu lange zu feucht sollte es allerdings nicht werden. Zudem ist Muttermilch allein bei bereits geschädigten Brustwarzen meist nicht ausreichend, um diese zu heilen.

Anzeige

Wenn du die Silberhütchen zu lange trägst (jeden Tag über viele Stunden hinweg, ohne die Brustwarzen zwischendurch mal zu lüften und zu trocken), riskierst du, dass die Haut aufweicht und so ein ideales Einlasstor für Keime ist, die zum Beispiel Brustsoor verursachen können.

3. Der relativ hohe Preis

Silberhütchen sind relativ teuer (ein Paar kostet rund 40 Euro). Wenn du das nicht ausgeben möchtest, kannst du dir auch einfach sogenannte Brustdonuts selber machen oder Still-Ringe im Drogeriemarkt kaufen.

4. Silberhütchen ersetzen nicht eine optimale Stilltechnik

Klar, sind die Brustwarzen einmal eingerissen und wund, bringt das Wissen um die richtige Stilltechnik für den Moment auch nichts. Aber Vorsicht ist natürlich besser als Nachsicht.

Solltest du bemerken, dass dir das Stillen weh tut und deine Brustwarzen wund werden und einreißen, wende dich am besten direkt an deine Hebamme und/oder Stillberaterin. Sie können dir weiterhelfen und Tipps geben, was dir individuell jetzt am besten hilft.

Poster
Anzeige

Sind Silberhütchen gefährlich?

Nein, gefährlich sind sie nicht. Wenn sie die richtige Passform haben und du sie nicht über viele Stunden und Tage hinweg am Stück trägst, spricht nichts gegen ihre Anwendung.

Wenn du mit Silberhütchen gute Erfahrungen gemacht hast, der Preis für dich in Ordnung ist und du sie gern nutzt, dann spricht auch nichts dagegen, das weiterhin zu tun. Am Ende ist immer das, das Beste für dich und deine Gesundheit, was dir am besten hilft.