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Wie früher

DDR-Klassiker im Topf: Diese 6 Suppen schmecken nach Kindheit

Suppenrezepte aus der DDR
© IMAGO / Frank Sorge

Habt ihr auch den Eindruck, dass früher viel mehr Suppen gekocht wurden? Ich erinnere mich, dass es in meiner Kindheit auf jeden Fall mehrmals pro Woche Suppe gab. Das kam nicht von ungefähr, denn Eintöpfe sind relativ einfach zu kochen, sehr nahrhaft und man kann mehrere Tage davon essen. Diese alten Suppenrezepte aus DDR-Zeiten lassen Kindheitserinnerungen wahr werden. Lasst sie uns wieder genießen!

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"Suppe am Abend, erquickend und labend."
"Kochen", Verlag für die Frau, 7. Auflage 1984

Erbsensuppe mit Speck

Dieses Suppenrezept könnt ihr auch abwandeln. Mir persönlich ist Speck auch zu viel. Aber ich stelle euch hier das originale Rezept aus dem Klassiker "Kochen" vom Verlag für die Frau vor.

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Die Zutaten:

  • 200 getrocknete Erbsen
  • Wurzelwerk bzw. Suppengrün
  • eine Zwiebel
  • Salz
  • 50 g Speck
  • Weißbrotwürfel
  • Margarine

So geht's:

  • Wascht die Erbsen und weicht sie über Nacht in 1,5 Liter kaltem Wasser ein
  • Am nächsten Tag schneidet ihr das Wurzelwerk und die Zwiebeln klein, gebt es zu den eingeweichten Erbsen und kocht alles, bis es weich ist.
  • Ihr könnt das ganze als dicken Eintopf genießen oder auch durch ein Sieb passieren.
  • Wer möchte, brät am Ende Speck etwas braun und röstet Weißbrotwürfel. Das macht die Suppe noch etwas deftiger.
Katja Nauck

Weiße Bohnen Rezept meines Vaters

Meine Eltern essen heute noch gern weiße Bohnen. Er kocht es nach einem alten Rezept seiner rumänischen Freunde. Weiße Bohnen Eintopf in der DDR.

Ihr braucht:

  • 500 g trockene weiße Bohnen
  • etwas Wurzelwerk oder Suppengrün (Möhre, Sellerie, Petersilienwurzel etc.)
  • zwei Knoblauchzehen
  • Tomatenmark
  • Lorbeerblatt, Salz, Pfefferkörner, Piment, Bohnenkraut, Essig
  • etwas Kaßler oder Schinkenspeck, oder anderes geräuchertes Fleisch

Die Bohnen weicht ihr dafür am Vortag ein, wie bei der Erbsensuppe. Dann kocht ihr sie am nächsten Tag und nach der Hälfte der Kochzeit gießt ihr das heiße Wasser ab und setzt das Ganze mit frischem Wasser an. Dadurch sollen sie weniger stark blähen.

Das Wurzelwerk und die Gewürze gebt ihr bis auf ein wenig rohes Suppengrün den Bohnen zu. Das klein geschnittene Fleisch lasst ihr ebenfalls so lange mit Garen, je nachdem ob es roh oder vorgegart ist.

Übrig gebliebenes Suppengrün schneidet ihr klein und bratet es in Pflanzenöl mit Tomatenmark an. Am Ende des Garvorgangs gebt ihr es zu der Suppe. Dann schmeckt ihr alles nochmal mit Salz, Pfeffer und Essig ab. Eventuell könnt ihr etwas Zucker hinzufügen. Wer möchte, kann an die Bohne auch klein geschnittene Kartoffeln hinzugeben oder Weißbrot dazu reichen.

Katja Nauck
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Berliner Kartoffelsuppe

Mmh, Kartoffelsuppe ist ein echter Klassiker, den auch meine Tochter sehr gern isst – natürlich dürfen Würstchen nicht fehlen. Mir schmeckt sie auch ohne Fleisch. An die originale Berliner Kartoffelsuppe gehörten früher Bratwürste. Das könnt ihr aber einfach weglassen.

Die Zutaten:

  • 200 g Suppengrün
  • 100 g Zwiebeln
  • 100 g Schmalz (ihr könnt auch Pflanzenöl nehmen)
  • 800 g Kartoffeln
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Lorbeerblatt
  • Petersilie
  • 5 Gewürzkörner
  • 4 Bratwürste
  • evtl. Petersilie

So geht's:

  • Ihr schneidet das Suppengemüse und die Zwiebel in kleine Würfel, röstet das Schmalz oder Öl an, gebt das Gemüse dazu und gießt dann 2 Liter Wasser dazu.
  • Kocht das Ganze kurz auf und gebt Lorbeerblatt und Gewürze dazu.
  • Dann gebt ihr klein geschnittene Kartoffeln dazu und lasst die Suppe auf kleiner Flamme ca. eine halbe Stunde köcheln.
  • In der Zwischenzeit bratet ihr die Würste an und legt sie am Ende in die Suppe, die nicht mehr köchelt. Dazu passt etwas Petersilie als Topping.
"Denn das Geheimnis eines guten Suppeneintopfs besteht darin, daß alle Bestandteile bei geschlossenem Deckel still vor sich hin köcheln und in dieser Zeit manch anderes erledigt werden kann."
"Kochen", Verlag für die Frau, 7. Auflage 1984
Poster
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Soljanka

Das Rezept für die russische Soljanka hat sich in der osteuropäischen Küche verbreitet und wurde auch in der DDR sehr gern gegessen. Es gibt viele Varianten. Letztlich könnt ihr dafür gut alle Wurst- und Fleischreste verwenden, die noch übrig sind. Eine heiße Soljanka ist ein wunderbarer Eintopf an kühleren Tagen.

Die Zutaten:

  • 200 g Kassler
  • 200 g Kochschinken
  • 200 g Jagdwurst
  • 100 g Zwiebeln
  • 150 g Gewürzgurken
  • etwas Tomatenmark
  • 400 g gehackte Dosentomaten
  • 600 g Letschogemüse
  • 80 g Schmand (oder Joghurt)
  • etwas Petersilie
  • Zitrone, Salz und Pfeffer
  • Neutrales Bratöl
  • Gemüsebrühe

Und so geht's:

  • Schneidet die Wurst und das Fleisch in schmale Streifen oder Würfel und auch die Zwiebeln und Gewürzgurken.
  • Dann erhitzt ihr Öl in einem großen Topf und bratet die Wurst mit der Zwiebel an. Dann fügt ihr Tomatenmark hinzu und schwitzt es an.
  • Nun kommen die Tomaten, das Letschogemüse, die sauren Gurken und etwas Gemüsebrühe hinzu. Das lasst ihr für ca. 20 Minuten köcheln.
  • Auf die Suppe gebt ihr beim Servieren etwas Schmand oder Joghurt. Dazu passt Weiß- oder Roggenmischbrot.
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Eierflockensuppe

Der Klassiker der Vorsuppen ist für mich eine klare Brühe mit Eierflocken. Früher war es ja üblich, dass man zu jedem Hauptgang eine Vorsuppe hatte. Dafür ist die Eierflockensuppe gut geeignet. Und was eine Überraschung: Sie ist vollkommen vegetarisch!

Die Zutaten:

  • 1 Liter Brühe
  • 1/8 Liter Milch
  • 1 bis 2 Eier
  • 2 Esslöffel Mehl
  • Salz
  • Muskatnuss
  • Petersilie

So geht's:

  • Ihr kocht die Brühe auf.
  • Dann verquirlt ihr Milch, Ei, Mehl und Gewürze und gießt die Masse unter ständigem Rühren in die siedende Brühe.
  • Das Ganze lasst ihr nur kurz aufkochen.
  • Gebt es auf eure Suppenteller und fügt noch etwas gehackte Kräuter oder Petersilie.

Käsesuppe

Zum Schluss noch eine weitere vegetarische Suppe für alle, die heutzutage weniger Fleisch essen und geschmolzenen Käse lieben. Die Zubereitung geht sehr schnell und einfach.

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Die Zutaten:

  • 3 Ecken Schmelzkäse
  • 30 g Butter oder Margarine
  • 1 großer geriebener Apfel
  • 50 g Mehl
  • 1/4 L Milch
  • Salz
  • 1/2 Teelöffel Kümmel
  • 1 L Brühe
  • 1 bis 2 Eier

So geht's:

  • Ihr rührt den Käse und die Butter schaumig und vermischt das mit dem geriebenen Apfel und dem Mehl.
  • Dann gebt ihr die Milch, die Gewürze und die Brühe hinzu und lasst es gut durch köcheln.
  • Dann nehmt ihr die Suppe vom Herd und zieht sie mit Ei ab. Fertig ist die Käsesuppe"

Wer jetzt ganz (n)ostalgisch geworden ist, der hat vielleicht auch Lust mal in unsere 5 Blechkuchenrezepte aus der DDR hineinzuschauen. Oder ihr bekommt Lust, eines der beliebtesten DDR-Gerichte wieder mal zu kochen und euch mit eurer Familie an damals zu erinnern.

Hinweis: Natürlich sind all diese Suppenrezepte den damaligen Ernährungsgewohnheiten angepasst. Man hat viele Suppen mit Fleischeinlage gekocht oder vorher Speck zerlassen. Das machen wir in der modernen Küche ja meist eher nicht mehr. Euch steht frei, diese Suppenrezepte abzuwandeln und Butter mit Öl zu ersetzen, Speck und Fleischeinlage wegzulassen. Wir haben uns hier an die originalen Rezepte der damaligen Kochbücher gehalten.

Quellen: "Kochen", Verlag für die Frau Leipzig, 7. Auflage 1984; "Wir kochen gut", Verlag für die Frau Leipzig, 1968

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