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zu heiss

„Hitzefrei im Sommer 2025 – Ferienfeeling oder Betreuungs-Desaster?“

Hitzefrei in der Schule: Kinder machen es sich mit der Lehrerin unterm Baum gemütlich
© Getty Images Plus / davit85

Der Sommer ist da – und mit ihm die Hitze! Aber wann ist es wirklich so heiß, dass Schulen schließen? Erfahre die wichtigsten Fakten, um zu wissen, wann dein Kind bei extremen Temperaturen Hitzefrei bekommt.

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Hitzefrei-Regelung: Jedes Bundesland regelt das anders

Schulen können bei extremer Hitze den Unterricht ausfallen lassen, um die Gesundheit der Kinder zu schützen. Allerdings gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung, wann Schüler*innen Hitzefrei bekommen. Die Entscheidung liegt bei den Schulen und den Schulträgern.

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Auch kommen nicht alle Schüler*innen in den Genuss von Hitzefrei. Nur Grundschüler*innen und Schüler*innen der Sekundarstufe I dürfen wegen zu hohen Temperaturen im Klassenraum frühzeitig aus dem Unterricht entlassen werden. In der Oberstufe, an Berufsschulen oder in Schulen des zweiten Bildungsweges wird weiter gelernt und geschwitzt.

Bundesland

Regelung

Baden-Württemberg

  • Hitzefrei frühestens nach der 4. Stunde möglich, wenn die Außentemperatur um 11 Uhr mindestens 25 °C im Schatten beträgt.

Bayern

  • Erstmal sollen kühlere Orte für den Unterricht gefunden werden.
  • Schulleitung muss sicherstellen, dass insbesondere jüngere Schüler*innen sicher nach Hause kommen.

Berlin

  • Hitzefrei absolute Ausnahme.
  • Unterricht soll an die hohen Temperaturen angepasst werden.

Brandenburg

  • Empfehlung: Hitzefrei spätestens um 12 Uhr, wenn um 10 Uhr bereits 25 Grad Außentemperatur oder um 11 Uhr 25 Grad im Schulgebäude erreicht werden.

Bremen

  • Hitzefrei ab 25 Grad im Schulgebäude möglich.

Hamburg

  • Hitzefrei ab 11.30 Uhr möglich, wenn Außentemperatur mind. 27 Grad beträgt und Innentemperatur "nicht mehr zumutbar" erscheint.

Hessen

  • Hitzefrei frühestens nach der 5. Stunde möglich.
  • Kulturministerium erlaubt "alternative Formen des Unterrichts" und den Verzicht auf Hausaufgaben.

Niedersachsen

  • Schulleiter*innen können Hitzefrei geben, wenn Temperaturen nicht zumutbar.
  • Eltern von Grundschüler*innen müssen vorab informiert werden.

Mecklenburg-Vorpommern

  • Erstmal sollen Alternativen zum räumlichen Unterricht gefunden werden.
  • Im Extremfall Hitzefrei nach der 4. Stunde möglich.

Nordrhein-Westfalen

  • Ab 27 Grad Innentemperatur Hitzefrei möglich.

Rheinland-Pfalz

  • Die Schulen bestimmen selbst, Richtlinien werden nicht vorgegeben.

Saarland

  • Schulen entscheiden selbst.
  • Hitzefrei aber unerwünscht, zunächst sollen kühlere Orte aufgesucht werden.

Sachsen

  • Schulleiter*innen entscheiden, ob sie Hitzefrei geben, Pausen verlängern oder Unterrichtsstruktur anpassen.

Sachsen-Anhalt

  • Hitzefrei möglich, wenn die Temperaturen im Klassenzimmer um 11 Uhr bereits 26 Grad  erreichen.
  • Im Extremfall Hitzefrei auch für die Oberstufe möglich.

Schleswig-Holstein

  • Schulleiter*in entscheidet, ob und in welchem Umfang Unterricht erteilt werden kann.

Thüringen

  • Schulleitung entscheidet über Hitzefrei.
  • Schulträger hat Mitspracherecht werden, falls Schüler*innen auf Busse angewiesen sind.
Andrea Zschocher

Hitzefrei aus Kind- und Elternsicht

Als Kind habe ich Hitzefrei geliebt. Ich erinnere mich genau an die Aufregung an den heißen Tagen und die Hoffnung, dass der Unterricht nach der 4. Stunde doch bitte ausfallen möge. Ich bin dann mit meinen Freund*innen unterwegs gewesen und habe nach Abkühlung gesucht.

Heute als Mutter sehe ich Hitzefrei mit gemischten Gefühlen. Denn einerseits glaube ich immer noch, dass es unfair ist, wenn Kinder an sehr heißen Tagen in schwülen, stickigen Räumen ohne Luftzug benotete Arbeiten schreiben sollen. Wir Erwachsene können uns da doch auch nicht gut konzentrieren.

Andererseits ist die Entscheidung für Hitzefrei eine sehr spontane, auf die viele Eltern gar nicht reagieren können. Deswegen finde ich alternative Angebote in Form von Schule im Freien im Schatten eine gute Idee.

Andrea Zschocher
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Wenn dir auch zu Hause ordentlich warm ist: Die 5 Anti-Schwitz-Tipps im Video können helfen:

Poster

Hitzefrei: Was sagt die Schule?

Nicht betreute Kinder einfach hinaus in die Hitze zu schicken, ist in vielen Fällen keine Option. Schulen können auf hohe Temperaturen und schwüle Witterung aber auch reagieren, indem sie den Unterricht und den Stundenplan ein wenig anpassen. Zwar lassen sich Klassenarbeiten nicht immer verschieben, aber beispielsweise beim Sportunterricht kann man es etwas ruhiger angehen lassen.

Lehrer*innen müssen bei großer Hitze keinen schwierigen neuen Lehrstoff behandeln, sondern können stattdessen bereits behandelte Themen wiederholen oder vielleicht auch mal eine Diskussion oder ein Rollenspiel ansetzen. Auch sollten sie die Kinder auffordern, genug Wasser zu trinken und in der Pause im Schatten zu bleiben.

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Und statt in einem sonnenbeschienenen Klassenzimmer zu schmoren, können Lehrpersonen und Lernende auch mal an ein schattigeres Plätzchen wechseln und den Unterricht etwas freier gestalten. Kurzum: Hitzefrei ist zum Glück nicht der einzige Weg, heiße Sommertage in der Schule erträglicher zu machen.