Sommerzeit ist Mückenzeit! Zum Glück gibt es inzwischen viele praktische Insektenstichheiler auf dem Markt, die mit Hilfe von Wärme, elektrischen Impulsen und Saugen eine schnelle Linderung versprechen. Aber halten diese kleinen Zauber-Gadgets auch wirklich, was sie versprechen? Das hat Stiftung Warentest jetzt in einem großen Insektenstichheiler-Test untersucht – mit ernüchterndem Ergebnis.
Insektenstichheiler-Test: Die Sieger im Überblick
Im April 2025 hat Stiftung Warentest insgesamt 14 Insektenstichheiler getestet. Dabei handelt es sich um Produkte, die auf eine Behandlung mit Wärme, Saugen und Wärme, nur Saugen sowie mit kleinen elektrischen Impulsen setzen. Die schlechte Nachricht: Die Geräte, die sich beim Heilen auf Saugen (und Wärme) verlassen, sind allesamt wenig bis gar nicht empfehlenswert. Folgende Insektenstichheiler können immerhin mit Einschränkung empfohlen werden.
Insektenstichheiler-Test: So hat Stiftung Warentest geprüft
Stiftung Warentest prüfte die Produkte in zwei Disziplinen. Dabei lag das Hauptaugenmerk natürlich auf der medizinischen Eignung zur Linderung des Juckreizes. Hierfür begab man sich auf die Suche nach Studien, die den medizinischen Nutzen der getesteten Produkte belegen.
Zusätzlich wurden Funktionen und Nutzung untersucht. Im Detail konzentrierten sich die Tester*innen auf die Prüfung der Grundfunktionen, notierten negative Auffälligkeiten bei der Nutzung und unterzogen die Insektenstichheiler einer Dauerprüfung.
Insektenstichheiler-Test: Die Sieger im Detail
Bester Insektenstichheiler mit Wärme: Beurer BR 60

Ein eingeschränkte Empfehlung bei sehr geringen Mängeln erhielt der Insektenstichheiler Beurer BR 60. Das Gerät arbeitet mit Wärme, die konzentriert und für eine gewisse Zeit auf einen ausgewählten Hautbereich einwirkt. Dadurch soll vor allem der Juckreiz gestoppt werden, indem die Hitze Reizstoffe aus dem Insektenspeichel zerstört und die Ausschüttung des körpereigenem Histamins unterdrückt.
Das Produkt verfügt über zwei Programme mit je etwa 50 °C für 3 oder 6 Sekunden. Allerdings soll die Unterscheidung der verschiedenen Programme durch die blauen Lichtsignale etwas schwierig sein. Empfohlen wird der Beurer-Insektenstichheiler für Kinder ab 3 Jahren. Aber Achtung: Das Gerät sollte nur unter Aufsicht Erwachsener verwendet werden.
Bite Away Original

Auch der bite away Original arbeitet mit Wärme und soll so effektiv gegen Juckreiz wirken. Hier könnt ihr ebenfalls aus zwei Programmen wählen, die die betroffene Stelle mit etwa 51 °C für 3 oder 5 Sekunden erwärmen. Eine Altersempfehlung gibt es hier nicht, allerdings sollte auch dieses Gerät von Kindern unter zwölf Jahren nur im Beisein Erwachsener verwendet werden
Der getestete bite away Original ist laut Hersteller übrigens ein Auslaufmodell und kann aktuell nicht mehr gekauft werden. Der Nachfolger, der bite away Two, soll technische Eigenschaften und Leistung betreffend aber gleich sein, sodass sich die Ergebnisse der Stiftung Warentest auf dieses Produkt übertragen lassen. Allein Design und Verpackung sehen beim Folgemodell etwas anders aus.
Evolsin Anti-Stich

Evolsin Anti-Stich ist der Sieger unter den Insektenstichheilern, die mit Piezoelektrizität arbeiten. Hier lösen manuell erzeugte Klicks kurze, elektrische Mikroimpulse aus, wodurch Juckreiz und Schwellungen reduziert werden sollen. Stiftung Warentest empfiehlt maximal zehn Klicks pro Anwendung.
Unerfreulich: Bei der Nutzung konnten geringe Mängel festgestellt werden. So soll das Produkt laut Hersteller eine Lebensdauer von 20.000 bis 25.000 Entladungen haben. Im Langzeittest löste sich aber bereits nach 6.000 Klicks die untere Abdeckung.
Ist ein Insektenstichheiler sinnvoll?
Während Studien belegen, dass konzentrierte Wärme den Juckreiz kurzfristig lindern kann, lässt sich das Abklingen von Schwellungen und Schmerzen durch entsprechende Produkte nicht belegen. Piezoelektrizität hilft hingegen nicht nur kurzfristig gegen Juckreiz, sondern sorgt auch dafür, dass Schwellungen schneller zurückgehen. Der Kauf entsprechender Produkte für Campingausflüge mit Kindern oder lange Sommerabende im Garten kann also durchaus sinnvoll sein.
Die von Bug Bite Thing vorgelegte Studie, die belegen soll, dass manuelles Saugen die Reizstoffe aus Stichen entfernt, weist laut Stiftung Warentest allerdings deutliche Schwächen vor. Und auch die Wirkung einer Saug-Wärme-Kombination konnte der Verbraucherorganisation zufolge nicht belegt werden.
Quellen: Stiftung Warentest
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