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Erlaubt?

Darf man sein Kind Adolf nennen? Diese Ausnahmefälle gibt es

© Pexels/Jonathan Borba

Es gibt eine Vielzahl an skurrilen Vornamen, Adolf zählt zweifelsfrei zur Namenswahl der etwas anderen Art. Doch ist dieser Name überhaupt erlaubt? Wir klären dich auf.

Ist es erlaubt, sein Kind Adolf zu nennen?

Die Geburt eines Kindes zählt zu den freudigsten Ereignissen im Leben der Eltern, doch gestaltet sich die Namenswahl gelegentlich schwierig. Die Auswahl an potentiellen Namen scheint nicht nur riesig zu sein, sondern wird auch mit Abstand immer fragwürdiger. Zu einer ziemlich gewagten Auswahl zählt unweigerlich auch der Vorname Adolf, welcher den meisten Menschen schon beim Aussprechen ein beklemmendes Gefühl vermittelt. Schlichtweg ist der Vorname Adolf verpönt und lässt nahezu jedem Menschen einen Schauer über den Rücken laufen. Dieser Name steht einfach in Verbindung mit einem der größten Verbrecher der Geschichte, den man unweigerlich mit Krieg und dem Mord von Millionen Juden in Verbindung bringt. Doch tatsächlich ist es erlaubt, seinen Nachwuchs mit diesem Rufnamen zu versehen. Abgelehnt werden kann dieser Namenswunsch lediglich, wenn die Eltern rechtsextremistische Tendenzen aufzeigen. Welche Babyamen in Deutschland nicht erlaubt sind, verraten wir dir gerne in einem weiteren Artikel.

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Wo hat der Name Adolf seinen Ursprung?

Adolf ist ein altdeutscher männlicher Name, der zu früheren Zeiten auch Adolph geschrieben wurde. Es handelt sich um eine Variante des Namens Adalwolf. Der Name setzt sich aus „adal“ in der Abkürzung „ad“, was so viel wie „edel“ oder „von edler Geburt“, und aus „Wolf“ zusammen, welcher als heiliges Tier der Germanen galt. Zur Zeit des heiligen Adolfs, dem Bischof von Maastricht im siebten/achten Jahrhundert zählte der Name zu den Heiligennamen. Vor hundert Jahren etwa galt Adolf noch als besonders beliebter Name. Insbesondere in Süddeutschland und Österreich bekamen die erstgeborenen Söhne Heiligennamen, so auch den Vornamen Adolf. Mit Beginn des zweiten Weltkriegs nahm die Anzahl des Namens rapide ab, seit den fünfziger Jahren war der Name Adolf zunächst hingegen fast gar nicht mehr zu finden.

Wie häufig wird der Name Adolf vergeben?

Aktuell kann man davon ausgehen, dass jährlich etwa 15 Kinder den Namen Adolf erhalten. Zwischen den Jahren 2006 und 2013 erhielten allein in Deutschland etwa 13 Kinder diesen historisch vorbelasteten Namen. In Deutschland sind aktuell etwa 46.171 Menschen mit dem Vornamen Adolf registriert, die sich bundesweit verteilen. Lediglich in der ehemaligen DDR ist der Name so gut wie kaum aufzufinden, denn dort war es damals schlichtweg verboten, sich für diesen Namen zu entscheiden.

2018 entstand unter der Regie von Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“) der Film „Der Vorname“, ein Remake der französischen Komödie „Le Prénom“ von Alexandre de La Patellière und Mathieu Delaporte aus dem Jahr 2012. Ob sich dieser Verfilmung eventuell auf eine wachsende Beliebtheit des Namens Adolf ausgewirkt hat, ist bislang nicht bekannt. In jedem Fall ist es ein brillanter Film, den es auf jeden Fall lohnt, anzusehen. Darüber hinaus überzeugt er mit einer herausragenden Besetzung: Mit dabei sind zum Beispiel Iris Berben oder Christoph Maria Herbst sowie Janina Uhse. Hier kannst du dir das Making Of anschauen:

Der Vorname - Making Of (Mini)
Der Vorname - Making Of (Mini)

Nun konntest du in Erfahrung bringen, dass der Vorname Adolf stark historisch vorbelastet und relativ fragwürdig, dennoch nicht verboten ist. Noch immer erhalten etwa 15 Kinder jährlich diesen Namen. Obwohl Adolf früher als Heiligenname Verwendung fand, gilt er heute jedoch als ziemlich verpönt. Ein tolles Beispiel zur Meinungsspaltung dieses Namens liefert beispielsweise der Film „Der Vorname“ von Sönke Wortmann aus dem Jahr 2018.

Test: Wie soll unser Baby heißen?

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