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Burgruinen

Die Bauzeit dieser mächtigen Burg in Frankreich betrug nur wenige Jahre

Eine Ruine mit Geschichte: Das Château Gaillard über dem Tal der Seine.
Eine Ruine mit Geschichte: Das Château Gaillard über dem Tal der Seine. (© Pixabay / Thomas Ulrich)

Spuren der Vergangenheit zeigt euch in Frankreich die geschichtsträchtige Burg von Richard Löwenherz. Hier erfahrt ihr mehr über das Château Gaillard.

Wo liegt das Château Gaillard?

Ihr wollt gedanklich durch die Geschichte reisen? Dann ist diese Burgruine genau das Richtige für euch und das nicht nur für ein tolles Fotomotiv, sondern auch, um in eine längst vergangene Zeit einzutauchen. In Frankreich über dem Tal der Seine und einem seiner schönsten Dörfer, Les Andelys, thront auf einem Kreidefelsen die Ruine von Château Gaillard, die ihr über einen recht steilen Weg in etwa einer halben Stunde vom Ufer der Seine aus erreicht. Von dort habt ihr einen weiten Blick ins Land der Normandie. Château ist ein französisches Wort, es heißt Schloss. War das Château Gaillard nun eine Burg oder ein Schloss? Es war sicher eine herrschaftliche Burg, prächtig wie ein Schloss.

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Wer hat die einstige Burg erbaut und wozu?

Die Burganlage wurde im Jahr 1196 von König Richard Löwenherz erbaut. Er war König von England und Herzog der Normandie. Die Normandie war zu dieser Zeit ein eigenständiges Herzogtum, das nicht zu Frankreich gehörte. Löwenherz stritt sich mit dem französischen König Philipp August II., der ihm während dessen Gefangenschaft nach dem 3. Kreuzzug die Burg Gisors wegnahm und einen Teil der Normandie eroberte. Nachdem Löwenherz nach einer Lösegeldzahlung freikam, baute er das Château Gaillard in gerade einmal zwei Jahren als Zeichen seiner wiedererlangten Macht und als Verteidigungsanlage, von der aus die Verkehrswege und das Tal der Seine überwacht wurden, um die wichtige Stadt Rouen vor Angriffen zu schützen. Erst nach dem Tod von Richard Löwenherz und seinem Erben, seinem Bruder John, nahm der französische König das Château ein und das Herzogtum wurde Teil Frankreichs. Im 14. Jahrhundert wurden hier zwei Königinnen Frankreichs wegen Ehebruch eingekerkert, Margarete de Bourgogne und Blanche de Bourgogne. Im Hundertjährigen Krieg wurde die Burg erneut von den Engländern erobert und ging erst dreißig Jahre später an den französischen König Charles VII. zurück. Mit den Jahren wurde die Anlage unwichtiger. Im 16. Jahrhundert wurde sie als Steinbruch genutzt. Aus diesen Steinen ist das heutige Château de Gaillon erbaut.

Was erwartet euch bei einem Besuch der Burgruine?

Der Felsen unter der Ruine ist so hoch, dass man für Brunnenwasser einen 120 Meter tiefen Schacht schlagen musste. Zur damaligen Zeit galt die Anlage als modernste Europas, für die Kreuzfahrerburgen aus dem Heiligen Land als Vorlage dienten. Sie wurde nach den neuesten Erkenntnissen der Wehrtechnik errichtet.  Besuchst du die Ruine, kannst du den mächtigen Bergfried und Teile der Hauptmauer sehen. Die Mauerspitze an der Basis des Wehrturms zeigt in die Hauptangriffsrichtung. Auf dem Château Gaillard werden für einen geringen Preis Besichtigungen und Führungen angeboten. Erkundigt euch am besten vorab beim Tourismusverband Frankreichs. Es darf noch mehr sein? Besucht die Kirche Eglise Saint-Sauveuer, die für die Arbeiter des Châteaus erbaut wurde und eine von Frankreichs schönsten Orgeln beherbergt!

Du willst den Bau einer mittelalterlichen Burg selbst miterleben? Unser Lesetipp verrät dir, wie du das kannst.

Teste dein Wissen: Wie gut kennst du diese europäische Schlösser und Burgen?

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