1. familie.de
  2. Schwangerschaft
  3. Ernährung
  4. Wildfleisch in der Schwangerschaft – erlaubt oder tabu?

Gesunde Kugelzeit

Wildfleisch in der Schwangerschaft – erlaubt oder tabu?

Das Fleisch von Wildtieren birgt Risiken für Schwangere.
Das Fleisch von Wildtieren birgt Risiken für Schwangere. (© IMAGO / Zoonar)

Wildgerichte sind beliebt – aber darfst du sie auch mit Babybauch genießen? Erfahre in diesem Artikel, warum du darauf besser verzichten solltest.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Wild auf Wild – darfst du in der Schwangerschaft zugreifen?

Ein zarter Rehbraten, Wildschwein aus dem Ofen oder ein festliches Hirschgulasch – für viele ein echter Leckerbissen. Wenn du schwanger bist, stellst du dir vielleicht die Frage: Ist Wildfleisch in dieser Zeit erlaubt? Für Schwangere ist der Verzehr nicht unbedenklich. Was das für dein Baby bedeutet und wie du dich schützen kannst, liest du hier.

Anzeige

Warum ist Wildfleisch in der Schwangerschaft riskant?

Wildtiere werden in Deutschland meist mit Jagdmunition erlegt – und diese enthält oft Blei. Beim Einschlag der Kugel kann sich das giftige Schwermetall im Fleisch verteilen. Besonders problematisch: Blei lagert sich im Körper ab und kann die Entwicklung des kindlichen Nervensystems stören. Schon geringe Mengen gelten als schädlich, weshalb die Stiftung Warentest und das Bundesinstitut für Risikobewertung Schwangeren von Wildfleisch abrät.

Doch nicht nur Blei ist ein Problem. In manchen Regionen Deutschlands – etwa in Teilen Bayerns – kann Wild zusätzlich mit radioaktivem Cäsium belastet sein. Das stammt aus dem Reaktorunglück von Tschernobyl 1986 und wird noch immer über Böden und Pflanzen aufgenommen. Laut Bundesamt für Strahlenschutz sind davon besonders Wildschweine betroffen, da sie sich von Pilzen und Wurzeln ernähren.

Sodbrennen und Co. sind häufige Begleiter in der Schwangerschaft. In diesem Video stellen wir Gegenmaßnahmen vor:

Poster

Wie steht es um Listeriose und Co.?

Im Gegensatz zu Fleisch aus der kontrollierten Nutztierhaltung stammt Wildbret aus freier Wildbahn. Das klingt erstmal natürlich – bringt aber ebenfalls Risiken mit sich: Wildtiere können Träger von Parasiten oder Krankheitserregern sein. Besonders gefährlich für Schwangere sind Toxoplasmose-Erreger und Listerien, die durch ungenügend erhitztes Fleisch übertragen werden können. Diese Infektionen verlaufen bei gesunden Erwachsenen meist harmlos. In der Schwangerschaft jedoch können sie auf das ungeborene Kind übergehen – mit schwerwiegenden Folgen.

Anzeige

Gibt es Alternativen oder Ausnahmen?

Du willst in der Schwangerschaft nicht komplett auf Wild verzichten? Dann solltest du Folgendes beachten:

  • Nachfragen lohnt sich: Erkundige dich beim Jäger oder Händler, ob bleifreie Munition verwendet wurde.
  • Herkunft prüfen: Wild aus belasteten Regionen (zum Beispiel Süddeutschland) besser meiden.

Wenn du während der Schwangerschaft nicht auf Wild verzichten möchtest, achte auf die üblichen Vorsorgemaßnahmen:

  • Nur gut durchgegartes Fleisch essen: Kerntemperatur von mindestens 70 Grad über mehrere Minuten.
  • Kein rohes oder rosa gebratenes Wild: Verzichte auf Carpaccio, Mett oder halbblutiges Steak.
  • Hygiene beachten: Küchengeräte und Hände gründlich waschen.
  • Fleisch aus seriösen Quellen wählen: Am besten vom Metzger des Vertrauens oder aus zertifizierter Jagd.

Was ist mit Wildwurst oder Räucherwaren?

Räucherschinken vom Wild, Wildsalami oder Wildleberwurst solltest du in der Schwangerschaft komplett meiden. Diese Produkte werden oft roh verarbeitet oder nur kalt geräuchert – das reicht nicht aus, um Keime zuverlässig abzutöten. Auch wenn während der Schwangerschaft ein paar Regeln gelten: Nach der Geburt kannst du wieder unbeschwerter genießen. Und bis dahin findest du genug Alternativen – vielleicht entdeckst du dabei sogar neue Lieblingsgerichte.

Hat dir "Wildfleisch in der Schwangerschaft – erlaubt oder tabu?" gefallen, weitergeholfen, dich zum Lachen oder Weinen gebracht? Wir freuen uns sehr über dein Feedback – und noch mehr, wenn du uns auf Pinterest, Youtube, Instagram, Flipboard und Google News folgst.