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Bindehautentzündung bei Neugeborenen: Wann sie gefährlich werden kann

Bindehautentzündung bei Neugeborenen Babys
© Getty Images / Demkat

Eine bestimmte Art von Bindehautentzündung bei Neugeborenen kann unbehandelt zu Blindheit führen. Wie die Augenerkrankung entsteht, wie man sie erkennt und wie man sie behandelt.

Bindehautentzündung bei Neugeborenen: Das sind die Ursachen

Eine Bindehautentzündung bei Neugeborenen, in der Fachsprache Konjunktivitis genannt, hat in den meisten Fällen diese drei verschiedenen Ursachen:

  1. Bindehautentzündung durch Bakterien: Bei der Geburt können Bakterien aus der Scheide der Mutter an das Kind weitergegeben werden, die eine Bindehautentzündung verursachen können. Solche Bakterien sind z.B. Chlamydien, Neisseria gonorrhoeae, Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae.
  2. Bindehautentzündung durch Viren: Leidet die Mutter oder eine andere Person, die engen Kontakt mit dem Neugeborenen hat, an einer viralen Bindehautentzündung, kann diese durch Tröpfcheninfektion aufs Baby übertragen werden.
  3. Bindehautentzündung durch Chemie: Eine Bindehautentzündung bei Neugeborenen kann als Reaktion auf Augentropfen entstehen, die sie zur Vorbeugung einer Infektion bekommen.

Bindehautentzündung bei Neugeborenen: Das sind die Symptome

Eine Bindehautentzündung hat grundsätzlich typische Symptome wie diese:

  • Rötung der Augen
  • Juckreiz bzw. Brennen der Augen
  • tränende Augen
  • vermehrter Augenausfluss
  • verklebte Augenlider (vor allem am Morgen)
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Je nach Ursache der Infektion können die Symptome bei einer Bindehautentzündung aber bei Neugeborenen variieren.

Durch Chlamydien verursachte bakterielle Bindehautentzündung bei Neugeborenen:

  • Symptome: geschwollene Augenlieder, die Augen sondern wässrigen Eiter ab
  • Zeitpunkt des Auftretens der Infektion: meist fünf bis 14 Tage nach der Geburt, selten auch erst bis zu sechs Wochen danach
  • Ausprägung der Infektion: mitunter schwerwiegend

Durch Gonorrhoe verursachte bakterielle Bindehautentzündung bei Neugeborenen:

  • Symptome: schwere Entzündung der Augenlider, Eiterabsonderung
  • Zeitpunkt des Auftretens der Infektion: meist zwei bis fünf Tage nach der Geburt
  • Ausprägung der Infektion: mitunter schwerwiegend, kann ohne Behandlung zu Blindheit führen

Durch Viren verursachte Bindehautentzündung bei Neugeborenen:

  • Symptome: gerötete Augen, eher wässriger Ausfluss, es sind immer beide Augen betroffen
  • Zeitpunkt des Auftretens: fünf bis zwölf Tage nach der Ansteckung bei einem an einer viralen Bindehautentzündung erkrankten Menschen
  • Ausprägung der Infektion: vergleichsweise milde, heilt ohne Behandlung innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst
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Durch Chemikalien verursachte Bindehautentzündung bei Neugeborenen:

  • Symptome: Entzündung, Rötung der Augen
  • Zeitpunkt des Auftretens der Infektion: meist innerhalb von sechs bis acht Stunden nach dem Einträufeln von Augentropfen
  • Ausprägung der Infektion: milde, verschwindet innerhalb von maximal vier Tagen ohne Behandlung von selbst

Bindehautentzündung bei Neugeborenen: So kann man sie behandeln

Das Neugeborene weist typische Anzeichen einer Bindehautentzündung auf? Bitte zögert nicht und lasst es umgehend ärztlich untersuchen. Denn je nach Ursache kann eine solche Erkrankung ernsthafte Folgen haben.

Wichtig ist es, erst einmal festzustellen, an welcher Art von Bindehautentzündung das Neugeborene leidet. Dazu beurteilt der Arzt oder die Ärztin zunächst einmal die Symptome des Babys und schaut sich das Auge genauer an. Wird eine bakterielle Ursache vermutet, werden Proben des Ausflusses im Labor untersucht, um den Erreger zu identifizieren.

Während eine chemische und eine virale Bindehautentzündung ohne medizinische Behandlung von selbst nach einigen Tagen bzw. Wochen verheilt, ist bei einer bakteriellen Bindehautentzündung die Gabe von Antibiotikum nötig. Meist genügt die Behandlung mit antibiotischen Augentropfen oder -salben (beispielsweise Gentamicin oder Kanamycin).

In besonders schweren Fällen kann auch eine Einweisung ins Krankenhaus und eine intravenöse Gabe von Antibiotikum nötig sein.

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Bindehautentzündung bei Neugeborenen: Das bringt Linderung

Zusätzlich zum Antibiotikum und auch zur Linderung der Symptome, wenn kein Antibiotikum nötig sein sollte, helfen diese Dinge bei einer Bindehautentzündung bei Neugeborenen:

  • Augentropfen, z.B. mit dem Wirkstoff der Pflanze Augentrost (Euphrasia). Diese können auch bei Neugeborenen mit jeder Art von Bindehautentzündung ohne Bedenken angewendet werden. Sie lindern das Jucken und Brennen und versorgen das Auge mit Feuchtigkeit.
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  • Muttermilch als natürliche Art von Augentropfen. Ein bewährter Hebammen-Tipp: Einige Tropfen Muttermilch direkt aus der Brust ins betroffene Auge tropfen, denn diese wirkt entzündungshemmend und kann die Heilung unterstützen. Manche Augenärzt*innen warnen allerdings vor einer zu langen und häufigen Anwendung, denn die Muttermilch könnte einen Schmierfilm auf dem Auge hinterlassen, dessen mögliche Folge eine gestörte Entwicklung des Sehens sein könnte.
  • Reinigung mit einem sauberen, mit lauwarmem, abgekochten Wasser getränkten Lappen. Dabei unbedingt die richtige "Wischrichtung" beachten, nämlich von seitlich zur Nase hin.

Achtung: Strenge Hygiene ist bei der Behandlung von einer Bindehautentzündung bei Neugeborenen das A und O. Wascht euch also vorher und nachher gründlich mit Seife die Hände und trocknet sie an einem frischen Handtuch oder Einweghandtuch ab.

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Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: kinderärzte-tuttlingen.de, msdmanuals.com

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