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Geld gegen Zinsen

Was ist ein Darlehen: Finanzierung für Wohnung, Haus & Co.

Was ist ein Darlehen

Eigenheim, aufwendige Sanierungen oder der Kauf eines Grundstücks: Wer eine größere Summe Geld benötigt und kein ausreichendes Eigenkapital besitzt, kann bei der Bank oder einem anderen Darlehensgeber ein Darlehen beantragen. Wir klären euch darüber auf, was ein Darlehen ist, welche Darlehensarten es gibt und ob es sich von einem Kredit unterscheidet.

Was bedeutet Darlehen?

Denkt ihr darüber nach, eine eigene Wohnung oder ein Haus zu kaufen oder euch endlich den Traum einer Ferienwohnung an der Ostsee zu erfüllen? Mit einem Darlehen könnt ihr euch kostenintensive Anschaffungen finanzieren, wobei das Geld entweder von der Bank oder einem anderen Darlehensgeber über einen längerfristigen Zeitraum geliehen wird.

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Konditionen wie Laufzeit, monatliche Tilgungsrate und Zinshöhe werden vorab geklärt und in einem sogenannten schuldrechtlichen Vertrag festgehalten. Sobald Geld und Zinsen mit Ablauf der vereinbarten Laufzeit vollständig zurückgezahlt sind, endet der Darlehensvertrag.

Meist sind Darlehen von der Bank an einen bestimmten Zweck gebunden. Nehmt ihr beispielsweise Geld für eine Wohnung auf, steht euch die aufgenommene Geldsumme nicht zur freien Verfügung. Um der Bank die zweckmäßige Nutzung des Darlehens nachzuweisen, müsst ihr Rechnungen und Unterlagen vorweisen, anderenfalls können eine Aufhebung des Vertrags und möglicherweise Rückzahlungen drohen.

Interessant: Für das geliehene Geld werden in der Regel Zinsen fällig, allerdings ist die Verzinsung nicht zwingend vorgeschrieben.

Ist ein Darlehen ein Kredit?

Nicht selten werden Darlehen und Kredit miteinander verwechselt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn bei beiden Finanzierungen handelt es sich um Geld, das vorübergehend von der Bank oder einem anderen Darlehens- bzw. Kreditgeber geliehen wird.

Nichtsdestotrotz gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied: So werden kleinere Geldbeträge mit einer kürzeren Laufzeit zwischen einem und vier Jahren als Kredit bezeichnet. Verwendet werden Kredite dabei häufig für die Autofinanzierung, einen lang ersehnten Familienurlaub oder Reparaturen am Haus.

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Um ein Darlehen handelt es sich hingegen, wenn das geliehene Geld für größere Anschaffungen mit einer mittel- bis langfristigen Laufzeit ab etwa vier Jahren genutzt wird. Bei beiden Finanzierungsarten müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • gute Bonität und Kreditwürdigkeit
  • positiver Schufa-Eintrag
  • regelmäßiges Einkommen
  • Volljährigkeit und fester Wohnsitz in Deutschland

Gut zu wissen: In Deutschland besteht rechtlich gesehen kein Unterschied zwischen Darlehen und Kredit. Im BGB ist allerdings lediglich vom sogenannten Darlehensvertrag § 488 sowie dem Sachdarlehen § 607 die Rede.

Wofür kann ein Darlehen verwendet werden?

Darlehen werden in der Regel für größere und somit teure Anschaffungen verwendet, wenn das Gesparte nicht dafür ausreicht. Somit sind unter anderem der Bau des Traumhauses für die ganze Familie, aufwendige Haussanierungen, der Kauf eines Grundstücks oder einer Eigentumswohnung sowie allgemeine Immobilienkäufe häufige Gründe, Geld bei der Bank aufzunehmen.

Je nach vertraglichen Vereinbarungen könnt ihr ein Darlehen zum Beispiel mit einer Umschuldung kündigen. Bei einer Umschuldung werden laufende Altdarlehen vorzeitig abgelöst und gegen ein neues Darlehen mit besseren Konditionen sowie niedrigeren Zinsen getauscht.

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Welche Darlehensarten gibt es?

Je nachdem, für was ihr Geld aufnehmen wollt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich nach Rückzahlungsart bzw. Tilgung unterscheiden. Nachfolgend verschaffen wir euch einen kleinen Überblick über gängige Darlehensarten:

  • Gelddarlehen: Bei den meisten Darlehen handelt es sich um ein Gelddarlehen. Wie der Name schon vermuten lässt, leiht die Bank bzw. der Darlehensgeber euch eine bestimmte Geldsumme, wofür ihr Zinsen zahlen müsst.
  • Sachdarlehen: Anstelle von Geld wird beim Sachdarlehen ein Gegenstand verliehen, wobei es sich häufig um teure Arbeitsmaschinen zur Produktion handelt.
  • Immobiliendarlehen: Geht es um die Finanzierung von Immobilien, kommt das langfristige Immobiliendarlehen zum Einsatz. Ebenso wie das Hypothekendarlehen stellt das Baudarlehen eine Unterform des Immobiliendarlehens dar. Dieses ist zweckgebunden und wird in erster Linie zum Bau bzw. Kauf eines Hauses oder einer Wohnung sowie für Sanierungen genutzt. Damit die Bank mehr Sicherheiten hat, enthält das Immobiliendarlehen eine Grundschuld. Das bedeutet wiederum, dass die Bank bei einem Zahlungsausfall Zugriff auf die Immobilie erhält.
  • Partiarische Darlehen: Der größte Unterschied beim partiarischen Darlehen ist, dass der Darlehensgeber keine Zinsen erhält und stattdessen am Gewinn des Unternehmens beteiligt ist.

Weitere Darlehensarten sind unter anderem:

  • Tilgungsdarlehen (konstanter Tilgungsanteil während der gesamten Laufzeit)
  • Festdarlehen (wird nach einer zuvor festgelegten Frist mit einer Summe getilgt)
  • Annuitätendarlehen (gleichbleibende Rückzahlungsbeträge)
  • Nachrangdarlehen (ist im Falle einer Insolvenz des Kreditnehmers nachrangig im Verlgeich zu anderen Gläubigern)

Zu den wohl bekanntesten Darlehen gehört das vergleichsweise zinsgünstige KfW-Darlehen, das sich vor allem an Privatpersonen wie Bauherren und Immobilienkäufer richtet. Voraussetzung ist, dass die Beantragung vor Beginn der Bau- oder Sanierungsmaßnahmen erfolgt. Die Vergabe wird dabei nicht direkt von der KfW, sondern einer Bank abgewickelt.

Wo wird ein Darlehen beantragt?

In der Regel werden Darlehen mit einer größeren Geldsumme sowie längerfristigen Laufzeit bei der Bank beantragt. Alternativ gibt es private Darlehen, die nicht von einem Kreditinstitut, sondern Privatpersonen, allen voran Familienangehörigen und Freund*innen oder speziellen Kreditportalen, vergeben werden.

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Tipp: Auch Darlehen von Verwandten und Bekannten sollten unbedingt vertraglich festgehalten werden, um Missverständnisse sowie Zerwürfnisse zu vermeiden.

Kann ein Darlehen beim Jobcenter beantragt werden?

Bezieht ihr Arbeitslosengeld II (Hartz 4), besteht die Möglichkeit, beim Jobcenter ein zinsloses sowie kostenloses Darlehen zu beantragen. Ob das Darlehen gewährt wird, hängt dabei von der Dringlichkeit ab und liegt im Ermessen des Jobcenters. Hat zum Beispiel eure Spülmaschine den Geist aufgegeben und ihr wollt diese ersetzen, ist das in der Regel kein dringlicher Grund, da das Geschirr auch per Hand gespült werden kann. Bis das geliehene Geld vollständig zurückgezahlt ist, behält das Jobcenter automatisch 10 % des Regelbedarfs pro Monat ein.

Auch beim Taschengeld wechselt eine bestimmte Summe ihren Besitzer, allerdings ohne Zinsen und Laufzeiten. Im folgenden Video haben wir Tipps für euch zum Thema "Taschengeld"!

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Bildquelle: Getty Images/wutwhanfoto

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