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Eklig oder süß?

Ratte als Haustier: Für Kinder geeignet?

Ratte als Haustier

Die meisten von uns finden Ratten wohl eher eklig als süß. Dabei sind Ratten als Haustier für Kinder eigentlich super geeignet – wenn ihr einige Regeln beachtet. 

Spätestens seit wir die lustige Ratte Rémy im Film "Ratatouille" bei seinen spannenden Abenteuern begleiten durften, wissen wir, dass Ratten viel mehr sind, als nur eklige Kanalisationsbewohner: Schließlich sind die kleinen Nager mit dem langen Schwanz neugierig, aufgeweckt und ziemlich intelligent. Als Haustier stehen die Tiere trotzdem nicht gerade weit oben auf der Wunschliste: Irgendwie ist die Vorstellung, eine Ratte im Haus zu haben, für viele befremdlich. Man verbindet sie mit Dreck, Müll, Krankheiten, Plagen ... weniger mit einem niedlichen Freund zum Kuscheln und Spielen.

Deshalb sind Ratten als Haustier für Kinder super

Schiebt jetzt aber mal all eure negativen Assoziationen mit Ratten beiseite und macht Platz für ein neues Bild, vor allem, wenn ihr auf der Suche nach einem Haustier für euren Nachwuchs (und euch) seid. Denn die Nager sind eigentlich wirklich tolle Haustiere! Ratten sind sehr soziale Wesen: Wenn ihr euch gut um sie kümmert, können sie eine sehr enge Bindung zum Halter aufbauen. Gerade für Kinder ist das schön. Schließlich wollen sie ihr Haustier am liebsten streicheln, mit ihm spielen und es durch die Gegend tragen. Im Gegensatz zu vielen anderen Haustieren haben Ratten damit kein Problem, im Gegenteil: Manche von ihnen sind total verschmust! Dazu sind sie ganz schön clever und lassen sich, wenn eine enge Bindung zum Halter besteht, sogar dressieren. Dazu sind sie pflegeleicht, vorausgesetzt, ihr beachtet einige grundlegende Dinge bei der Anschaffung.

Klingt nach dem perfekten Haustier, oder? Natürlich gibt es aber auch bei der Ratte als Haustier einige Negativpunkte: So brauchen Ratten sehr viel Zuwendung. Da sie soziale Wesen sind, möchten sie nicht gerne allein sein. Die Haltung von zwei oder gleich drei Tieren ist daher für sie am besten. Auch werden sie nur 1,5 bis 3 Jahre alt: Gerade für Kinder ist es schwer, ein lieb gewonnenes Tier beerdigen zu müssen. Ein weiterer Nachteil: Sie sind (wie viele Nager) dämmerungsaktiv. Daher sind Ratten eher nichts für die ganz Kleinen, die früh ins Bett müssen, sondern eher etwas für Kinder ab zwölf Jahren.

Ratte als Haustier: am besten mehrere aus dem Tierheim

Ihr habt euch für eine Ratte als Haustier entschieden? Dann solltet ihr laut Tierschutzbund am besten im nächstgelegenen Tierheim vorbeischauen: hier warten viele unüberlegt angeschaffte Ratten auf einen neuen Besitzer. Der Tierschutzbund rät dagegen von Tieren aus Zuchtexperimenten ab.

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Wichtig ist, dass ihr Ratten nie einzeln haltet: Ohne den Kontakt zu ihren Artgenossen
verkümmern sie. Ihr braucht dabei keine Sorge haben, dass es bei der Haltung mehrerer Ratten schwerer ist, eine enge Bindung zu den Tieren aufzubauen: Laut Tierschutzbund sind mehrere Nager genauso zutraulich, wie eine einzeln gehaltene Ratte. Vorausgesetzt, ihr beschäftigt euch täglich mit den Tierchen.

So haltet ihr Ratten als Haustier richtig

Da die quirligen Nagetiere sehr aktiv sind, brauchen sie viel Platz, um sich auszutoben. Spart bei Käfig daher also nicht am Platz. 3-4 Tiere benötigen mindestens ein Gehege von 1 m Breite, 0,5 m Tiefe und 1,2 m Höhe. Ratten lieben es zu klettern. Deshalb sollte euer Käfig am besten gleich mehrere Etagen besitzen. Dabei eignen sich Volieren, spezielle, großräumige Rattenkäfige, oder selbstgebaute Rattenheime. Lasst euch dazu am besten direkt im Tierheim oder in einer Zoohandlung beraten.

Ein Käfig reicht für die Ratten aber nicht aus: Mindestens einmal am Tag wollen sie auf Erkundungstour gehen und sich so richtig austoben! Am besten richtet ihr eine Ecke ein, in der sich eure Ratten nach Herzenslust austoben können. Hier solltet ihr vorsichtig sein, sie werden nicht umsonst "Nager" genannt: Ratten knabbern auch gerne mal an euren Möbeln herum, deshalb solltet ihr sie nicht einfach so überall rumlaufen lassen. Wichtig ist auch, dass keine Elektronik für sie zugänglich ist. Übrigens braucht ihr keine Sorge haben, dass sie eure Wohnung dreckig machen: Ratten werden schnell stubenrein. Ihr werdet das schnell merken, denn sie suchen sich meist in ihrem Käfig schon eine Ecke oder ein Behältnis raus, wo sie ihre Geschäfte verrichten.

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Lisa Purrio

Mein Fazit

Wieso sich das Bild der dreckigen und fiesen Ratte so hartnäckig hält, ist nur schwer zu begreifen. Schließlich sind die kleinen Nager so sozial, anhänglich und clever! Als Haustier sollte sie aber wirklich nur dann in Frage kommen, wenn ihr euch vorstellen könnt, gleich mehrere zu halten. Für Familien mit mehreren Kindern kann das aber besonders toll sein, schließlich hat dann jeder sein "eigenes" Haustier.

Lisa Purrio

Bildquelle: Getty Images/Klavdiya Volkova

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