Beim Barfußlaufen kommen kleine Füße groß raus - das schärft die Sinne und die Koordination, ist gesund und tut einfach gut.
Die Grashalme kitzeln an der Fußsohle. Und der Weg vor dem Haus fühlt sich gar nicht mehr so pieksig an wie Anfang des Sommers! Die meisten Kinder lieben instinktiv, was gut für sie ist: Den Sommer mit bloßen Füßen zu spüren. Wir Erwachsenen neigen dazu, Kinder immer in Schuhen laufen zu lassen. Dabei ist barfuß laufen so gut für die Entwicklung kleiner Füße!

Warum ist barfuß laufen für Kinder so gut?
Eigentlich sollte man meinen, dass es nichts Besseres gibt als einen gut sitzenden Kinderschuh mit einem hochwertigen Fußbett. In Schuhen sind Kinderfüße aber „ruhig gestellt“. Wenn Kinder barfuß laufen, müssen die Muskeln in den Füßen die kleinen Unebenheiten ausgleichen. Das trainiert und stärkt die Fußmuskeln.
Bei einer untrainierten Fußmuskulatur senkt sich das Fußgewölbe, es kommt zu Senk-, Spreiz- oder Plattfüßen. Nutze also das schöne Sommerwetter und lasse deine Kinder barfuß laufen! Und verzichte auch mal wieder auf das einengende Schuhwerk – denn natürlich ist auch für erwachsene Füße barfuß gehen ein wunderbares Training.
Auch Indoor ist barfuß gehen eine gute Sache. Wenn der Boden nicht kalt ist, brauchen Kinder im Haus keine Socken. Und falls doch, achte darauf, dass die Socken groß genug sind und die empfindlichen Kinderfüße nicht einengen. Bei rutschigen Böden empfehlen sich Stoppersocken, damit keiner ausrutscht.
Barfußlaufen unterstützt die Gehirnentwicklung
An den Füßen gibt es erstaunlich viele Nerven. Barfußlaufen stimuliert diese Nerven und trägt zu einer gesunden Entwicklung des Nervensystems bei. Das hat sogar Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung, denn durch die Stimulation der empfindlichen Fußsohlen werden neuronale Verbindungen im Gehirn geschlossen.
Unser Fuß ist ein kleines Sensibelchen
Ähnlich wie in den Handinnenflächen sind unsere Fußsohlen sehr empfindlich. Wir können mit den Füßen tasten, mit etwas Übung gut greifen und sogar Gegenstände erraten. Das ist für Große und Kleine ein prima Einsteiger-Spiel und passt auch zu einem Kindergeburtstag: Wer ertastet mit den Füßen als Erster eine Muschel, ein „Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Männlein, ein Stück Seide?
Auf der Fußsohle liegen die Reflexzonen, d.h. die Nervenendpunkte, die über das Meridiansystem mit Körperorganen verbunden sind. Wer barfuß geht, stimuliert diese und tut seinem Körper etwas Gutes: Die Durchblutung wird verbessert, das kurbelt das Immunsystem an.
Barfuß laufen als besonderes Erlebnis
Mittlerweile gibt es bundesweit viele Barfußpfade, auf denen man mit blanken Füßen spazieren gehen und dabei den Untergrund ertasten kann. In den Bergen, im Moor und auf Heiden, im Wald und am Fluss, in jeder Region gibt es liebevoll gestaltete Fühlpfade für die Füße. Von kurzen Pfaden von 80 Metern bis zu langen Wanderung gibt es viele Möglichkeiten. Ein Besuch ist unkompliziert: Weder ist Spezial-Ausrüstung nötig, noch müssen Kurse belegt werden, und meist ist der Barfußlauf kostenlos. Im Freien entfaltet sich unser Tast-Talent noch besser: Wie fühlt es sich an, auf zartem Wald- oder robustem Wiesengras zu laufen? Auf Rindenmulch und Torf, auf Kieselsteinen, Schotter oder Sand? Wir merken schnell: jedes Mal anders! Und während wir uns noch wundern, was der Fuß alles kann, trainiert er Kraft, Ausdauer und Koordination.

Schutz für blanke Füße
Wer viel barfuß läuft, wird feststellen: Es bildet sich schnell eine schützende Hornhaut an den Fußsohlen. Achte nichtsdestotrotz darauf, dass dein Kind nur dort barfuß unterwegs ist, wo keine Glassplitter oder Dornen lauern. Im Hochsommer ist Vorsicht geboten bei heißem Teer und Sand. Mähe Rasen regelmäßig, dann werden Bienen weniger durch verführerischen Klee angelockt. Wichtig ist die Tetanus-Impfung. Sie bietet Schutz vor Bodenbakterien, die vielleicht doch einmal in eine kleine Verletzung eindringen könnten.
Bildquelle: iStock
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