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Alle sind gleich

Integrativer Kindergarten: Warum alle Kinder von Inklusion profitieren

Was ist ein integrativer Kindergarten?
© GettyImages/olesiabilkei

Morgens um halb neun beginnt der Kindergartentag mit dem Morgenkreis. Alle Kinder sitzen auf kleinen Sitzkissen im Kreis. Auch Peter ist mittendrin, ihn hat die Erzieherin vorher aus seinem Rollstuhl gehoben.

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Was ist ein integrativer Kindergarten?

Der integrative Ansatz versteht sich als Wertschätzung allen Menschen gegenüber.
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Peter geht in eine integrative Betreuungseinrichtung. Das bedeutet erst einmal: Alle Kinder sind gleich, egal, welcher Religion oder Kultur sie angehören und auch unabhängig ihrer Einschränkungen. Einen Integrations- oder "I-Kindergarten" besuchen Kinder mit Behinderung oder anderen Beeinträchtigungen und solche ohne diagnostizierte Einschränkungen.

Kindergarten.info nimmt für den Zusatz “integrativ” folgende Definition vor:

Ein integrativer Kindergarten zeichnet sich in erster Linie durch seine integrativen Gruppen aus, in denen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut werden. Auf diese Art und Weise sollen die Kinder voneinander lernen und zugleich ein Verständnis füreinander entwickeln.

Warum ein integrativer Kindergarten?

Wenn ihr euch die Frage stellt "Wann kommt ein integrativer Kindergarten in Frage?", dann lautet die Antwort: immer. Denn nicht nur die I-Kinder profitieren von Integration bzw. Inklusion:

Für alle Kinder hat ein integrativer Kindergarten vor allem Vorteile: Kinder mit Beeinträchtigung profitieren von gesunden Kindern. Sie schauen sich von diesen viel ab und entwickeln sich so häufig schneller. Die anderen I-Gruppen-Kinder gehen mit den Kindern mit Beeinträchtigung völlig natürlich um und lernen so Toleranz und Rücksichtnahme.

Gesine Engels-Krone

Jedes Kind, ohne Unterschied, ist integrierbar

Meine Erfahrung im integrativen Kindergarten ist, dass ALLE Kinder vom Konzept Inklusion profitieren. Es gibt ein sehr wertschätzendes Miteinander, Kinder mit den unterschiedlichsten Charakteren lernen, sich aufeinander einzustellen und Rücksicht aufeinander zu nehmen. Es ist sehr berührend, so eine tolle Gruppendynamik zu beobachten.

Wenn die Integration behinderter Kinder nämlich selbstverständlich ist, fühlen sich alle wohl und lernen „im Kleinen“, worauf es in der Gesellschaft ankommt: Toleranz, Akzeptanz, dass alle gleich sind und eine schöne Zeit mit ihren Freund*innen verbringen wollen, so wie sie eben sind.

Gesine Engels-Krone
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Neben integrativen Kindergärten gibt es natürlich auch im ganzen Bundesgebiet integrative Kindertagesstätten. Hier gibt es meist mehr Personal, was sich positiv auf den Betreuungsschlüssel und somit auf alle Kinder auswirkt.

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Was sollte ein integrativer Kindergarten leisten?

So wie Kinder ohne Beeinträchtigung haben auch solche mit Behinderungen ihr eigenes Tempo und ihre eigenen Bedürfnisse. Daher ist es schon eine besondere Herausforderung, allen Kindern gerecht zu werden.

Darüber hinaus haben die Kinder, die die so genannten "I-Plätze" belegen, nicht unbedingt die gleichen Beeinträchtigungen. Sie reichen von geistigen Behinderungen, über Seh- oder Höreinschränkungen bis zu Entwicklungsverzögerungen.

Es liegt also auf der Hand, dass der Betreuungsschlüssel höher ist, als in anderen Kindergärten bzw. Kitas. Im Regelfall ist pro Integrations-Kind eine Fachkraft zusätzlich fest in der Gruppe. Der Betreuungsschlüssel hängt also mit der Anzahl der integrativen Plätze pro Gruppe zusammen, er ist aber definitiv besser als in einer normal besetzten Gruppe.

Selten sind mehr als drei I-Kinder in einer Gruppe. Während ihrer Ausbildung haben die Erzieher*innen aus der I-Gruppe Zusatzqualifikationen erworben und bringen so Kenntnisse verschiedener pädagogischer Fachrichtungen mit. Das ist auch noch ein Vorteil.

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Häufig arbeiten integrative Kindergärten nach der Montessori-Pädagogik. Hier steht im Mittelpunkt, dass der Nachwuchs über Sinneseindrücke lernt. Schon die Kleinsten werden angeleitet, selbstständig zu lernen. So lässt sich das Selbstbewusstsein stärken.

Vorteile von Integration im Kindergarten

Eine integrative Kita bzw. ein integrativer Kindergarten bietet den Kindern nur Vorteile, für uns Eltern gibt es aber ein paar Dinge zu beachten:

  • Die Einrichtungen arbeiten mit festen Tagesstrukturen, was insbesondere den Kleinsten viel Sicherheit gibt. Von Tag eins an begreifen die Kinder, was Toleranz und Respekt bedeutet und wie wichtig diese Eigenschaften sind.
  • Kinder mit Behinderung erleben Integration im Kindergarten hautnah. Sie sind nicht isoliert, sondern nehmen an allen Aktivitäten teil und erhalten so eine ganzheitliche Förderung. Gleiches gilt natürlich auch für Kinder ohne Beeinträchtigung.
  • Ein integrativer Kindergarten arbeitet mit Therapeuten, Logopäden und ähnlichem Fachpersonal zusammen, sodass eine entsprechende Förderung in den Kindergartenalltag integriert wird.
  • Abhängig vom Träger sind die Kindergartenbeiträge häufig höher. Insbesondere bei körperlichen Beeinträchtigungen sollten Eltern vor der Anmeldung einen Blick darauf haben, ob die Einrichtung auch behindertengerecht gebaut ist.
  • Zu beachten ist allerdings auch: Eine integrative Kindertagesstätte bzw. ein integrativer Kindergarten bietet häufig nur wenige Integrationsplätze an, insofern ist die Warteliste meist lang. Darüber hinaus müssen Eltern eine Anamnese und die Diagnostik der Beeinträchtigung offenlegen.

Diese "Nachteile" bekommen eigentlich nur die Eltern der Kinder mit extra Förderbedarf zu spüren, da sie sehr viel mehr organisatorischen und bürokratischen Aufwand bei der Kindergarten-Anmeldung und mit allen Formalitäten haben. Auf die anderen Kinder hat das natürlich keine Auswirkungen.

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Sarah Plück

Mein Fazit

Eine integrative Betreuung finde ich super, allerdings funktioniert alles in der Realität häufig nicht. Kinder mit schwerwiegenderen Beeinträchtigungen benötigen meist eine Eins-zu-eins-Betreuung, die ein integrativer Kindergarten nicht leisten kann. Insofern erhalten diese Kinder dann keinen Platz. Integration funktioniert anders! Hier ist noch viel zu tun.

Dennoch finde ich einen integrativen Kindergarten für all unsere Sprösslinge und ihre Familien eine Bereicherung. Zudem mag ich die Montessori-Pädagogik sehr. Wir haben unseren Stöpsel in einer integrativen Kita angemeldet, weil sie uns unter anderem mit ihren verschiedenen Kreativwerkstätten und dem tollen Gruppenraum überzeugt hat. Zudem wünschen wir uns natürlich, dass unser Sohn respektvoll und tolerant mit all seinen Mitmenschen umgeht und Gleiches auch erfährt.

Sarah Plück
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Und wie geht es weiter? In der inklusiven Grundschule. Hier gibt es alle Infos über die verschiedenen Schulformen, wie z. B. die Förderschule mit verschiedenen Förderschwerpunkten.

Quellen: Kindergarten.info - unabhängiges Informationsportal, kindererziehung.com

Test: Ist mein Kind hochsensibel?

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