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Vorsicht!

Orale Phase: So schützt du dein Kind vor giftigen Zimmerpflanzen

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Wenn Babys und Kleinkinder die Welt entdecken, ist nichts vor ihnen sicher. Auch Zimmerpflanzen werden genau untersucht und womöglich in den Mund gesteckt. Doch nicht jedes Gewächs ist gesund – manche sind sogar giftig für dein Kind.

Bis zum 5. Lebensjahr landet vieles im Mund

In der oralen Phase ist der sensible und mit vielen Nerven bestückte Mund das Körperteil, mit dem Neues am umfassendsten studiert werden kann. Manchmal sogar bis zum 5. Lebensjahr stecken die Kleinen alles was nicht niet- und nagelfest ist dort hinein, um es genau zu untersuchen. So erfassen und entdecken Kinder ihre Umwelt für sich und stärken und trainieren dabei gleichzeitig ihr Immunsystem.

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Orale Phase: Was darf nicht in den Kindermund?

Doch nicht alles, was in den Mund wandert, ist auch bedenkenlos. Neben gefährlichen Haushalts-Utensilien wie Reinigern, scharfen und spitzen Gegenständen, verschluckbaren Kleinteilen oder bestimmten Lebensmitteln solltest du ein besonderes Augenmerk auf deine Zimmerpflanzen haben. Nicht nur dornige Rosen oder stachelige Kakteen können deinem Kind schaden. Auch andere Pflanzen können schädlich für dein Kind sein, wenn es ihnen zu nahe kommt.

Denn nicht jedes Grün, was schön oder vielleicht unauffällig aussieht, ist auch verträglich. Einiges ist sogar ziemlich giftig. Mal sind es die Blätter, Früchte oder die Blüten, mal der Pflanzensaft oder die unterirdischen Teile wie Wurzel oder Knolle. Bei manchen reicht schon ein Hautkontakt, andere entfalten ihre Schädlichkeit, wenn sie verzehrt werden. Manchmal genügt es aber auch schon, wenn dein Kind eine Pflanze angefasst hat und sich danach die Finger in den Mund steckt.

Auch Blumensträuße können giftig sein

Neben Topfpflanzen solltest du dabei ebenfalls ein Augenmerk auf Blumen in der Vase haben. Denn auch hier gibt es einige schöne Blüten und Blätter, die auf keinen Fall in Kinderhände und schon gar nicht in den Kindermund gehören. Bei Blumensträußen können sogar schon das Blumenwasser oder herabgefallene Blütenblätter schädlich sein, sollte dein Kind damit in Kontakt kommen. Hier zeigen wir dir, welche Zimmerpflanzen giftig sind:

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Was du vorbeugend tun kann

Damit es erst gar nicht zu einem Zwischenfall mit Kind und Zimmerpflanze kommt, kannst du schon einiges vorbeugend tun.

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  • Gute Beratung: Lass dich vom Blumenhändler deines Vertrauens gut beraten, welche Pflanzen schädlich für Mensch (und womöglich Tier) sind. Am besten verzichtest du ganz auf solche Gewächse - zumindest solange dein Kind noch klein ist und alles in den Mund stecken möchte.
  • Giftige Pflanzen außer Reichweite: Wenn du schon einige Pflanzen zu Hause hast, informiere dich. Sind sie schädlich, verschenke sie oder gib sie in Pflege, solange dein Kind noch klein ist. Du kannst ihnen natürlich auch einen schönen Platz in sicherer Entfernung und außer Reichweite von Kinderhänden geben.
  • Rede mit deinem Kind: Wenn es schon verständig ist, sprich zusätzlich mit deinem Kind und erkläre, dass auch in der Pflanzenwelt nicht alles bekömmlich und gesund ist, was es testen möchte.

Typische Symptome einer Pflanzenvergiftung

Sollte dein Kind trotzdem einmal mit einer verbotenen Pflanze in engeren Kontakt gekommen sein, ist es hilfreich, mögliche Symptome zu kennen. Gezüchtete Pflanzen sind meist weniger giftig als wilde. Doch Vorsicht ist besser als Nachsicht: Manche Symptome können lebensbedrohlich werden. Deshalb solltest du im besten Falle immer die Giftnotrufzentrale anrufen und / oder einen Arzt konsultieren. Die heftigsten Reaktionen kann es geben, wenn dein Kind gefährliche Pflanzenteile gegessen hat. Hierbei kommt es zwar auf den Grad der Giftigkeit der Pflanze an, jedoch solltest du nichts dem Zufall überlassen und auf Nummer sicher gehen und stets einen Arzt konsultieren. Mögliche Symptome einer Pflanzenvergiftung sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Durchfall
  • Haut: Quaddeln, Juckreiz, Rötung, Blasenbildung
  • Mund: Schwellung der Schleimhäute, Schluckbeschwerden
  • Atemwege: Halskratzen, Schwellungen, Atemnot
  • Augen: Bindehautreizung, Bindehautverätzung und dadurch verursacht krampfende Lider
  • Nervensystem: Schwindel, Taubheit, Verwirrung, Erregtheit, Halluzinationen, Rausch
  • schlimmste Symptome und ein absoluter Notfall: Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Lähmungserscheinungen, Atemstillstand möglich

Was kannst du bei einer Vergiftung tun?

Ist es doch einmal zu einer Vergiftung gekommen, gibt es einiges, was du auch selbst tun kannst, bevor ein Arzt eintrifft:

  • selbst ruhig bleiben und das Kind beruhigen
  • die Giftnotrufzentrale kontaktieren
  • ärztliche Hilfe alarmieren
  • Pflanzenteile sichern
  • eventuell Erbrochenes aufbewahren
  • Kind nicht aktiv zum Erbrechen bringen, es besteht Erstickungsgefahr
  • etwas Wasser oder Tee anbieten, niemals jedoch Milch!
  • Kohletabletten geben, denn sie binden Giftstoffe. Hierfür: Tabletten zerdrücken und in etwas Wasser auflösen. Empfohlene Menge: ein Gramm Aktivkohle pro Kilo Körpergewicht
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Die Giftnotrufnummer bietet schnelle Hilfe

Vor allem wenn Pflanzenteile verschluckt wurden, ist Handlungsbedarf. Der erste Anruf gilt dem Arzt. Wenn du nicht sicher bist, was dein Kind verschluckt hat, solltest du auch bei der Giftnotrufzentrale anrufen. Die Nummer für das Gift Informationszentrum Nord, kurz GIZ Nord, lautet: 0551 – 19240. Diese Nummer ist rund um die Uhr besetzt. Auch diese Giftnotrufzentralen helfen gerne weiter:

  • Berlin: 030 / 19240
  • Erfurt: 0361 / 730 730
  • Freiburg: 0761 / 19240
  • Göttingen: 0551 / 19240
  • Homburg: 06841 / 19240
  • Mainz: 06131 / 19240
  • München: 089 / 19240

Auch wenn du aufpassen musst, dass dein Kind nicht alles - und vor allem jede Pflanze - in deiner Wohnung probiert, lass dir den Spaß an blühendem Grün nicht verderben. Es gibt genug ungefährliche Alternativen.

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Bildquelle: Getty Images/yaoinlove

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