Ein Fahrrad kann den stressigen Familienalltag um einiges erleichtern. Allerdings darf der passende Kinderfahrradsitz nicht fehlen, wenn wir mit unseren Kids durch die Gegend sausen wollen. Was bei der Auswahl ganz oben auf der Liste stehen sollte: Komfort und Sicherheit. Stiftung Warentest hat in seinem Kinderfahrradsitz-Test 2025 insgesamt 14 Modelle unter die Lupe genommen. Wir stellen euch die Test-Sieger vor und gehen darauf ein, worauf man beim Kauf achten sollte.
- 1.Kinderfahrradsitz-Test: Die Sieger im Überblick
- 2.Kinderfahrradsitz-Test: So wurde getestet
- 3.Kinderfahrradsitz-Test 2025: Die Sieger im Detail
- 3.1.Bester Rahmen-Hecksitz: Thule Yepp 2 Maxi
- 3.2.Bester Gepäckträger-Sitz: Thule Yepp 2 Maxi
- 3.3.Bester Frontsitz: Bobike Go Mini
- 4.Kinderfahrradsitz-Test 2018: Die Sieger im Detail
- 4.1.Bester Frontsitz: "Yepp Nexxt Mini" von Thule
- 4.2."Orion" von OK Baby – Frontsitz
- 4.3.Bester Heckfahrradsitz: "Caress C2" von Hamax
- 4.4."Yepp Nexxt Maxi" von Thule – Heckfahrradsitz
- 5.Überraschung beim Kinderfahrradsitz-Test 2018: Dauerbrenner fallen durch
- 6.Vorteile und Nachteile von Front- und Heck-Kindersitzen
Kinderfahrradsitz-Test: Die Sieger im Überblick
Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 04/2025 insgesamt 14 Kinderfahrradsitze – darunter sechs Hecksitze zur Rahmenmontage, fünf Hecksitze zur Montage auf dem Gepäckträger und drei Frontsitze – einem Test unterzogen. Leider konnte kein Modell mit der Note "Sehr gut" überzeugen, dafür gab es jedoch acht "gut" bewertete Modelle und sechs mit der Note "Befriedigend". Wir stellen euch hier den Sieger der jeweiligen Kategorie vor.
Was ihr in unserer Auflistung auch findet: die vier Sieger aus dem Test 2018, die allesamt noch zu haben sind. Stiftung Warentest prüfte damals 17 Fahrradsitze für Kinder. Neun davon schnitten mit "Gut" ab, während unter anderem zwei beliebte Modelle nur die Note "Mangelhaft" erhielten.
Kinderfahrradsitz-Test: So wurde getestet
Im aktuellen Kinderfahrradsitztest wurden zunächst verschiedene Fahrradtypen berücksichtigt – darunter drei klassische Pedelecs mit Diamantrahmen und Akku mit Unterohr, ein Pedelec mit komfortablem Tiefeinstieg und Akku am Gepäckträger sowie zwei Trekkingräder mit Trapezrahmen.
Die Kinderfahrradsitze wurden in 6 verschiedenen Disziplinen getestet, die jeweils unterschiedlich gewichtet wurden. Darunter die Kategorie "Fahren" mit 25 %. Hier ist ein wesentlicher Aspekt des Tests das Fahrverhalten unter Belastung. Vier geübte Testpersonen – jeweils zwei Frauen und zwei Männer mit Erfahrung im Umgang mit Kindersitzen – führten die Fahrversuche durch. Dabei wurden die Sitze mit Gewichts-Dummys beladen, die das Gewicht eines Kleinkindes realistisch simulieren: 22 Kilo bei Modellen für den Gepäckträger, 15 Kilo bei Frontsitzen.
Zu den weiteren Disziplinen gehört unter anderem die Eignung für das Kind (20 %). Sie umfasst Sitzkomfort, Körperunterstützung, Sitzklima, Federung und die Fahrradhelmtauglichkeit. Unter Handhabung (20 %) werden die Gebrauchsanleitung, Montage, täglicher Gebrauch sowie die Reinigungsfreundlichkeit beurteilt. Der Bereich Sicherheit (20 %) beschäftigt sich mit Aspekten wie Stabilität, Halterung, Verletzungsrisiko und Erkennbarkeit im Dunkeln. Außerdem noch mit dabei: die Haltbarkeit (10 %), die Auskunft über die Materialfestigkeit gibt und die Disziplin "Schadstoffe" mit (5 %).
Kinderfahrradsitz-Test 2025: Die Sieger im Detail
Bester Rahmen-Hecksitz: Thule Yepp 2 Maxi

Der Thule Yepp 2 Maxi wiegt ca. 5,2 kg und gehört mit einer Gesamtbewertung von 2,2 zu den am besten bewerteten Modellen unter den Hecksitzen zur Rahmenmontage. Die besten Bewertungen erhält der Sitz in den Kategorien "Schadstoffe (1,0)" und "Haltbarkeit (1,1)". Für die Hauptkategorie "Fahren" bekommt er eine 2,3.
Der stoßabsorbierende Sitz verfügt über einen integrierten Reflektor und einen Befestigungspunkt für eine Rückenleuchte, einen 5-Punkt-Sicherheitsgurt mit Polsterung sowie ein kindersicheres Sicherheitsgurtschloss, damit ihr euer Kind schnell und mühelos abschnallen könnt. In puncto Sicherheit erreicht er jedoch leider nur die Note "Befriedigend".
Bester Gepäckträger-Sitz: Thule Yepp 2 Maxi

Der Yepp 2 Maxi von Thule zur Gepäckträgermontage erhält in puncto Haltbarkeit (1,1) und Schadstoffe (1,0) die besten Bewertungen. Im Bericht von Stiftung Warentest kann man nachlesen, dass die beiden Sitze von Thule bei der Fahrt sehr gut abfedern, die Aussparung für den Fahrradhelm jedoch besser sein könnte. In der Disziplin "Eignung fürs Kind" bekommt er eine 2,0. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Insgesamt erhielt der Sitz damit die Note 2,2.
Mit seinem weichen, stoßdämpfenden Formschaum bietet der Kinderfahrradsitz kleinen Passagieren eine bequeme, angenehme Fahrt. Der Sitz lässt sich außerdem dank seiner individuell verstellbaren Fußrasten samt Fußschlaufe ans Kind anpassen. Laut Hersteller kann man das universelle Montagesystem schnell und einfach am Gepäckträger anbringen. Wie das vorherige Modell auch verfügt der Sitz über einen integrierten Reflektor und einen gepolsterten 5-Punkt-Gurt. In der Kategorie "Fahren" gibt es eine 2,4. Sowohl für das Fahren auf unterschiedlichen Untergründen als auch das Schieben und die Fahrstabilität gibt es die Note "Gut".
Bester Frontsitz: Bobike Go Mini

Der Frontsitz von Bobike gehört nicht nur zu den günstigen Modellen, sondern auch zu den Testsiegern. Mit einer Gesamtbewertung von 2,3 ist er der beste und sicherste (1,5) seiner Kategorie. Auch in Puncto Haltbarkeit und Schadstoffe konnte das Modell überzeugen und erhält in beiden Disziplinen die Note "Sehr gut". Bemängelt wird allerdings die Höhe seiner Rückenlehne, die für Kinder nicht ideal ist. Auch für die Fahreigenschaften gibt es leider nur ein "Befriedigend"
Kinderfahrradsitz-Test 2018: Die Sieger im Detail
Bester Frontsitz: "Yepp Nexxt Mini" von Thule

Der "Yepp Nexxt Mini" von Thule wiegt 1,6 kg, besitzt eine integrierte Diebstahlsicherung und ist bis 15 kg belastbar. Mittels einer Schnellspannhalterung wird der Front-Fahrradsitz an der Lenkerstange befestigt. Zu den Features gehören ein gepolsterter 5-Punkt-Gurt mit kindersicherem Magnet-Sicherheitsgurtschloss sowie ein gepolsterter und stoßabsorbierender Sitz. Hinzu kommen verstellbare Fußrasten und Fußschlaufen sowie eine bequeme Handauflage. Er konnte mit einer Gesamtbewertung von 2,2 überzeugen.
"Orion" von OK Baby – Frontsitz

Der "Orion" von OK Baby ist ebenfalls bis 15 kg belastbar und kann vorne am Fahrrad mit verschiedenen Befestigungsmöglichkeiten am Rahmen montiert werden. Er ist auch für E-Bikes geeignet, jedoch nicht für Fahrräder mit Stangenbremsen. Sein Eigengewicht ist mit 2,3 kg deutlich schwerer als der Front-Sitz von Thule. Es gibt einen Frontbügel für kleinere Kinder, der geöffnet und für größere Kinder ab 10 kg entfernt werden kann. Zu den Funktionen gehören ein gepolsterter Sitz, ein 3-Punkt-Gurtsystem, eine wasserabweisende und wetterfeste Polsterung, Lüftungsöffnungen auf der Rückseite, eine Fußstütze mit drei Positionen und Armlehnen. Auch dieser Sitz erhielt eine 2,2.
Bester Heckfahrradsitz: "Caress C2" von Hamax

Hinten am Fahrrad können die Sitze schon einiges mehr aushalten. Im "Caress" von Hamax können Kinder bis 22 kg sitzen, während das Eigengewicht vom Modell 4,6 kg beträgt. Die abschließbare Halterung bietet Schutz vor Dieben. Der gepolsterte Sitz lässt sich von der Neigung in eine Schlafposition bringen, falls am Spielplatz doch zu viel getobt wurde. Weitere Funktionen: 3-Punkt-Gurtsystem mit Schulterpolstern, verstellbares, höhenanpassbares Rückenlehnensystem, eigenhändig verstellbare Fußstütze, Rückenlehne mit Reflektor und Helmaussparung. Er erhielt von Stiftung Warentest eine 2,2.
"Yepp Nexxt Maxi" von Thule – Heckfahrradsitz

Auch Thule bietet mit seinem "Yepp Nexxt Maxi" ein Allroundtalent an. Belastbar bis 22 kg, selber 4,6 kg "leicht", erfreut er große und kleine Kinder bei der Entdeckungsreise. Die Montage erfolgt am Rahmen des Fahrrads. Folgende Funktionen bringt dieser Fahrradsitz mit sich: gepolsterter5-Punkt-Gurt mit kindersicherem Sicherheitsgurtschloss, stoßabsorbierender Sitz, verstellbare Fußrasten und Fußschlaufen, integrierter Reflektor und wasserabweisende Materialien.
Inzwischen gibt es übrigens auch ein Folgemodell, den Yeep Maxi 2, der genau so hoch belastet werden kann, aber über einen optimierten Gurt und eine noch robustere Befestigung verfügt:
Überraschung beim Kinderfahrradsitz-Test 2018: Dauerbrenner fallen durch
Die beliebten Modelle "Jockey Comfort" und "Jockey Relax" von Britax Römer sind die Verlierer des Tests. Die Verschlüsse der Sitze lassen sich zu leicht öffnen, was ein Sicherheitsrisiko für die Fahrt mit Kindern darstellt, gerade weil sie hinten sitzen und nicht im Blickwinkel der Eltern sind. Um die Sicherheit zu garantieren, verlangt die Prüfnorm, dass die Anschnallgurte entweder mit zwei separaten Handbewegungen geöffnet werden müssen oder eine Kraft von mindestens 40 Newton aufgewendet werden muss. Bei den Gurten der beiden Britax-Römer-Sitze genügen ein Handgriff und eine Kraft von etwa 20 Newton.
Auf Nachfrage der Stiftung Warentest legte Britax Römer ein Gutachten vor, das behauptet, die Sitze hielten die Norm ein, sowie einen Bericht, der besagt, die Gurte seien bei den internen Tests gespannt gewesen. Stiftung Warentest führte noch einmal Tests mit gespannten Gurten durch – kam aber zu dem gleichen Ergebnis: Die Verschlüsse lassen sich zu leicht öffnen. Laut Herstellerangaben ist dies allerdings kein Umtauschgrund.
Die beiden weiteren Fahrradsitze für Kinder, die die Note "Mangelhaft" bekamen, sind der Bellelli Tiger Relax und der Bobike Exclusive Mini. Im Polster und der Sitzschale des Bellelli Tiger Relax wurden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe gefunden, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. Beim Bobike Exclusive Mini brach die Fußstütze im Dauertest.
Komm, wir radeln!
Ich will den Kinderfahrradsitz wirklich nicht mehr missen. Sowohl für meine Tochter nicht, als auch als "Kofferraum" nicht, denn im Sitz transportiere ich meinen Einkauf, wenn die Kleine in der Kita ist. Welches Modell ich habe? Sogar den Testverlierer von Britax, gebraucht gekauft. Jedes Kind ist unterschiedlich und meiner Tochter habe ich deutlich erklärt, dass sie die Gurte nicht öffnen darf, wenn wir fahren. Bisher gab es keinen gefährlichen Zwischenfall. Mein persönlicher Tipp: Durch das Zusatzgewicht des Kindes sind viele Fahrradständer überlastet, deshalb habe ich für mehr Sicherheit einen Doppelständer einbauen lassen. Und ebenfalls einen Fahrradkorb am Lenkrad für meinen Rucksack, denn am Rücken kommt er meiner Tochter in die Quere.
Vorteile und Nachteile von Front- und Heck-Kindersitzen
Ob ihr euch für einen Front- oder Heck-Kindersitz entscheidet, ist natürlich von euren persönlichen Vorlieben und Prioritäten abhängig. Diese Punkte helfen euch bei der Entscheidung.
FAQ
Welche Vorteile bieten Front-Kinderfahrradsitze?
Welche Vorteile bieten Heck-Kinderfahrradsitze?
Wofür sind die einzelnen Sitz-Varianten geeignet?
Den gesamten Artikel "Kinderfahrradsitze im Test" findet ihr in der "Stiftung Warentest"-Ausgabe vom 20. März 2025. Hier könnt ihr den Test in Kombination mit den Ergebnissen der anderen Kinderfahrradsitze im Test nachlesen.
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