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Erste Anzeichen der Pubertät und ab wann sie normalerweise beginnt

Anzeichen Pubertät

Viele Eltern sehen dieser Zeit mit Respekt und vielleicht auch ein bisschen Furcht entgegen. Doch an welchen Anzeichen erkennt man die Pubertät und ab wann können sich Mama und Papa darauf gefasst machen?

Ab wann kommen Jungen und Mädchen in die Pubertät?

Sind wir doch mal ehrlich! Für viele Eltern bedeutet die Pubertät Stress. Die Kinder werden zu Jugendlichen, der Körper verändert sich und vor allem die Interessen sind andere. Dabei ist das Alter, in dem die Pubertät einsetzt, bei Jungen und Mädchen unterschiedlich. Während sie bei Mädchen durchschnittlich ab dem zehnten Lebensjahr beginnt, dauert bei Jungen die Kindheit in der Regel bis zum zwölften Lebensjahr an. Allerdings wurde in der Wissenschaft beobachtet, dass die Tendenz eher dahingeht, dass die Kids immer früher in die Pubertät kommen. So begann sie vor rund 110 Jahren bei den meisten Kindern rund zwei bis drei Jahre später.

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Wie bei den früheren Entwicklungsphasen auch, ist der Zeitpunkt jedoch individuell. Sollte dein Kind also etwas früher oder später diese körperliche Entwicklung erleben, ist das kein Grund zur Sorge.

Die ersten Anzeichen der Pubertät

Bei den Mädchen ist das erste Anzeichen für das Einsetzen der Pubertät die wachsenden Brüste. Es wächst nicht nur das Brustgewebe, sondern es wachsen auch die Brustwarzen. Außerdem beginnt die Ausbildung der Milchdrüsen.

Bei Jungen spricht man von dem Beginn der Pubertät, sobald das Wachstum der Hoden einsetzt, was bei vielen mit etwa zwölf Jahren der Fall ist. Mit dem Beginn der Vorpubertät steigt die Produktion des Hormons Testosteron an, die Voraussetzung für den körperlichen Umbau.

Pubertät bei Mädchen

Nicht nur die Brust wächst in der Pubertät. Es passiert bei den Mädels noch einiges mehr:

  • Der Körper bekommt weibliche Rundungen, die Hüften werden breiter und runden sich.
  • An den Beinen, im Intimbereich sowie unter den Achseln wachsen erste Haare.
  • Die Geschlechtsorgane entwickeln sich.
  • Die erste Periode setzt ein, meist zwischen 11 und 14 Jahren.
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Und was geht im Kopf ab?

Die körperlichen Umwälzungen machen sich auch seelisch bemerkbar, müssen aber nicht gleichzeitig stattfinden. Oft ist der Körper schon auf halbem Weg zur Frau, während der Kopf noch Kind sein will. Kein Wunder also, dass bei Mädchen oft Stimmungsschwankungen, Gemotze und Zickigkeit an der Tagesordnung sind.

Außerdem erleben viele Eltern, dass sie plötzlich uncool sind und die Tochter lieber mit Freund*innen und vor allem der ersten Liebesbeziehung abhängen will. Das ist völlig normal. Also keine Sorge, das heißt nicht, dass ihr keine tollen Eltern seid!

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Pubertät bei Jungen

Im männlichen Körper wird die Pubertät durch das Sexualhormon Testosteron eingeleitet. Das passiert mit Jungen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren. Das sind die körperlichen Veränderungen:

  • Im Alter zwischen 11 und 16 Jahren setzt der Stimmbruch ein.
  • Es wachsen auf der Brust, im Intimbereich, unter den Armen erste Haare und der Bartwuchs setzt ein.
  • Die Geschlechtsorgane entwickeln sich.
  • Viele Jungs schießen in die Höhe und haben zudem einen muskulöseren Körper.
  • Hautunreinheiten und Akne können auftreten.

Und was geht im Kopf ab?

Auch Jungs werden in der Pubertät zickig und mutieren im Laufe der Pubertät manchmal zu vor Testosteron strotzenden Machos. Keine Angst, das ist völlig normal! Auch werden sonst eher schüchterne Jungen manchmal zu richtigen Rüpeln. Das liegt daran, dass sie auf der Suche nach ihrer Identität sind und ihre Grenzen austesten wollen. Bei manchen Jungs und Mädels ist es andersrum: Sie ziehen sich ab jetzt lieber zurück und haben ihre Ruhe. Macht euch also keine Sorgen: Es ist der ganz normale Wahnsinn!

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Warum beginnt die Pubertät immer früher?

Wie bereits erwähnt, beginnt die Pubertät – und somit beispielsweise auch das Brustwachstum – immer früher: Während in den Sechzigerjahren die Mädchen mit elf Jahren einen Busen bekamen, ist der Brustansatz heute schon bei Neunjährigen keine Seltenheit. Warum die Entwicklung zur Geschlechtsreife immer früher einsetzt, darüber rätseln Wissenschaftler*innen und (beunruhigte) Eltern. Möglich sind äußere Einflüsse und inzwischen gibt es auch Studien, die Hinweise bieten. So sollen unter Umständen bestimmte Chemikalien in Körperpflege- und Kosmetikprodukten verantwortlich sein.

Ein Wissenschaftsteam setzte sich in einer Studie beispielsweise mit der Langzeitwirkung von Phthalaten, Parabenen und Phenolen auseinander. Bereits zuvor hatten Tierstudien gezeigt, dass das frühere Einsetzen vermutlich mit diesen Stoffen in Verbindung stehen könnte. Von 1999 bis 2000 testeten deshalb die Wissenschaftler*innen die Konzentration der drei Stoffe im Urin schwangerer Frauen. Gleiches taten sie bei ihren Kindern, als diese neun Jahre alt waren. Außerdem wurde sie vier weitere Jahre beobachtet, um festzustellen, wann bei den 159 Jungen und den 179 Mädchen die Pubertät einsetzte. Man stellte fest, dass vor allem das Eintrittsalter bei den Mädchen durch die Stoffe beeinflusst wurde:

  • Frühere Schamhaarentwicklung bei Mädchen, wenn Urin der Mutter besonders viel Monoethylphthalat enthielt
  • Erste Menstruation tritt bei hoher Konzentration von Triclosan (Phenol) im Urin der Mutter früher auf
  • Frühere Brustentwicklung, Schamhaarentwicklung und Menstruation mit hoher Konzentration von Methylparaben im Urin der Mädchen
  • Früheres Einsetzen der Menstruation bei hohen Propylparaben-Werte
  • Geschlechtsorgane der Jungen reiften schneller bei hohen Propylparaben-Werten

Ein weiterer Grund, der genannt wird, ist, dass vor allem übergewichtige Kinder schneller in die Pubertät kommen würden. Darauf macht auch der Biochemiker und Endokrinologen Josef Köhrle aufmerksam. So seien eine schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung und zu wenig Schlaf Ursachen für das Übergewicht. Tierversuche der Vergangenheit hätten gezeigt, dass Fettgewebeeinlagerungen zu einem früheren Heranreifen führen.

Sicher ist jedenfalls, dass der natürliche Prozess zunächst vom Gehirn ausgeht. Stimuliert von der Nebenniere geben Nervenzentren in der Hirnanhangsdrüse den Befehl zur Produktion von Geschlechtshormonen wie Östrogen und Testosteron. Damit setzt der Wachstumsschub ein, Scham- und andere Körperhaare beginnen zu wachsen. Bis hierher ist die Entwicklung bei Jungen und Mädchen gleich. Doch die Entwicklung der beiden Geschlechter unterscheidet sich nicht nur körperlich, die Phase des Umbruchs äußert sich auch im Verhalten sehr verschieden.

Wenn die Pubertät zu früh kommt: Pubertas praecox

Auch wenn der allgemeine Trend in Richtung Frühstarter geht: Zu welchem Zeitpunkt die Pubertät wirklich einsetzt, ist individuell sehr verschieden. Neben Übergewicht und chemischen Stoffen in Kosmetika spielt beispielsweise auch die Genetik eine Rolle. Kinder von Eltern, die selbst früh in die Pubertät kamen, neigen ebenfalls dazu, sich zeitig zu entwickeln.

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Trotz aller Individualität, wenn der physische Umbruch bei Mädchen vor dem vollendeten achten und bei Jungen vor dem vollendeten neunten Lebensjahr eingeleitet wird, sollten Eltern aufmerksam werden. Denn dann kann die Entwicklung einen Krankheitswert haben, man spricht von verfrühter Pubertät, Pubertas pracox. In diesem Fall ist eine medizinische Überprüfung eures Kindes sinnvoll. Die Ursachen für das Auftreten der frühzeitigen Pubertät können vielseitig sein. Meist tritt sie bei Mädchen auf.

Zudem können Kinder mit Symptomen von Pubertas praecox seelisch überfordert sein. Das kann verschiedene psychosoziale Probleme nach sich ziehen. Wenn kleine Mädchen pubertätsbedingt schon mit Brustansatz und Fettpölsterchen zu kämpfen haben, während Gleichaltrige noch knabenhafte Körper haben und flach wie ein Brett sind, fördert das Problematiken wie Essstörungen und mangelndes Selbstvertrauen und kann sogar zu Depressionen oder Angststörungen führen. Auch Kleinwüchsigkeit oder proportionaler Minderwuchs können als körperliche Folge im Zusammenhang mit einer verfrühten Pubertät auftreten, da sich die Wachstumsfugen des Knochens dann vorzeitig schließen.

Sollte euer Kind bereits so früh erste Anzeichen einer Pubertät aufzeigen, dann empfehle ich euch auf jeden Fall, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Hier erfahrt ihr schließlich auch alle wichtigen Informationen und ob euer Kind womöglich eine Behandlung benötigt.

In diesem Video zählen wir 10 Dinge auf, die wohl alle Eltern kennen. Na, kommt's euch bekannt vor?

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Pubertäts-Quiz: Ist euer Kind schon mittendrin?

Bildquelle: Unsplash/Anthony Ginsbrook

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