Der größte Nager Europas ist ein hervorragender Schwimmer. Doch aus welchem Grund errichten Biber eigentlich Dämme? Das erfahrt ihr hier.
Darum bauen Biber Dämme
Biber tragen ihren Ruf als Holzfäller nicht ohne Grund. Diese Tiere können Baumstämme mit einem Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern fällen. Dabei beeinflussen sie die Fallrichtung der Stämme zwar nicht gezielt, doch meistens landen diese im Wasser, da ihre schwerste Seite in diese Richtung zeigt.
Um an dieser Stelle das Wasser zu stauen, befestigen sie die gefällten Stämme mit Zweigen und Ästen. Zusätzlich werden Steine und Schlamm verwendet, um den Staudamm zu stabilisieren. Eine Biberfamilie benötigt etwa eine Woche, um einen zehn Meter langen Damm fertigzustellen.
Die Hauptfunktion eines Biberdamms ist der Schutz. Ist das Wasser in einem Gewässer zu flach, um die Jungtiere in der Biberburg ausreichend zu sichern, beginnen die Tiere mit dem Bau eines Damms – andernfalls verlassen sie das Gewässer. Der Damm sorgt dafür, dass der Wasserstand konstant bleibt, der Bau vor Feinden geschützt ist und die unter Wasser gelagerten Holzvorräte für den Winter sicher bleiben.
Biber eignen sich nicht als Haustiere. Welche Tiere sich am besten für eine Familie mit Kindern eignen, erfahrt ihr in unserem Video:
Daraus bauen Biber ihre Dämme
Biberdämme sind beeindruckend groß. In einem Gebiet lassen sich oft sechs bis sieben Dämme finden. In einigen Fällen wurden sogar über 20 Biberdämme entdeckt, die kaskadenförmig hintereinander angeordnet waren. Die Tiere errichten ihre Dämme aus einer Kombination von Baumstämmen, Ästen und Schlamm. Dabei liefern die Flussauen mit ihrem weichen Holz das perfekte Baumaterial.
Vielleicht ist es euch aufgefallen, dass am Ufer keine Baumrinde zu sehen ist. Das liegt daran, dass die Biber Rinde, Knospen und frische Zweige nicht nur als Baustoff nutzen, sondern auch als Nahrungsquelle während der Bauarbeiten verspeisen.
Hier bauen Biber ihre Dämme
Biberdämme werdet ihr ausschließlich in kleineren Gewässern antreffen. Diese Fließgewässer sind höchstens fünf Meter breit und werden von dichtem Gehölz umrahmt. Solche Dämme baut der Biber vor allem an Wasserläufen, die weniger als 70 Zentimeter tief sind.
Doch bevorzugt der Biber tiefere Gewässer, weshalb er sich erst dann an seichten und schmaleren Flüssen niederlässt, wenn die besseren Lebensräume bereits besetzt sind. Der Bau eines Damms ist in diesen flachen Gewässern unerlässlich, damit der Biber den Fluss als geeigneten Lebensraum nutzen kann.
