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Kühl oder warm

Baden bei Fieber: Ist das wirklich eine gute Idee?

Baden bei Fieber

Bei vielen Familien gehört es zur Alltagsroutine, vor dem Schlafengehen zu baden – oder ihr habt eine kleine Bademaus zu Hause, die am liebsten jeden Tag ins Wasser möchte? Prinzipiell spricht nichts dagegen – ist ein Baby oder Kleinkind jedoch etwas angeschlagen und das Thermometer schnellt in die Höhe, müsst ihr ein paar Dinge beachten.

Darf ich mein Kind mit 38 Grad Fieber baden?

Zunächst mal vorweg: Bei Kindern und Kleinkindern spricht man erst ab einer Temperatur von 38,5 Grad von Fieber, ab 39 Grad von hohem Fieber. Zeigt das Thermometer 38 Grad an, handelt es sich um eine erhöhte Körpertemperatur, die aber natürlich im Auge behalten werden muss (einzige Ausnahme: Bis zum 3. Lebensmonat zeigen 38 Grad bereits Fieber an, das umgehend ärztlicher Behandlung bedarf!).

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Wenn der Allgemeinzustand deines Kindes trotz erhöhter Temperatur gut ist und es Lust hat zu baden, spricht auch nichts dagegen. Das Wasser sollte wie immer nicht zu heiß sein und die Badedauer nicht zu lang – und du solltest natürlich immer im Raum bleiben.

Baden bei 38,5 Grad Fieber und mehr

Hat dein Kind tatsächlich Fieber, solltest du gut abwägen, ob ein Bad gerade wirklich so wichtig ist. Die meisten Kinder haben bei Fieber wenig Lust zu spielen und machen sich so auch kaum schmutzig. Für die normale, tägliche Körperhygiene kannst du einfach einen Waschlappen und warmes Wasser benutzen. Baden ist nicht nötig und sollte auch hier immer vom Allgemeinzustand des Kindes abhängig gemacht werden.

Der Allgemeinzustand ist ausschlaggebend

Ist deine kleine Maus trotz Fieber ganz gut drauf, spielt ein bisschen und isst und trinkt, kannst du sie natürlich kurz in die Wanne setzen. Da der Kreislauf bei Fieber schnell belastet sein kann, solltest du sie aber nicht zu lange und auch nicht zu heiß baden. Du kennst das vielleicht von dir selbst: Mit Fieber kann einem sogar bei einer kurzen, warmen Dusche schnell schwummerig werden.

Kinder mit hohem Fieber und schlechtem Allgemeinzustand gehören selbstverständlich nicht in die Badewanne. Bitte halte auch immer Rücksprache mit deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin, die dir mehr zum Thema fiebersenkende Maßnahmen sagen können.

Kühl baden bei Fieber: Kann das helfen?

Die Idee dahinter klingt zunächst total logisch: Das fiebernde Kind wird ins kühle Wasser gesetzt, damit die Temperatur sinkt. Doch stelle dir jetzt einmal vor, wie du es empfinden würdest, mit heißem Kopf und heißem Körper in kühles Wasser gesetzt zu werden. Sehr unangenehm – für dich und für dein Kind. Und tatsächlich keine gute Idee.

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Ähnlich wie bei Wadenwickeln, die der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. erst ab einer Temperatur von 40 Grad empfiehlt, verhält es sich auch beim kühlen Bad: Sind die Arme und Beine des Kindes kalt und leidet es unter Schüttelfrost, solltest du weder zu Wadenwickeln noch zu anderen kühlenden Maßnahmen greifen. Ein Kind mit (hohem) Fieber gehört also auf keinen Fall in eine (kühle) Badewanne.

Was tun bei (höherem) Fieber?

Fiebert dein Kind so hoch, sorge dafür, dass es nur leicht bekleidet ist, damit es nicht überhitzt. Außerdem solltest du den Kinderarzt bzw. die Kinderärztin aufsuchen, um Maßnahmen zur Fiebersenkung zu besprechen. Ganz wichtig: Ist dein Baby jünger als drei Monate, solltest du bereits bei einer Körpertemperatur ab 38 Grad einen Arzt aufsuchen und auf keinen Fall in Eigenregie fiebersenkende Mittel geben oder einsetzen.

Darf ich mein Kind bei Fieber duschen?

Genau wie mit dem Thema Baden bei Fieber verhält es sich auch mit dem Thema Duschen: Ist das Fieber nicht zu hoch und der Allgemeinzustand deines Kindes gut, kannst du es kurz warm abduschen. Sobald der Allgemeinzustand aber nicht gut ist, dein Kind schlapp, quengelig und müde ist, solltest du auf das Baden und Duschen verzichten und stattdessen einfach einen Waschlappen und warmes Wasser zur Körperhygiene benutzen.

Auf keinen Fall solltest du dein Kind kalt abbrausen, um das Fieber zu senken. Machst du dir Sorgen, weil das Fieber hoch ist, wende dich bitte umgehend an deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin, nachts und am Wochenende an die Kinderabteilung im Krankenhaus.

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Darf ich mein Kind bei einer Erkältung baden?

Wenn dein Kind eine leichte Erkältung mit Husten und Schnupfen hat und gern baden möchte, spricht nichts dagegen. Bei Baby und Kleinkindern, die noch nicht sprechen können, solltest du im Zweifelsfall eher darauf verzichten und Waschlappen und warmem Wasser den Vorzug geben. So belastest du den Kreislauf nicht unnötig.

Kann ein Erkältungsbad helfen?

Viele Erwachsenen genießen bei einer Erkältung ein warmes Bad mit Zusatz von ätherischen Ölen in Form eines sogenannten Erkältungsbads. Für dein Baby oder Kleinkind ist das allerdings nicht geeignet. Neben (Schleim-)Hautreizungen können ätherische Öle bei den Kleinen nämlich wirklich schlimme Nebenwirkungen bis hin zum Atemstillstand kommen. Besonders Eukalyptus, Pfefferminze oder Kampfer gehören nicht in die Nähe von Babys und Kleinkindern. Weitere Infos dazu findest du hier:

Es gibt speziell für Babys und Kleinkinder zugelassene Badezusätze bei Erkältungen und zur Entspannung. Auf der Packung kannst du nachlesen, ab welchem Alter die Produkte zugelassen sind und so auch für ältere Kinder den passenden Badezusatz auswählen.

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Haben Kinder hoch Fieber, rät so mancher zum Hausmittel Wadenwickel: Die sind für Babys aber nichts. Was wir Eltern noch übers Wadenwickeln wissen sollten, seht ihr im Video:

Wadenwickel: Ja? Nein? Und, wie macht man die eigentlich?
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In unserem Quiz kannst du dein weiteres Wissen rund um Babys und Neugeborene testen:

Neugeborenen-Quiz: Wie gut kennst du dich aus mit den neuen Erdenbürgern?

Fieber ist ein Symptom verschiedener Kinderkrankheiten. Im Video kannst du dich über sieben bekannte von ihnen informieren:

7 Kinderkrankheiten, die man kennen sollte
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Quelle: kinderaerzte-im-netz.de

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Bildquelle: Getty Images/ DGLimages

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